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Eine Show

von Katja Egler-Streil

jede_minute_mit_einem_illegalen_foto_david_baltzerJede Minute mit einem Illegalen ist besser als wählen

In der Schlosserei des Schauspielhauses sind vier große Projektionsflächen aufgebaut. In Sekundenschnelle rauschen Großstadtimpressionen vorrüber– Paris und Köln. Laute Musik dient der Untermalung, die Atmosphäre mündet in angestachelter Erwartung.

Zwei Akteure erscheinen und nehmen Kontakt zum Publikum auf, stellen Fragen über Sozialversicherungsnummern und Beweggründe des Theaterbesuches. Abgang und neues Gesicht, das clownsartig einen Übergang schafft und die gesamte Zuschauerschaft auf die andere Seite der Projektionsfläche bittet. Geschiebe, Aufbruch und letztlich wieder Stille im anderen Teil des Saals. Das fünfköpfige Ensemble präsentiert mosaikhaft und mit enormer körperlicher und akustischer Einlage Slapstick anmutende Episoden, in denen die „gedehnte“ und zu dehnende Doppelidentität propagiert wird, Loblieder auf die Einbürgerungsurkunde und eine verstörender Abgesang auf die Liebe zum Geld zum Besten gegeben werden.

Das Stück – die Show von Monika Gintersdorder und Knut Klassen - bleibt in einer  Ansammlung von klischeehaften Bildern und Konstellationen stecken.
Die teilweise beeindruckende Präsens des zweisprachig agierenden Ensembles macht das Zusammenhanglose der Showeinlagen nicht wett.

Foto: David Baltzer

www.schauspielkoeln.de