Hosianna! Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste 7. Januar 2012

Hosianna!

von Przemek Zybowski

phpThumb_generated_thumbnailjpgAdom, Mitte dreißig, übernächtigt, verläuft sich, vielleicht aus Zufall, in ein deutschpolnisches Kulturfest. Noch bevor das allzu versöhnliche Theater einer solchen Festlichkeit beginnen kann, entzündet sich für den Sohn polnischer Einwanderer an der gutgemeinten Atmosphäre Widerspruch. Voll Ironie reißt er den Abend an sich, indem er sich in seine Kindheit in Polen zurückversetzt und einen Tag heraufbeschwört, den er zu einem Tag der Abrechnung mit seiner Vergangenheit werden lässt; einen Tag, an dem er über sich selbst hinauswächst; einen Tag, an dem er sich schuldig macht. Verfolgt von rasenden Magyaren und langbeinigen Fliegerinnen führt ihn sein Sprachausbruch über Felder und Friedhöfe und schließlich in die Kirche seines Geburtsdorfes, wo bereits die ganze Gemeinde samt Pfarrer Klementin auf ihn warten. Der einzige, der ihm noch helfen kann ist Tato, sein Vater. Aber der ist weit weg. Im Adoms deutschem Exil werden die Besucher des deutsch-polnischen Kulturfestes zu Zeugen seiner theatralen Beichte, für die er sich selbst die Absolution erteilen will.

Regie: Johannes Wenzel
Bühne und Kostüme: Nicole Pleuler
Es spielt: Janning Kahnert
Uraufführung 28.10. 2011 im Schauspielhaus Hamburg
Produktion: Koproduktion Schauspielhaus Hamburg und Wenzel & Zybowski

Veranstaltungsort:

raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Deutz Mülheimer Strasse 147-149 // Köln
Tickets: info@raum13.com // 0221-4232185 (8 /16 Euro)

www.raum13.com

Prezemek Zybowski
Der Autor Przemek Zybowski wurde 1976 in ŁódA, Polen, geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Er studierte Medizin in Heidelberg, Philadelphia, Kapstadt, Berlin und promovierte 2004 in Berlin: Rezensions- und Rezeptionsgeschichte zu »Der Gestaltkreis. Eine Theorie der Einheit von Wahrnehmen und Bewegen« von Viktor von Weizäcker. Nach der Promotion arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der psychiatrischen Klinik Theodor Wenzel Werk in Berlin, dann in der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich. Im Rahmen der Arbeit als Assistenzarzt Weiterbildung in der Psychoanalyse. Seit 2007 Entwicklung eigener Theater- und Prosatexte, sowie Zusammenarbeit mit dem Regisseur Johannes Wenzel (2008, »Martha«, Theaterstück; 2009, »Hosianna«, Theatermonolog/Kurzprosa –veröffentlicht in [sic] – »Zeitschrift für Literatur« und in »lauter niemand«; 2009, »ROM«, Theaterstück – ausgezeichnet im Rahmen der Schreibwerkstatt des Theaterhauses Jena und nominiert für den JMR Lenz-Preis der Stadt Jena 2009; 2010, »ROM die lange Heimkehr in den Westen«, Theaterstück). Zwischen 2007 und 2010 zudem Hospitanzen (bei Dušan David Parizek am Schauspielhaus Hamburg und mehrfach bei Jürgen Gosch am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Zürich), Assistenzen (bei Parizeks »Kabale und Liebe« am Schauspielhaus Hamburg und Goschs »Bakchen« am Berliner Ensemble Berlin) und in der Rolle des Kochs in Goschs »Möwe« am Deutschen Theater Berlin. Seit 2010 arbeitet er wieder als Assistenzarzt in der Psychiatrie am Martin Gropius Krankenhaus in Eberswalde und verbindet die Tätigkeit als Arzt weiterhin mit Schreiben und der Texterarbeitung mit Johannes Wenzel.

Johannes Wenzel

Johannes Wenzel, Regisseur, wurde 1977 in Karlsruhe geboren. 1997 - 2003 Studium der Philosophie und Germanistik in Heidelberg und Montpellier (abgeschlossen mit der Magisterarbeit »Robert Wilsons ›Caligari-Prokekt‹ als Gesamtkunstwerk« bei Dieter Borchmeyer). Bereits während des Studiums Gründung einer Theatergruppe und Inszenierung zweier Stücke (»Eunuchus« von Terenz, 2001, und »Cornelius Relegatus« von Albert Wichgrewe, 2000) sowie mehrere Hospitanzen und Gastassistenzen am Badischen Staatstheater in Karlsruhe, am Berliner Ensemble, an der Schaubühne am Lehniner Platz, an den Opéras de Montpellier und am Deutschen Theater in Berlin u.a. unter Thomas Ostermeier, Robert Wilson, Thomas Schulte-Michels, Konstanze Lauterbach und Klaus Kusenberg. 1999/2000 Erasmus Studiensemester in Montpellier, Frankreich und im Anschluss Verlagerung des künstlerischen Schwerpunktes nach Berlin. 2004 - 2007 Assistent am Schauspiel Köln, unter anderem bei Jürgen Gosch, Michael Thalheimer, Karin Beier, Armin Petras, Sebastian Baumgarten, Dušan Parizek, Karin Henkel, Niklaus Helbling, Friederike Heller, Christoph Frick und Ingrid Lausund. Erste eigene Regiearbeit 2005 mit »Alte Zeiten« von Harold Pinter am Schauspiel Köln. Diese Arbeit ging später auf zahlreiche Gastspiele, so unter anderem beim Kaltstart-Festival 2007 in Hamburg, am Staatstheater Kassel, bei 100° Berlin 2008 in den Sophiensaelen, am Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr, am Haus 73 in Hamburg und in der Orangerie in Köln. In der Folgespielzeit 2007 eine weitere Inszenierung in Köln, »In der Einsamkeit der Baumwollfelder« von Bernard-Marie Koltès für die Johannes Wenzel für 10 Wochen in Afrika recherchierte. Nach letzten Gastassistenzen bei Karin Henkel und Karin Beier in Köln (bis Mai 2008) als freier Regisseur tätig (2008, Samuel Becketts »Das letzte Band«, Staatstheater Braunschweig; 2009, Friedrich Schillers »Maria Stuart«, Orangerie in Köln; »Clyde und Bonnie« von Holger Schober, Theater Erlangen; »Clyde und Bonnie« wurde von Hermann Beil zur »Woche junger Schauspieler« der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste eingeladen und am 19. Mai 2010 in Bensheim aufgeführt und erhielt den 2. Publikumspreis; 2011, »Der Kaktus« von Juli Zeh, Theater Erlangen). Johannes Wenzel wohnt seit 2007 wieder in Berlin und arbeitet zusammen mit dem Autor Przemek Zybowski an Textentwicklungen für das gemeinsame Autor-Regie-Team.

Janning Kahnert

Geboren 1978 in Genf und im französischen Jura aufgewachsen. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst ein Studium-Generale-Programm in Tübingen und studierte dann Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Während des Studiums spielte er am bat Berlin und an der Berliner Schaubühne. Von 2004 bis 2007 war er Ensemblemitglied am Schauspiel Köln. Dort spielte er u.a. in: »Die Wildente« von Henrik Ibsen (Regie: Armin Petras), Shakespeares »Troilus und Cressida« (Regie: Marc Günther), »Einzelzimmer« von Amir Reza Koohestani und »Die Sorglosen« von Lothar Kittstein (Regie: Lukas Holzhausen). Unter der Regie von Dušan David Parizek spielte Janning Kahnert mehrere Rollen, unter anderem Graf Appiani in Lessings »Emilia Galotti« sowie Danny Balint in »The Believer« nach Henry Bean. Seit 2007 gehört Jannig Kahnert zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Dort spielt er u.a. in: »Wer einmal aus dem Blechnapf frisst« (Regie: Daniel Wahl), »Krabat« (Regie: Markus Bothe), »Das Wunder von Schweden« (Regie: Erik Gedeon), »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand« (Regie: Dušan David Parizek) und »König Lear« (Regie: Georg Schmiedleitner).

 

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