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Konzertaktion „Andante an der Kante 2018“ des musikalischen Netzwerks „Lebenslaute“

lebenslaute2015Im rheinischen Braunkohlerevier am Sonntag 7. Oktober 2018

Um 10:50 Uhr sind 30 Aktive des musikalischen Aktionsnetzwerkes Lebenslaute ganz in der Nähe zum Bahnhof Buir zur Kohlebahn heruntergestiegen, um mit klassischer Musik die Kohlebahnstrecke zu blockieren, über die RWE die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach abtransportiert.

Die Gerichtsentscheidung, eine mögliche Rodung noch einmal genau zu prüfen, war ein wichtiger erster Schritt. Die vielen zehntausenden Menschen, die bei der Kundgebung gestern zum Hambacher Forst gekommen sind, haben aber jetzt schon gezeigt: Eine Rodung und ein „Weiter so!“ beim Braunkohle-Abbau ist nicht mehr tragbar.

Es braucht nun zügig weitere Schritte, um aus der Braunkohleförderung auszusteigen und die Energiewende zu vollziehen. Das Aktionskonzert „Andante an der Kante 2018“ vollzieht einen solchen Schritt, mit Musik von Heinrich Schütz über Felix Mendelssohn bis hin zu zeitgenössischer Chormusik und einem Lied von Rio Reiser: „Wann, wenn nicht jetzt?“.

Wie schon in der letzten Pressemitteilung ausgeführt, gibt es keine vernünftigen Gründe, den Tagebaubetrieb weiterzuführen. Bereits heute liegt der Herstellungspreis einer Kilowattstunde aus Braunkohlekraftwerken über dem aus Windkraftanlagen. Es liegt auf der Hand, dass für die Folgekosten alle werden aufkommen müssen, außer RWE und LEAG, ähnlich wie es bei den Atomenergiefolgekosten der Fall ist. Die Lasten der zerstörten Landschaft und der Feinstaubbelastung in der ganzen Region durch den Tagebau sowie der Luftverschmutzung der der klimaverändernden Erhöhung der CO2 Konzentration durch die Kohleverstromung sind erheblich und, sofern sie die Lebensqualität betreffen, nur bedingt quantifizierbar. Die Fortsetzung der Braunkohleverstromung ist ökonomisch unsinnig und ökologisch wie sozial nicht tragbar.
Mit der Aktion unterstützt Lebenslaute die Anliegen der lokalen Bürgerinitiative „Buirer für Buir“ und protestiert gegen die illegitime Räumung des Hambacher Forstes.

Seit 1986 verbindet Lebenslaute klassische Musik mit politischem Protest und gewaltlosem Zivilem Ungehorsam und macht damit auf Menschenrechtsverstöße und Unrecht aufmerksam. Im Jahr 2014 erhielt die Gruppe den Aachener Friedenspreis, zusammen mit der US-amerikanischen Aktionsgruppe „Code Pink“.

www.lebenslaute.net

Foto: Lebenslaute auf dem Weg zum Bagger, Tagebau Hambach, Sonntag 23.8.2015