Geschrieben am . Veröffentlicht in Kunst und Kultur in Köln.

Preisträger*innen der Förderstipendien für junge Kunst 2021

stadt Koeln LogoDie Stadt Köln unterstützt herausragende Leistungen mit insgesamt 60.000 Euro

Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für zeitgenössische Musik sowie das Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz und improvisierte Musik), um herausragende Nachwuchskünstler*innen zu fördern.

Eine Jury, bestehend aus Sachverständigen, Vertreter*innen der Politik und der Kölner Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, hat in den vergangenen Tagen aus einer Vielzahl von Bewerbungen vier Preisträger*innen für dieses Jahr ausgewählt. Die Juryvorsitzende, Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, ist erfreut, dass die Stipendien wieder an herausragende junge Künstler*innen vergeben werden:

Die Qualität der eingereichten Arbeiten war bemerkenswert und in einigen Sparten sogar noch stärker als im letzten Jahr. Außerdem hat sich die Zahl der Einreichungen gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent gesteigert. Ein deutliches Zeichen, wie wichtig und wegbereitend dieses Förderinstrument der Stadt Köln für die junge Kunstszene gerade jetzt ist.

In der Sparte Bildende Kunst wurde Magdalena Los (*1987) für das Friedrich-Vordemberge-Stipendium ausgewählt.

Überzeugt hat Magdalena Los die Jury durch eine intelligente Radikalität, die brisante Fragen zur Kunstbetrachtung und Kunstbewertung im Zeitalter der Digitalisierung aufgreift und tiefgründig reflektiert. Mit einer künstlerischen Produktion von sowohl sehr sinnlicher als auch höchst anspruchsvoller konzeptueller Qualität konfrontiert Magdalena Los alle Kunstinteressenten mit unbequemen Fragen, die das Verständnis von Kunst aktuell und sicherlich in der Zukunft intensiv beschäftigen wird“, so Fachjurymitglied Dr. Gail Kirkpatrick.

Preisträgerin des Horst und Gretl Will-Stipendiums für Jazz/Improvisierte Musik ist Luise Volkmann (*1992). In ihrer Begründung sagt die Jury:

Ihre enorme Kreativität als Komponistin hat die Jury nachhaltig beeindruckt und überrascht, zumal ihre Musik bei aller zu Grunde liegenden Konstruktivität und sorgfältigen Planung – die unter anderem in den mitgelieferten Partituren deutlich wird – nie die Vitalität und energetische Intensität vermissen lässt, die den raffinierten zeitgenössischen Jazz von der zeitgenössischen E-Musik noch unterscheide

Die Preisträgerin des Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst ist Karen Zimmermann (*1986). Leonie Radine von der Fachjury hebt hervor:

Ihre Arbeit als Künstlerin besteht darin, Beziehungen zwischen Menschen und nichtmenschlichen Akteuren wie Pflanzen, Technologien, Räumen und Objekten herzustellen und diese eingehend zu untersuchen. Mit kollektiven Inszenierungen individueller (und in dieser Ära hochaktueller) Erfahrungen von Abgeschiedenheit, Trennung oder Melancholie gelingt es ihr, diese zugleich humorvoll und überaus einfühlsam zur Darstellung zu bringen. Ihre Installationen, bei denen Architektur, Design, Fotografie, Video, Sound, Text und Performance ineinandergreifen, fokussieren biopolitische Formen der Zuschreibung oder Ausgrenzung – mitunter schonungslos direkt aber durch eine robuste feministische Linse.

In der Sparte Literatur wurde die seit 2018 in Köln lebende Autorin Lisa Roy (*1992) für das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium ausgewählt. Die Jury stellt fest:

Lisa Roys Erzählstil ist beeindruckend scharf und dennoch sensibel und umsichtig; sie ist eine Wanderin über die Milieugrenzen hinweg, was ihre Perspektive, ihren Blick nochmal ganz anders schärft. Sie zeigt, was Sprache vermag, nämlich gewaltvoll zu urteilen, szenisch und/oder sinnlich zu beschreiben und vor allem mit Witz und Weitsicht gesellschaftliche Zustände zu reflektieren.

Das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Zeitgenössische Musik geht in diesem Jahr an den seit einem Jahr in Köln lebenden Komponisten Tom Belkind (*1990). In der Begründung heißt es:

Er versteht es, Klang so zu formen und zu gestalten, dass er eine physische und fast haptische Eigenschaft bekommt. Seine Partituren sind verblüffend klar gestaltet. Gerade den klanglichen Eigenschöpfungen verhilft erst die handwerklich gekonnte, eindeutige Notation zur Wirkung. […] Mit Tom Belkind möchten wir einen Künstler zur Auszeichnung empfehlen, dessen fortschreitende Entwicklung zu kohärenten, musikalisch konzisen, höchst eigenständigen Werken führt.   

Die Preisverleihung am 1. Juli 2021 im MAKK Köln durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Förderstipendiat*innen ist unter Berücksichtig der Corona-Schutzmaßnahmen geplant. Die Termine der fünf Einzelveranstaltungen der Preisträger*innen sind weiter unten aufgeführt.  

Bewerben konnten sich Künstler*innen, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten und im Verleihungsjahr nicht älter als 35 Jahre sind, im Fall des Horst- und Gretl-Will-Stipendiums nicht älter als 30 Jahre. Die Gesamtzahl der Bewerbungen ist in diesem Jahr erfreulicherweise wieder gestiegen – von 149 auf 178, ein Plus von 19,5 Prozent. Der Anteil der Frauen lag bei rund 47 Prozent.  

Förderstipendien für junge Kunst - die Preisträger*innen

Einzelveranstaltungen der Preisträger*innen sind wie folgt geplant:  

Coronabedingt konnten zwei der fünf Veranstaltungen der Preisträger*innen aus 2020 noch nicht stattfinden. Diese sind für folgende Termine vorgesehen:  

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitRobert Baumanns