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Stadt Köln - Architektenwettbewerb zur Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums - Preisgericht setzt Entwurf von Christ + Gantenbein, Basel (Schweiz) auf Platz 1

wrm pressekonferenz 274 0Der Wettbewerb für die Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud ist entschieden. Die 21-köpfige Jury wählte den Entwurf des Architekturbüros Christ + Gantenbein, Basel (Schweiz) auf Platz 1. Der Gewinner enthält ein Preisgeld von 50.000 Euro.  Platz 2 erzielte das Büro Peter Kulka, Köln, und erhält dafür ein Preisgeld von 40.000 Euro. Platz 3 belegte das Büro Gernot Schulz, Köln, mit einem Preisgeld von 20.000 Euro, gefolgt vom Ankauf des Entwurfs des Büros Georg. Scheel. Wetzel Architekten, Berlin.

Der Wettbewerb wurde im Auftrag  des Stifterrates Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud von der Stadt Köln durchgeführt und europaweit ausgeschrieben.

Hochzufrieden kommentierte Juryvorsitzender Professor Bernhard Winking die Preisgerichtsentscheidung:

Ich freue mich für die Stadt Köln, die  neben den vielen interessanten Museen, die sie hat, jetzt einen architektonisch anspruchsvollen und eigenständigen Erweiterungsbau für das Wallraf bekommt, entworfen von Schweizer Architekten.

Professor Alfred Neven DuMont, Vorsitzender des Stifterrates des Museums sagte zu der Juryentscheidung:

Es war ein schöpferischer Tag und der Stifterrat begrüßt, dass er in den Preisentwürfen seine Vorstellungen wiederfindet.

Peter Jungen, der stellvertretende Vorsitzende des Stifterrates, bezeichnete den Wettbewerb als "wirklichen Ideenwettbewerb", in den Vorschläge eingebracht worden seien, die insbesondere den Museumscharakter unterstrichen.

In der Detailumsetzung kommt es jetzt darauf an, die museumsspezifischen Interessen zu berücksichtigen. Wir hoffen, dass in Kürze der Wirtschaftlichkeitsvergleich durchgeführt wird, so dass der Stadtrat zeitnah entscheiden kann. Dann besteht die Chance, dass nicht 2018 sondern 2015 Grundsteinlegung ist.

1547 wrm aussenperspektive marsplatz 96dpi 562 0Der Direktor des Wallfraf-Richartz-Museums, Dr. Marcus Dekiert, zeigte sich glücklich mit der Entscheidung.

Ich freue mich sehr, dass mit dem Schweizer Büro Christ & Gantenbein sehr renommierte  Architekten den Wettbewerb gewonnen haben. Mit ihrer Erweiterung des Baseler Kunstmuseums beweisen sie aktuell ihre hohe Kompetenz in Sachen Museumsarchitektur. Der künftige Ergänzungsbau des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud wird für Köln ein architektonisches Ausrufezeichen.

Kölns Beigeordneter für Stadtentwicklung, Planen und Bauen, Franz-Josef Höing, bezeichnete den Erweiterungsbau als einen

sehr hochwertigen und passgenauen Baustein für die Via Culturalis. Insgesamt war es ein hochkarätig besetztes, sehr kultiviertes Verfahren, was in enger Zusammenarbeit mit dem Stifterrat des Museums umgesetzt wurde.

Die Beigeordnete für Kunst und Kultur, Susanne Laugwitz-Aulbach:

Mit dem Siegerentwurf erhält die Perlenkette der Kölner Museen ein neues kostbares Glied. Hohe bauliche und ästhetische Qualität sichern dem Wallraff-Richartz-Museum neue Möglichkeiten für die Sammlung Corboud und einen Wechselausstellungsbereich mit adäquaten Bespielungsvarianten. Ein neuer Baustein im Gefüge der Stadt im Dialog mit der Umgebung. Köln kann sich darauf freuen.

Wegen der beengten Raumsituation kann das Museum aktuell nur einen Teil seiner Kunstschätze angemessen präsentieren. Vor allem der reiche Bestand an Gemälden des Impressionismus aus der Stiftung Corboud ist stets nur in einer Auswahl zu sehen. Das Haus benötigt daher dringend eine Erweiterung der Ausstellungsfläche. Dafür stehen in direkter Nachbarschaft des Museums zwei Grundstücke zur Verfügung mit insgesamt rund 1.600 Quadratmetern Bodenfläche.

In dem zu schaffenden Gebäudekomplex, so die Wettbewerbsaufgabe, sollen die vom Museum benötigten 1.000 Quadratmeter netto Ausstellungsfläche sowie weitere 500 Quadratmeter für Nebenräume des Museums entstehen. Eine direkte Verbindung zum bestehenden Museumsgebäude von Oswald Mathias Ungers soll die Einheit der beiden Museumsgebäude herstellen. Darüber hinaus können die Gebäudekomplexe, die in der Höhenentwicklung vom benachbarten Rathaus und seinem direkten Umfeld begrenzt werden, Wohnungen und gewerbliche Flächen aufnehmen. Gefordert war auch die städtebaulich erstklassige und architektonisch anspruchsvolle Gestaltung des Komplexes, der sensibel auf sein direktes Umfeld mit dem vorhandenen Museumsgebäude, dem Rathaus und dem künftigen Jüdischen Museum reagiert. Eine realisierbare Entwurfskonzeption wurde erwartet, die die museumspädagogischen, didaktischen, funktionalen, betriebstechnischen und wirtschaftlichen Anforderungen erfüllt.

Insgesamt beteiligten sich 16 Architekturbüros aus England, Frankreich, der Schweiz und Deutschland an dem Wettbewerb.

In der Wettbewerbs-Jury saßen neben dem Vorsitzenden Professor Bernhard Winking auch Gerard Corboud,  der Vorsitzende des Stifterrates Professor Alfred Neven DuMont, die stellvertretenden Vorsitzenden Peter Jungen sowie Claas Kleyboldt. Die Stadt Köln wurde im Preisgericht vertreten von Bau- und Planungsdezernent Franz Josef-Höing, Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach sowie Museumsdirektor Dr. Marcus Dekiert sowie Vertretern der Ratsfraktionen.

Nach den Regularien des Wettbewerbs können die ersten drei platzierten Entwürfe für eine Realisierung herangezogen werden. Der Rat der Stadt Köln wird voraussichtlich im April 2014 über den Bau und die Trägerschaft des Bauvorhabens entscheiden.

Die Entwürfe werden ab Mittwoch, 20. November 2013, für mindestens zwei Wochen im Foyer des Wallraf-Richartz-Museums ausgestellt.

Bilder der Entwürfe: http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/download-angebot/13557/ 

Quelle Text und Foto: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Inge Schürmann / http://www.stadt-koeln.de
Foto oben:Von links nach rechts: Professor Bernhard Winking, Beigeordnete Susanne Laugwitz-Aulbach, Professor Alfred Neven DuMont, Emanuel Christ, Peter Jungen, Dr. Marcus Dekiert und Beigeordneter Franz-Josef Höing
Foto unten: 1. Preis - Erweiterung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud: Außenansicht des Entwurfs der Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA (© Christ & Gantenbein AG Architekten ETH SIA BSA)