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21.01.2014 "Der Kalker Kaufhof" Vermarktung von Kalk unter allen Umständen?

kalkIm Juni 2012 schlossen die Türen des Kaufhofs in Kalk. Nach Angaben der Metro Gruppe, zu der der Kaufhof gehört, geschah dies wegen fehlender Profite und ma ngelnder Perspektiven im Rechtsrheinischen. Der Kalker Kaufhof schrieb bis zum Schluss trotz großer Konkurrenz durch die Köln- Arkaden keine roten Zahlen! Die Metro Gruppe verkaufte das den kmalgeschützte Gebäude an den niederländischen Investor ten Brinke. Ten Brinke möchte ein Fachmarkt- Zentrum mit Verkaufsflächen von ca. 6000qm errichten. Als Bonbon für die Öffentlichkeit sollen neben „normalen“ Wohnungen und einer großen Tiefgarage auch Studentenappartments entstehen. Dafür soll das gesamte Areal bis zur Sieversstraße zugebaut werden – eine weitere bauliche Verdichtung in einem der ohnehin deutschlandweit am dichtesten bebauten Stadtteile.

Seit Eröffnung der Köln-Arkaden haben fast alle Fachgeschäfte auf der Kalker Hauptstraße aufgegeben. Die Vertreter derselben Parteien, die diesen Prozess mit ihrer Zustimmung zum Bau der Arkaden herbeigeführt haben, jammern seit Jahren über das „Sorgenkind Kalker Hauptstraße“ (siehe z.B. Kölner Wochenspiegel vom 30./31.12. 2013). Ein neues Fachmarktzentrum im ehemaligen Kaufhaus soll die Hauptstraße aufwerten. Kalk als „erweiterte Kölner Innenstadt“, das seit Mitte der 1990er verfolgte „Umstrukturierungskonzept“ der Stadt, soll Stück für Stück umgesetzt werden.

Köln ist eine der wenigen wachsenden Städte in Deutschland. In den Visionen von Investoren und deren Lobbies in Rat und Verwaltung kommen in den innenstadtnahen Stadtteilen ärmere, nicht zahlungskräftige Menschen als Bewohner_innen nicht mehr vor. Schick soll es werden, teuer und profitabel. Wer das nicht bezahlen kann oder will, soll an den Stadtrand verdrängt werden. Die „Sorgenkinder“ von der Kalker Lokalpolitik und Standortgemeinschaft Kalker Hauptstraße glauben offenbar fest daran, ein möglichst von allem „sozialen Ballast“ befreiter Markt werde alles gut machen. Denkmalschutz z.B. scheint vor allem als „Investitionshemmnis“ wahrgenommen zu werden. „Das Anliegen der Denkmalpflege, das Gebäude komplett zu erhalten, stiess … auf Verständnislosigkeit und Agression“, berichtete der Kölner Wochenspiegel nach der Vorstellung der Pläne von ten Brinke Ende Oktober 2013. Und:„Das soll nicht nochmal und nochmal geprüft werden, sonst hat der Investor bald keine Lust mehr, äusserte Oliver Wessel von der Standortgemeinschaft…“

Wir haben keine Lust mehr, den Stadtteil in dem wir leben, der Lust von Investorenzu überlassen! Wir haben einen Vertreter der Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) aus Mülheim an der Ruhr eingeladen, uns von deren jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem Investor ten Brinke zu berichten.

Naturfreunde Bezirksgruppe Kalk und Basisgruppe Kalk* laden ein: Informations- & DiskussionsVeranstaltung mit einem Vertreter der Wählergemeinschaft Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI)** aus Mülheim an der Ruhr

Der Kalker Kaufhof – Vermarktung von Kalk unter allen Umständen? Investoren gut für Kalk

Dienstag, 21.01.2014 ab 19:00 Uhr

Naturfreundehaus Köln Kalk
Kapellenstraße 9a (U-Bahn Kalk Kapelle)

Organisiert von: Basisgruppe Kalk & Naturfreunde Köln Kalk
http://www.naturfreundehaus-kalk.de/
https://www.facebook.com/events/570315759726536/

Presseartikel zum Thema:
http://www.koelner-wochenspiegel.de/rag-kws/docs/778719/kalk

ttp://www.ksta.de/kalk/kalker-hauptstrasse-stadtteil-muss-aufgewertet-werden,15187508,24487828.html

* Basisgruppe Kalk ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen von schon lange in Kalk lebenden „frei schwebenden Linken“ und im Zuge der Besetzung des Autonomen Zentrum neu hierher gezogenen.

** Die MBI ist ein Zusammenschluss von Menschen aus Mülheimer Bürgerinitiativen, die sich seit 1999 als Wählergemeinschaft auch im Rat der Stadt Mülheim für die sozialen und ökologischen Belange der Menschen einsetzen. Bei den letzten Kommunalwahlen 2009 bekam die MBI 11,6 Prozent der Stimmen.