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Theaterfestival Impulse 2009 gibt neuen Talenten wieder eine Chance

festival_impulse002Theaterfestival Impulse 2009 gibt neuen Talenten wieder eine Chance

Zum 15. Mal präsentieren sich Nachwuchskünstler in vier Städten in NRW

Das Theater Festival Impulse ist neben dem Berliner Theatertreffen das wichtigste Festival für neue Theatertalente im deutschsprachigen Raum. Seit 18 Jahren treffen sich die besten Produktionen, die außerhalb des Stadttheaters produziert werden, in Nordrhein-Westfalen. Viele Neuerungen und junge Talente, die in den letzten Jahren das deutschsprachige Theater belebt haben, waren vorher bei Impulse zu sehen, wurden hier entdeckt und gefeiert. Wir sind gespannt, was Deutschland, Österreich und die Schweiz auf der Bühne zu bieten hat. 

Sabine Teichmann und Dirk Conrads haben sich vorab mit den Leitern des Festivals, Tom Stromberg und Matthias von Hartz,  im angesagten Kölner Hallmackenreuther am Brüsseler Platz getroffen. Zum zweiten Mal sind beide für das Theaterfestival Impulse verantwortlich. Im Jahr  2007 haben sie die Zuschauerzahlen bereits schon verdoppelt. Heute verraten sie vorab was sie sich vom 15. Festival  erhoffen.

Tom Stromberg ist deutscher Regisseur, Film- und Theaterproduzent, Chefdramaturg und Intendant. Stromberg studierte Germanistik und Theaterwissenschaft in Köln und arbeitete währenddessen nebenher als freier Mitarbeiter beim WDR. Matthias von Hartz studierte Ökonomie an der London School of Economics und Regie in Hamburg. Neben seiner Regietätigkeit, u.a. auf Kampnagel Hamburg, am Schauspiel Leipzig oder Bayerischen Staatsschauspiel München, arbeitete er als Konzeptionist und Projektmanager einer Multimedia-Agentur und als freier Autor für verschiedene Zeitungen. Beide kennen sich schon seit vielen Jahren, haben sich durch ein gemeinsames Zeitungsinterview kennen gelernt(von Hartz hatte Stromberg interviewt).
Witzig:  obwohl Stromberg in Wilhelmshafen geboren und von Hartz am Bodensee aufgewachsen ist, haben beide die gleiche Schule in Augsburg besucht, aber nie gemeinsam, denn beide trennen 10 Jahre Altersunterschied voneinander.  Das mit der Schule haben sie allerdings durch ihre Eltern erfahren.

Im Hallmackenreuther: Wir sitzen in der modernen, stylischen Lounge.  Schwarz weiß ist das  Ambiente. Schwarze Sitze, ein weißer Lacktisch, Spiegel an den Seiten. Im Hintergrund ein schwarzer Fransenvorhang. Auch wir sind zumindest obenrum schwarz gekleidet. Die Stimmung ist entspannt, beide Initiatoren freuen sich auf die Eröffnung.

Ja, sie sind zu Scherzen aufgelegt. Auf die Frage, wie viele Zuschauer sie sich in diesem Jahr wünschen, verrät von Hartz: „Wir wollen wieder die Zuschauerzahl verdoppeln, in jedem Jahr wollen wir sie verdoppeln“. Schön wenn es klappt, denn das Festival ist wirklich ein tolles Ereignis, das viele Impulse bietet und vor allen Dingen dem Nachwuchs eine Chance gibt. „Die Studiengänge in der Theaterwissenschaft oder auch Regie sind weiterhin sehr gut besucht, aber es wird immer schwieriger hinterher Fuß zu fassen“, so Stromberg.

Aber dafür gibt es ja Impulse. Neue Impulse werden auch in diesem Jahr gezeigt. So dürfen Zuschauer auf eine Interpretation des „Woyzeck“, hier von Boris Nikitin, gespannt sein. Kenner der Urfassung vom Woyzek würde das nicht abschrecken, so Stromberg. Im Gegenteil, man könne dann die Neufassung umso besser verstehen.  

In vier Städten wird gespielt: Köln, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr und Bochum. Warum dort? „ Es ist eine Frage des Geldes. Diese Städte haben das Festival unterstützt und mitfinanziert“, so Stromberg. Wie sich eventuelle Etatkürzungen auf das kommende Jahr in der Theaterszene auswirken, bleibt abzuwarten. Noch sind beide zuversichtlich. 

Wir hoffen auf ein spannendes, abwechslungsreiches Festival. Lesen Sie mehr über das Programm unter http://www.festivalimpulse.de/
Unsere Redakteure besuchen die Aufführungen und berichten auf unseren Seiten für Sie.

Sabine Teichmann