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Wie wichtig ist der Begriff der Heimat für einen Künstler? Und wie wirkt sich Heimat auf sein Werk aus? Ist sie redundant für seine Signatur, seine n Stil, seinen Modus operandi – oder nicht doch essenziell...?
Der am erikanische Künstler AVone hat sich in seinem neuen Werkzyklus „How New Yor k Breaks Your Heart“ intensiv mit der Terminologie von Heimat auseinanderge setzt – und dabei auch die widersprüchlichen Emotionen verarbeitet, die der Heimaterfahrung anhaften. Denn wo „sein“ New York Quelle der Inspiration, Geborgenheit und Zugehörigkeit ist, markiert die Stadt gleichzeitig einen O rt der Zumutung, der Routine und der Dissoziation. Und so kann uns nicht nu r ein geliebter Mensch, sondern tatsächlich auch das vermeintliche Zuhause das Herz brechen. Ein Dilemma, das AVone umtreibt und zum zentralen Thema s einer neuen Arbeiten avanciert.
East Coast versus West Coast< /strong>
AVone gilt als einer der versiertesten New York-Chronisten i n der zeitgenössischen Urban und Pop Art; und so erzählen seine Bildwelten – durchaus einem literarischen Ansatz folgend – gleichsam von den Glorien u nd Sündenfällen, dem Schönen und Hässlichen, den Boni und Mali, mithin: der ganzen Ambiguität und den Paradoxien des Big Apple, der hier stellvertrete nd für jegliche Form von Heimat steht.
Doch was tun, wenn die Heimat einem schwer, ja lästig wird, die Liebe zu erlöschen droht? Und man damit G efahr läuft, seine (künstlerische) Identität zu verlieren...? „Für mich gab es nur eine Lösung und die hieß: Ich musste New York für einige Zeit den R ücken kehren, um mich sowohl künstlerisch als auch persönlich neu zu justie ren.“, erzählt Anthony Vasquez aka AVone. Als Ort der Kalibrierung wählte d er East Coast-Artist konsequenterweise New Yorks Antipodin Los Angeles: „He imat“ des eher hedonistischen California-Lifestyles, sozio-kulturell unverb rämter als New York und nicht zuletzt dank einer jungen, vibrierenden Kunst -Szene und „frischer“ Institutionen wie dem Broad Museum sowie innovativer Off-Spaces neues Mekka der Art-Posse.
Beflügelt von neuen Eindrücken und Erfahrungen, dabei aber geprägt von den Codices und der Allure New York s, begann AVone sowohl den Gegensätzen als auch den Parallelen zwischen Hei mat und Wahlheimat nachzuspüren – ein intuitiver Prozess, an dessen Ende di e bildliche Fusionierung beider Metropolen steht. „Es ging mir darum, die E ssenz beider Plätze einzufangen und festzuhalten; eine Art LA-Palette mit i hren New Yorker Entsprechungen.“
So zitiert er in seinem aktuellen We rkzyklus mit satten Gelb- und Rottönen sowie himmelblauen Grundierungen die Farben des Sunny State – und stellt dieser plakativen Leichtigkeit konterk arierende Botschaften gegenüber, die einmal mehr um Themen wie Entfremdung, soziale Kälte, Inhaltlosigkeit und Werteverfall kreisen. AVone bleibt sein em Anspruch als Geschichtsschreiber und Gesellschaftskritiker treu und erwe ist sich einmal mehr als Meister der narrativen Verdichtung, indem er die m aterielle Opulenz seiner
Bildwelten mit inhaltlicher Äquivalenz auffü llt - und damit beweist, dass visuelle Bombastik und Social Awareness sich perfekt ergänzen können.
Vom Wiederentflammen einer alten Lie be...
Stilistisch wandelt der Künstler, der den abstrakten E xpressionisten Franz Kline und den Natur-Künstler Andy Goldsworthy zu seine n Vorbilder zählt, zwischen Urban und Pop Art, wobei er sich auch Elementen des Affichismus und der Arte Povera bedient. Seine Arbeiten sind mehrschic htige Kompositionen, die sich aus Collage- und Schablonentechniken zusammen setzen, häufig flankiert von prägnanten Typografien, ikonischen Tags sowie urbanen Ansichten.
Womit New York wieder zum Tragen kommt; denn trotz seines Abstechers nach Kalifornien bleibt der Big Apple Dreh- und Angelpun kt von AVones Wirken, seine Muse, seine Kraftquelle. „Eine Weile weg zu sei n, gab mir die Möglichkeit als Außenstehender auf meine Heimat zu schauen. Und mich aus dieser Distanz wieder neu zu verlieben. Ich habe begriffen, da ss, egal wo ich bin, New York mich niemals loslassen wird.“ „How New York B reaks Your Heart“ zeigt auf eindrucksvolle Art, dass man sich an Heimat man chmal reiben muss, um ihren Sinn und ihre Wirkung auf uns zu verstehen. Und so zu unseren wahren Wurzeln zu finden...
Die Laudatio auf den anwes enden Künstler wird Gérard Goodrow halten.
AVone – How New Yo
rk Breaks Your Heart @ 30works
Vernissage: Samstag, 0
2.11.2019 ab 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 02.11. bis
23.11.2019
Öffnungszeiten: Di - Sa 12-18 Uhr
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