20.06. – 23.08.2020 Mapping the Collection

mappingKünstler*innen: Asco, Vito Acconci, Ruth-Marion Baruch, T.C. Cannon (Kiowa/Caddo), Barbara Chase-Riboud, Edward Curtis, Sam Gilliam, Dan Graham, David Hammons, Sharon Hayes, Robert Indiana, Pirkle Jones, Sister Corita Kent, Sherrie Levine, Roy Lichtenstein, Morris Louis, Gordon Matta-Clark, Ana Mendieta, Senga Nengudi, Louise Nevelson, Kenneth Noland, Claes Oldenburg, Adam Pendleton, Howardena Pindell, Adrian Piper, Yvonne Rainer, Robert Rauschenberg, Martha Rosler, Carolee Schneemann, Leon Polk Smith, Andy Warhol, Hannah Wilke, David Wojnarowicz

Mapping the Collection wirft einen neuen Blick auf zwei einflussreiche Jahrzehnte in der US-amerikanischen (Kunst-)Geschichte: die 1960er und 1970er Jahre. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus der Sammlung des Museum Ludwig mit einer Auswahl von Kunstwerken von weiblichen, queeren, oder indigenen Künstler*innen sowie artists of color, die nicht in der Sammlung vertreten sind, und gibt so einen Anstoß zur Erweiterung des Rezeptionsrahmens US-amerikanischer Kunst. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und Entwicklungen dieser beiden Jahrzehnte bilden den Hintergrund vor dem unsere westeuropäisch geprägte Vorstellung und Rezeption US-amerikanischer Kunstgeschichte kritisch hinterfragt wird.

Denken wir an die 1960er und 1970er Jahre in den Vereinigten Staaten, erinnern wir uns in Deutschland vor allem an die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, an die Ermordungen von John F. Kennedy und Martin Luther King und an die Proteste gegen den Vietnam-Krieg. Wir wissen jedoch wenig über die Brown Berets, über die Aktivisten des American Indian Movement oder über die Anfänge der Gay Liberation. Charakteristisch für die Kunst dieser Jahre sind die Werke von Andy Warhol und Roy Lichtenstein, Donald Judd und Robert Smithson oder Robert Rauschenberg und Robert Indiana. Afroamerikanische Künstler*innen hingegen sind kaum präsent in der Erzählung US-amerikanischer Kunst des 20. Jahrhunderts, indigene oder Latinx noch weniger. Sie haben aber natürlich ebenfalls wichtige Beiträge zur Entwicklung der Kunst und Kultur der Vereinigten Staaten geleistet.

Mapping the Collection zeigt neben Werken dieser bekannten Künstler aus der Sammlung des Museum Ludwig auch Arbeiten weniger bekannter Künstler, wie David Wojnarowicz und Leon Polk Smith, die ebenfalls in der Sammlung vertreten sind und bringt sie mit Leihgaben von Senga Nengudi, Adrian Piper oder T.C. Cannon (Kiowa/Caddo) zusammen. Ziel ist es, zum einen zu zeigen, wie Künstler*innen auf die sozialen und politischen Entwicklungen und Ereignisse dieser beiden Jahrzehnte reagiert haben, und zum anderen deutlich zu machen, dass formale und stilistische Entwicklungen und der Austausch von Ideen nicht an den Grenzen von Geschlecht, ethnischer oder sozialer Herkunft haltmachten. Durch diese Zusammenführung kommen auch bisher übersehene Verbindungen und Allianzen zwischen Künstler*innen untereinander und zwischen Künstler*innen und Aktivist*innen zum Vorschein, die deutlich machen, dass Kunst stets mit dem sozialen und politischen Kontext ihrer Entstehung verbunden bleibt. Gleichzeitig wird so deutlich, mit welchen Hindernissen sich Künstler*innen aus indigenen, afroamerikanischen oder anderen marginalisierten Communities konfrontiert sahen und welchen Einfluss Herkunft, Rassifizierung und Gender auf die Rezeption und unser Verständnis von Kunst haben.

Mapping the Collection hinterfragt den vertrauten (kunst-)historischen Kanon und knüpft damit an feministische und queere Diskurse an. Aber auch siedlerkoloniale Theorien werden miteinbezogen. Ausgangspunkt ist hierbei die Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents und der damit einhergehende Genozid an den indigenen Bewohner*innen Amerikas. Durch die Hinzufügung von Archivmaterial werden die Werke in den historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontext ihrer Entstehung versetzt. Es ergeben sich so neue Verknüpfungen zwischen Künstler*innen, Werken und Kunstgeschichte, aber auch die Rolle des Museums selbst in der Entstehung und Bestätigung solcher (kunst-)historischer Narrative wird thematisiert. Mapping the Collection wirft Fragen zu Repräsentation und Selbstbestimmung auf, die heute noch genauso relevant sind wie damals – in den Vereinigten Staaten wie auch in Deutschland.

Hervorgegangen ist die Ausstellung aus einem Forschungsprojekt gleichen Namens, initiiert vom Museum Ludwig mit Unterstützung der Terra Foundation for American Art im Juli 2018. Über einen Zeitraum von zwei Jahren widmet sich das Projekt der Sammlung US-amerikanischer Kunst des 20. Jahrhunderts im Museum Ludwig und untersucht diese hinsichtlich postkolonialer, feministischer, queerer oder gender-theoretischer Fragestellungen.

Kuratorin: Janice Mitchell

Mapping the Collection
20. Juni – 23. August 2020

Digitale Eröffnung: Fr, 19.6.2020, 18.30 Uhr live auf Instagram

Kuratorin: Janice Mitchell, Terra Foundation Collection Research Fellow in American Art am Museum Ludwig

Die Ausstellung wird großzügig gefördert durch die Terra Foundation for American Art, die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland, Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege sowie durch eine Förderung der Sparkasse KölnBonn aus dem PS Zweckertrag der Lotterie des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes PS Sparen und Gewinnen

Digitale Videoreihe

Zum Museumsblog

Quelle: www.museum-ludwig.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

222 Jahre Hänneschen-Theater


Ausstellung Hänneschen Puppen in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln Foto KSKAusstellung vom 22. April bis 17. Mai 2024 in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt

Köln, den 18. April 2024 Das Hänneschen-Theater begeht in diesem Jahr seinen 222. Geburtstag und möchte dieses besondere kölsche Jubiläum mit möglich...


weiterlesen...

ntelligentes Prüfsystem für technische


Bild CAISA TH KölnTH Köln optimiert Inspektion von transparenten Glasprodukten wie Linsen

Von Ofenfenstern über Messkolben bis zu Displays für Elektrogeräte: Technisches Glas wird aufgrund seiner Eigenschaften wie Hitze- und Chemikalienbeständigkeit in zahlreichen ...


weiterlesen...

Jetzt online informieren übers


mystudychoiceJugendliche und ihre Eltern erfahren in acht Live-Online-Veranstaltungen von MyStudyChoice vom 14. bis 18. Mai 2024, warum jetzt schon eine Bewerbung für ein Auslandsjahr 2025/26 in Kanada, Australien und Neuseeland ratsam ist. Denn gerade, wenn e...


weiterlesen...

Ida Dehmel Kunstpreis der GEDOK 2024


iris hoppeVerleihung des Kunstpreises an die Künstlerin Iris Hoppe und Ausstellung im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden.

Der Ida Dehmel-Kunstpreis der GEDOK war 2020 zum 150. Geburtstag der Frauenrechtlerin und Kunstförderin Ida Dehmel (1870-1942) ins L...


weiterlesen...

20 Jahre Sherlock Holmes-Hörspiele bei


scherlock Holmes Gluecksstern PRDas Team von Titania Medien kommt in letzter Zeit gar nicht mehr aus dem Feiern 'raus! Zelebrierte das mehrfach preisgekrönte Hörspiellabel letztes Jahr bereits sein 20. Firmenjubiläum, so gibt es 2024 sogar doppelt Anlass, die Korken knallen zu l...


weiterlesen...

5 Jahre Gaffel Lauffreunde: Größte


240411 Gaffel Lauffreunde Gaffel Lemon Foto Philipp Brohl honorarfreiKöln, 11. April 2024 – Die Gaffel Lauffreunde feiern in diesem Jahr ihr fünfjähriges Bestehen. Premiere hatte das gemeinsame Joggen am Rhein am 11. April 2019.

„Seit der Gründung haben wir nicht nur die Laufwege Kölns erkundet, sondern auch gemein...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.