Niedergermanischer Limes zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt

stadt Koeln LogoDrei Bodendenkmäler liegen auf Kölner Stadtgebiet

Die Ernennung des "Niedergermanischen Limes" – der den Rheinlauf zwischen Remagen und Nordseeküste nachzeichnet – zum UNESCO-Weltkulturerbe, gibt für Köln Anlass zur Freude, denn auf dem Stadtgebiet liegen drei herausragende Bodendenkmäler der fast 500-jährigen römischen Epoche im Rheinland.

Das Praetorium war die Residenz der Statthalter der Provinz Niedergermanien. Der antike Statthalterpalast, der künftig im MiQua zu besichtigen sein wird, gehört zu den am besten erforschten und erhaltenen Anlagen seiner Art im gesamten Römischen Imperium. Im heutigen Stadtteil Köln-Marienburg beheimatet war das Flottenkastell "Alteburg", das als Hauptquartier der römischen Rheinflotte für den gesamten 400 Kilometer langen Limes-Abschnitt zwischen Mittelrhein und Nordsee verantwortlich war. Im rechtsrheinischen Deutz haben sich die mächtigen Zeugnisse des Kastell Divitia-Deutz erhalten, das im Auftrag Kaiser Konstantins des Großen errichtet wurde.

Das Kastell gilt als Musterbeispiel spätrömischer Festungstechnik des 4. Jahrhunderts. Alle drei Bodendenkmäler sind Zeugnisse der Ursprünge und Entwicklung der Stadt Köln. Gemeinsam mit den unzähligen antiken Funden, die bei Ausgrabungen der Stadtarchäologie ans Tageslicht kommen, berichten diese Denkmäler von den Anfängen Kölns, das als einzige Millionenstadt Deutschlands auf 2.000 Jahre städtischer Kontinuität zurückblicken kann.  

Oberbürgermeisterin Henriette Reker:

Es erfüllt mich mit Stolz, denn ich bin mir der herausragenden Bedeutung unseres antiken Erbes entlang des Rheins bewusst. Gerade in einer pulsierenden Millionenstadt wie Köln gilt es, die Erinnerung an die römischen Ursprünge aufrecht zu erhalten und deren Zeugnisse dauerhaft zu bewahren. Dabei wird diese Auszeichnung durch die UNESCO helfen.

Professor Dr. Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln:

Die Eintragung des ‚Niedergermanischen Limes‘ markiert zweifellos einen Meilenstein für die Archäologie und Kulturgeschichte Kölns, das nun – neben der Hohen Domkirche – weitere Geschichtszeugnisse ersten Ranges beheimatet.  

Die Bewerbung um den UNESCO-Welterbestatus war ein gemeinsames Vorhaben der Niederlande und der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Bewerbungsunterlagen waren im Januar 2020 beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht worden. Die Entscheidung über den Antrag ist nach eingehender Prüfung am 27. Juli 2021 gefallen. 

Der Antrag auf den Welterbestatus war ein folgerichtiger Schritt aus langjährigem Engagement. So erforschte beispielsweise das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege seit 2005 das Potenzial des Limesabschnitts im Rheinland und stieß die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an. Die Initiative mündete im April 2015 in eine offizielle Vereinbarung zur gemeinsamen UNESCO-Bewerbung der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter Federführung der Niederlande.

Der Limes, die Außengrenze des römischen Imperiums, ist das größte lineare Bodendenkmal in Europa. Hadrianswall und Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland sind bereits Teil der 1987 anerkannten transnationalen UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches“.

Entlang der fast 400 Kilometer langen Flussgrenze des Niedergermanischen Limes reihten sich zahlreiche Kastelle, Wachttürme und Legionslager auf. Archäologische Überreste gibt es allein in Nordrhein-Westfalen in insgesamt 19 Kommunen, und diese gehören zu den bedeutendsten Denkmälern des Bundeslandes. Daraus entstanden sind bedeutende Städte und vielfältige Kulturlandschaften. Sie prägen die Region am Rhein noch heute und sind touristisch hochfrequentierte Orte.

Quelle und weitere Informationen HIER. - Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Katja Reuter


Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung in Köln

Live und Online: Dolmetscherschule


dolmetscher schuleAus- und Weiterbildung live und online zeichnen die digitalen Lehrgänge der Übersetzer- und Dolmetscherschule Köln aus.  Am Donnerstag, 11. April 2024 um 17.30 Uhr stellt die Schule im Web-Informationsabend ihre Online-Bildungsangebote für eine Ka...


weiterlesen...

Weiter geht's: Ringvorlesung „Kind im


Alanus Hochschule c Nola BunkeDie Ringvorlesung „Kind im Glück“ an der Alanus Hochschule in Alfter startet am 20. März 2024 in die zweite Runde! Im Fokus stehen erneut brennende Fragen, die sich Eltern, Großeltern und weitere Bezugspersonen im Umfeld von Kindern stellen. Die E...


weiterlesen...

Barrierefreie Kommunikation in Echtzeit


foto c kristoffer waldowTH Köln testet erfolgreich automatisierte Übersetzung

Viele gehörlose Menschen können Informationen am besten aufnehmen, wenn sie ihnen in Gebärdensprache übermittelt werden. Bei dynamischen Inhalten wie Abfahrtszeiten an Bahnhöfen war dies bislan...


weiterlesen...

PAROOKAVILLE bestätigt drei weitere


3 PV24 Line Up so far 1zu1 v1 r2.jpg Vom 19. bis 21. Juli wird am Airport Weeze ein Wochenende lang Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit gefeiert, wenn PAROOKAVILLE erneut Heimat für 225.000 "Citizens" und mehr als 300 weltweit gefeierte DJs und Musiker:innen wird.

Die Veranstalte...


weiterlesen...

Solarkataster Köln - Website zeigt


stadt Koeln LogoAuf dem Weg zur Klimaneutralität bietet Photovoltaik unter den erneuerbaren Energien ein sehr großes Potenzial. Rund die Hälfte des Strombedarfs im gesamten Kölner Stadtgebiet kann laut des Fachgutachtens "Köln klimaneutral 2035" durch Photovoltai...


weiterlesen...

Open! Alanus Werkhaus Machen Sie sich


Alanus Hochschule c Nola BunkeDas Alanus Werkhaus in Alfter bei Bonn öffnet am Sonntag, den 28. April 2024, seine Türen für die interessierte Öffentlichkeit. Das Gelände am Rand des Kottenforsts, rund um den historischen Johannishof, beherbergt nicht nur den Campus I der Alanu...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.