Kölner Design Preis für Absolventinnen und Absolventen der TH Köln

Bild c Theresa TropschuhVier Absolventinnen und Absolventen der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln belegen den ersten, zweiten sowie die zwei dritten Plätze des Kölner Design Preises 2021. Chandra Sperle erhält für seine Bachelor-Abschlussarbeit „Schriftkörper“ den ersten Platz. Theresa Tropschuh erlangt mit ihrer Arbeit „Presskorn“ den zweiten, Carolin Schabbing und Sanja Alessia Zündorf mit ihren Arbeiten „Data goes Scenographic“ und „POV Mag“ die beiden dritten Plätze. Alle 17 für den Preis nominierten Arbeiten sind online ausgestellt.

In allen Regionen der Welt gibt es unterschiedlichste Schriftkulturen und -systeme. Der erstplatzierte KISD-Absolvent Chandra Sperle hat sich in seiner Bachelorarbeit mit Schriftkörpern beschäftigt und ging der Frage nach, wie diese die Art und Weise der Speicherung und Kommunikation von Informationen verändern und was sie für die heutige Informationsgesellschaft bedeuten. Sperle stellte die Hypothese auf, dass die visuellen Schriftzeichen lediglich Schnittflächen eines sich räumlich erstreckenden Körpers sind – ähnlich den Schnittbildern von menschlichen Körpern bei einer Computertomographie. Er untersuchte mittels verschiedener Experimente, wie Schriftkörper tatsächlich greifbar gemacht werden könnten und welche Rolle sie bei der Wahrnehmung von Schrift spielen.

Die mit dem zweiten Platz ausgezeichnete Abschlussarbeit „Presskorn“ der KISD-Absolventin Theresa Tropschuh dreht sich um die Endlichkeit von Ressourcen. Tropschuh zeigt mit dem entwickelten Material Presskorn eine Alternative zur Materialverschwendung der Konsumgesellschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft auf. Presskorn besteht vollständig aus einem Reststoff der Bierproduktion und ist aus dem nachwachsenden pflanzlichen Rohstoff Gerste hergestellt. Von zusätzlichen Bindemitteln wurde abgesehen. Dies eröffnet die Möglichkeit, die anfallenden Rückstände des Braumalzes von nun an nicht sofort zur Biogasanlage weiterzuleiten, sondern dazwischen noch unter anderem für Produkte wie einen Fahrradhelm, ein Bett oder auch als Tierfutter zu verwenden. Am Ende des Produktlebenszyklus kann das Material durch das Verzichten von chemischen Bindemitteln in Form von Gülle oder Gärrest an die Natur zurückgeführt werden.

VR-Theater Performance und ein feministisches Männermagazin

Zwei KISD-Absolventinnen teilen sich den dritten Platz. In ihrer Masterarbeit „Data goes Scenographic“ hat Carolin Schabbing die Einbettung digitaler Technologien und Datakunst in theatrale Prozesse untersucht. In einer immersiven Virtual Reality-Theatererfahrung werden Zuschauerinnen und Zuschauer zu Protagonistinnen und Protagonisten. Sie tauchen in die physisch-digitale Welt der Datenverarbeitung ein. Ihnen wird ein fiktives Produkt vorgestellt, das eine digitale Kopie des Bewusstseins eines jeden Individuums verspricht. Damit kann zum Beispiel eine virtuelle persönliche Assistenz eines jeden generiert werden, die für Repräsentations- und Dienstleistungen genutzt wird. Inszeniert wurde die Arbeit mit Akteurinnen und Akteuren sowie Besucherinnen und Besuchern in einer Performance.

Sanja Alessia Zündorf konzipierte, gestaltete und realisierte mit Blick auf die vierte feministische Welle das Magazin „POV-Mag“, das sich speziell an Männer richtet. Neben neun Interviews mit Expertinnen und Experten, die einen niedrigschwelligen Einstieg in die Debatte bieten, finden sich Sichtweisen von Krankenpflegern, Vollzeit-Vätern und erfolgreichen Autorinnen im Heft wieder. In der ersten Ausgabe geht es um das Thema Sorgearbeit.

Digitale Ausstellung

Alle nominierten Arbeiten sind online unter www.koelnerdesignpreis.de ausgestellt. Darüber hinaus gibt es eine Broschüre zum Kölner Design Preis, die beim KISD-Sekretariat unter office@kisd.de angefordert werden kann. Aufgrund der Corona-Pandemie findet in diesem Jahr keine Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) statt.

Der Kölner Design Preis

Mit dem Kölner Design Preis werden jedes Jahr die besten und innovativsten Abschlussarbeiten von Absolventinnen und Absolventen der Kölner Designhochschulen prämiert. Die Köln International School of Design (KISD) der TH Köln, die HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, die ecosign/Akademie für Gestaltung, die Hochschule macromedia, die ifs internationale filmschule Köln und die Rheinische Fachhochschule Köln organisieren die Verleihung gemeinsam. Der Preis wurde 2021 zum 15. Mal vergeben.

Die diesjährige Jury bestand aus Dr. Petra Hesse (Direktorin des MAKK), Nils Holger Moormann (Geschäftsführer Nils Holger Moormann GmbH), Claudia Neumann (Managing Director Neumann-Communication), Stephan Ott (Chefredakteur „form“ bis 2020) und Prof. Ralph Sommer (Professor für Konzeptdesign, Hochschule für Bildende Künste Hamburg).

Weitere Informationen: www.koelnerdesignpreis.de

Foto: Theresa Tropschuhs Arbeit „Presskorn“ wurde mit dem zweiten Platz des Kölner Design Preises 2021 gewürdigt. (© Theresa Tropschuh)

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Kunst und Kultur

„Dreams of Being Real“: Große


Plakatmotiv Dreams Of being Real c Leonie PuschmannKlimawandel, Krieg, Pandemie – die Krise als neuer Normalzustand? In der Ausstellung „Dreams of Being Real“ befragen Studierende der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Alfter das so genannte Phänomen der „Post-Crisis“ mit den Mitteln der...


weiterlesen...

Kunst kaufen und helfen!


solidArt plakatDie von Studierenden der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft organisierte Benefizausstellung „solidArt“ geht in die dritte Runde: Nach den erfolgreichen Ausgaben in den vergangenen zwei Jahren, stellt die „Fabrik 45“ vom 15. bis 18. Mai 2...


weiterlesen...

Jeck im Sunnesching för Pänz: Große


240408 JiS för Pänz v.i. Jochen Gasser   Nils Schreiber   Björn Lindert   Juri Rother   Martin Beccker   Thomas DeloyKöln, 8. April 2024 – Jetzt haben die Kids ihr eigenes Sommerfestival! Am 7. September 2024 findet die Premiere von Jeck im Sunnesching för Pänz statt und verspricht ein unvergessliches Erlebnis für Kinder und Familien.

Angesichts der großen Nachf...


weiterlesen...

Gasnetze: Bürger:innen brauchen


umweltMünchen, 18. April 2024. Der Umstieg auf klimaneutrale Energien führt dazu, dass ein Großteil der Gasverteilnetze künftig nicht mehr benötigt wird. Mit einem „Green Paper“ hat das Bundeswirtschaftsministerium die Diskussion um die Stilllegung komm...


weiterlesen...

Ida Dehmel Kunstpreis der GEDOK 2024


iris hoppeVerleihung des Kunstpreises an die Künstlerin Iris Hoppe und Ausstellung im Nassauischen Kunstverein in Wiesbaden.

Der Ida Dehmel-Kunstpreis der GEDOK war 2020 zum 150. Geburtstag der Frauenrechtlerin und Kunstförderin Ida Dehmel (1870-1942) ins L...


weiterlesen...

Möglicher Kampfmittelfund in Riehl -


stadt Koeln LogoIm Rahmen geplanter Baumaßnahmen im Umfeld des städtischen Seniorenzentrums Köln-Riehl hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf einen Verdachtspunkt entdeckt. Um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Bombenbli...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.