PlanM@Philharmonie „Muzik und Tanzn“ - Ein außergewöhnliches Orchester-Erlebnis in der Kölner Philharmonie

Veröffentlicht in Nachrichten und Doku in Köln

Kolsimcha20c20Coralie20WengerDie Klezmer-Band Kolsimcha, tänzerisch begleitet von Arthur Haas und Hanna Lee nach der Choreografie von David Williams, präsentierten am 27.03.2015 gemeinsam mit dem WDR Funkhausorchester Köln unter der Leitung von Enrico Delamboye bei "Muzik und Tanzn" eine aufregende Show, die kaum einen Konzertbesucher auf den Sitzen hielt.

Klezmer bedeutet im hebräischen „Musikinstrument", welches in den Händen des Musikers zum Werkzeug wird, um Emotionen auszudrücken. Später wurde das Wort zum Synonym für diese Musikrichtung.
Klezmer-Musiker hüllen sowohl in der Vergangenheit, als auch in der heutigen Zeit jede jüdische Hochzeit mit ihren improvisierten Klängen ein. Ohne sie ist eine solche Hochzeit undenkbar.

Eines der Stilelemente der Klezmer-Musik, die in Osteuropa fester Bestandteil des kulturellen Lebens der jüdischen Bevölkerung war, ist der „ krehkts". Die spezifische Art der Tonbildung hört sich an wie ein Seufzen und die kunstvollen Improvisationen und Melodien, die die Musiker erzeugen, erinnern an die synagogalen Gesänge. Josef Bollag gründete die Musikband "Kolsimcha" vor 30 Jahren, um diese traditionelle Musik zu bewahren und auf Hochzeiten zu spielen. Nach 5 Jahren kreierte die Band ihr eigenes Repertoire.

Elemente der Klassischen Musik sowie des Jazz und des Pop, werden mit der jüdischen Volksmusik vermischt, um ein Bouquet von Tönen höchster Ausdruckskraft zu erzeugen.
Nachdem die ersten Stücke uns Zuschauer in eine andere, leichte, freudige und nostalgische Welt entführt haben, führen uns die Moderatoren Isabel Hecker und Nicolas Tribes durch den Abend. Dabei gibt die Klarinette den führenden Ton an, der bis in die kleinste Faser des Körpers jeden einzelnen Zuschauers eindringt. Das WDR-Orchester schließt sich an und der Zauber der Klänge kann sich voll entfalten.

Die Kolsimcha-Band äußert sich später im Interview darüber, warum sie die Musik, die normalerweise eher in kleineren Formationen gespielt wird, in einer solchen Dimension auf die Bühne bringen wollte. Die wichtigste Herausforderung sei gewesen, zwei konträre musikalische Welten zusammenzubringen, die improvisierte und die organisierte, nach Noten spielende eines Orchesters.

Die Tänzer Hanna Lee und Arthur Hass schwingen sich in leichten tänzerischen Bewegungen durch die Klänge. Mal solo, mal zusammen, tanzen sie die von David Williams einstudierte Choreographie. Olivier Truan, der Leiter und Komponist der Kolsimcha-Band, zeigt sich glücklich und geehrt, dass seine Musik in der Art tänzerisch interpretiert wird.
Als die Klänge verstummen, gibt es lang anhaltende Standing Ovation, als ob die Zuschauer weitere Zugaben herbei zaubern wollten.

Alte jüdische Musiktraditionen, die sich mit den großen Musikrichtungen von Jazz, Klassik, Pop und Filmmusik vereint haben, um einen großartigen Abend in der Kölner Philharmonie zu kreieren.

Dieses Konzert ist eines aus der Reihe Plan M@Philharmonie des WDR Orchesters, mit Extras wie Literatur oder Tanzeinlagen, Video-Animationen und dazu Live Moderationen. Ziel ist es, mehr Musik zu vermitteln, mehr Musik zu machen.

Das Konzert gibt es im Video-Livestream sowie zum Nachhören im Radio am 11.04.2015 von 20.05 - 22.00 Uhr auf WDR 4!

Weitere Informationen unter:
https://www.koelner-philharmonie.de
http://www1.wdr.de/orchester/planm/index.html
http://www.kolsimcha.net/

Bericht: Helena Katsiavara / Köln-inSight.TV
Foto: Kolsimcha (c) Coralie Wenger

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