W-film: Denkwürdige Premiere „Der Papst ist kein Jeansboy“ am 16. Juni im Berghain, Berlin!

Veröffentlicht in Musik / Film

papstAusverkaufte Filmpremiere „Der Papst ist kein Jeansboy" mit Hermes Phettberg am 16. Juni im Berghain, Berlin.

Aus ganz Deutschland und Österreich waren die Gäste angereist, um Sobo Swobodniks preisgekrönten Dokumentarfilm und den anwesenden Protagonisten, Hermes Phettberg, zu erleben. Eine denkwürdige Filmpremiere mit Happy End: Der bekennende Homosexuelle und überzeugte Masochist Hermes Phettberg wurde anschließend in einer szenischen Einrichtung von Hannes Hametner von vier Jeansboys mit Peitschen gezüchtigt. Den Abend widmete Hermes Phettberg seinem guten Freund Harry Rowohlt, der am Tag zuvor gestorben ist.

„Der Papst ist kein Jeansboy" startet am 2. Juli in den Kinos.

der20papst20istEin Film über Provokateur Hermes Phettberg, wie er heute leibt und überlebt. Trotz seines Verfalls ein einzigartiger „Scheiterhaufen" (wie er sich selbst bezeichnet) geblieben – mit drei Schlaganfällen, einem Herzinfarkt, extremer Blasenschwäche und einem unbändigem Willen 100 Jahre alt zu werden. Ein Passionsspiel in schwarz-weiß, von Sobo Swobodnik eindrucksvoll inszeniert in 12 Kreuzweg-Stationen.

Der Papst ist kein Jeansboy D/A 2011, 77 Min. Dokumentarfilm
Regie: Sobo Swobodnik mit Hermes Phettberg
Sprecher: Josef Hader

Frucade oder Eierlikör?, lautete die rituelle Eingangsfrage des schwergewichtigen Hermes Phettberg in der Nette-Leit-Kultshow, die in den 90ern täglich im österreichischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, als man sich noch traute, einen bekennenden Schwulen, Sadomaso-Anhänger und Provokateur auf die Menschheit loszulassen. Phettberg ist nun Österreichs bekanntester Sozialhilfeempfänger und Dauerpatient mit einer eindrucksvollen Liste an überstandenen Schlaganfällen, Blasenschwäche und einem Herzinfarkt. Schwerfällig und bucklig schlurft er, fast 100 Kilo leichter, durch seine zugemüllten Räume. Der Körper ist zwar ein einziger „Scheiterhaufen" und das Sprechen fällt ihm schwer, aber das Hirn arbeitet weiterhin im Stakkato. Der immer wieder neu ansetzende retardierende Rederhythmus hat in seiner Diktion nun schon die höheren Weihen einer Thomas-Bernhard-Anmutung erlangt. Sobo Swobodnik beobachtet Phettberg in den traurigen Niederungen seines Alltags, ein Mensch in einem Körper, der nicht mehr gehorcht. Die einsamen Stunden gehören seinem Tagebuch, das er täglich ins Internet stellt. Das einstige „Gesamtkunstwerk" mutiert zu einem modernen Märtyrer, der an sich und der Welt zu zerbrechen droht und dennoch voller Botschaften steckt. Eine Randexistenz, die es mal bis zur Volksbelustigung geschafft hat, nun aber ihren Preis für alle Süchte und Sublimierungen zahlt.

Ausgezeichnet mit dem Max Ophüls Preis als Bester Dokumentarfilm.

Ein berührendes, mutiges, radikales Menschen- und Phettberg-Porträt."
Jurybegründung „Bester Dokumentarfilm" Max Ophüls Preis

„Ein zärtliches Denkmal...Ein Film, der einen trotz allem schmunzeln lässt."
Der Kurier Österreich

Quelle: Copyright © 2015 W-film, All rights reserved.

Drucken