Bilderfluss - Roman Ploenes

Veröffentlicht in Kunst und Kultur

02._Cosmic_1_2006Der Fotokünstler Roman Ploenes zeigt in seiner Ausstellung „BILDERFLUSS“ vom 01. März - 05. April 2008 in der Galerie–Graf-Adolf künstlerische Betrachtungen zum Thema Wasser.
Kunst der Brechung, Verfremdung, Neubetrachtung zum Formenkanon des fließenden flüchtigen Mediums lautet der Überbegriff der Ausstellung „Bilderfluss“ die am 01. März in Köln-Mülheim eröffnet wird.


Roman Ploenes Betrachtungen zum Element Wasser als zentrales Thema der künstlerischen Fotografie:


Um über die üblicherweise beobachteten „Wellen” oder „Kräusel” hinausgehende Strukturen in schnell fließendem Wasser zu erkennen, ist das menschliche Auge, zumal das ungeübte, kaum fähig.
Eine Wasseroberfläche aus üblicher Distanz (am Ufer stehend) betrachtet, mag schnell monoton erscheinen. Die unbegrenzte Zahl an Formen bemerkt man, betrachtet man lediglich kleine und kleinste Ausschnitte der Wasseroberfläche. Besonders dort, wo Strömungen und Brüche das gleichmäßige Fließen beeinträchtigen, scheinen sich ständig spontan und unvorhergesehen in ihrer Ausprägung Strukturen zu bilden. Die beobachteten und künstlerisch benutzten, immer neuen Mikrostrukturen im Wasser muten oftmals stark biomorph oder geomorph an, weisen eine starke Übereinstimmung auf mit Formenphänomenen der belebten und unbelebten Natur.
Das mag reiner Zufall sein, doch der Begriff des naturwissenschaftlichen Zufalls selbst verändert sich zur Zeit aufgrund der fortschreitenden Erkenntnisse der Chaosforschung:
Es besteht die These, daß die Natur, als zusammenhängendes und aufeinander aufbauendes Ganzes eben diesen sogenannten Zufall von Anbeginn der Zeit an instrumentalisiert hat als Werkzeug zur Neuschöpfung von Formen und Mustern, also „Bauplänen“. Die formgebenden Gesetzmäßigkeiten hinter jeder Art von Evolution (der Teilchen, der chemischen Evolution und der biologischen Evolution) sollen mit der Instrumentalisierung des Zufalls verbunden sein: Zufall als Formenerzeuger.
Der scheinbar selbstverständliche, allgegenwärtig vorkommende Vorgang der Bildung von Turbulenzen im Wasser ist sehr komplex. Die Strukturen, die entstehen, wenn ein gleichmäßig fließender Wasserstrom an einem Hindernis in Ungleichgewicht gerückt wird, sind spontane „Neuschöpfungen“ der Natur aus dem Nichts.

Weitere Informationen zu Bilderfluss und Roman Ploenes: Bilderfluss

Drucken