Belo Monte: Proteste und Richterspruch gegen Staudamm

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Vertreter indigener Völker aus der Amazonas-Region haben heute in London gegen den Bau dreier kontrovers diskutierter Staudämme protestiert, die das Land und Leben tausender Indigener bedrohen.

Die Indianer fordern einen Baustopp der drei kontroversen Staudämme im Amazonasgebiet. In der Zwischenzeit hat ein brasilianischer Richter den Fortgang von einem  der drei Projekte – dem Belo Monte Staudamm – aufgrund umweltrechtlicher Bedenken gestoppt. Es wird jedoch erwartet, dass die Regierung gegen die Entscheidung Einspruch einlegt.

„Diese Projekte werden mein Volk von seinem Land vertreiben und unsere Art zu leben beenden“, sagte Ruth Buendia Mestoquiari, Ashaninka Anführerin.

Ruth Buendia Mestoquiari, eine Ashaninka aus Peru, Sheyla Juruna, eine Juruna aus der Xingu-Region, und Almir Surui vom Volk der Surui in Brasilien, fordern derzeit auf einer Reise durch Europa einen Baustopp für mehrere Staudämme in der Amazonas-Region.

Am heutigen Mittwoch demonstrierten die Indigenen  zusammen mit Unterstützern von Survival International vor der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES, die einen Großteil der Finanzierung der Staudämme übernimmt.

Belo Monte am Fluss Xingu wäre der weltweit drittgrößte Staudamm. Sollte er gebaut werden, würden große Teile der Wälder zerstört und die Fischbestände zurückgehen, von denen die indigenen Völker abhängen. Es gibt zudem Berichte über unkontaktierte Indianer in der Nähe der Baustelle.

Belo Monte und die anderen Vorhaben – die Madeira Dämme in Brasilien und Pakitzapango in Peru – sind Bestandteile von Brasiliens ambitionierten Plänen, Wasserkraft im eigenen Land und in Peru zu nutzen, um die rasende wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben.

Sheyla Juruna sagte: “Die Dämme werden unwiderruflichen Schaden an unserer Kultur, unserer Gesellschaft und der Umwelt anrichten. BNDES investiert durch die Finanzierung der Dämme in die Zerstörung des Amazonas. Wir werden wie Tiere behandelt, alle unsere Rechte werden verletzt.”

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