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Köln aktiv gegen Lärm

Bürgerbeteiligung zur Lärmaktionsplanung startet

 

laermbelstigungKölnerinnen und Kölner können sich aktiv gegen Lärm engagieren. Am Dienstag, 23. November 2010, erfolgt der Startschuss für die Bürgerbeteiligung zur sogenannten "Lärmaktionsplanung" der Stadt Köln. Mit der Lärmaktionsplanung setzt die Stadtverwaltung eine EU-Richtlinie zum Umgebungslärm um. In einem ersten Schritt waren dazu in den Vorjahren die Lärmbelastungen in Köln auf "Lärm-Karten" erfasst worden. Der nächste Schritt ist nun das Erstellen eines Lärmaktionsplans. Das soll mit Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen. Ziel der Planungen ist es, ein weiteres Anwachsen des Lärms zu verhindern, Lärm vorzubeugen und - soweit möglich - vorhandenen Lärm mittel- bis langfristig zu verringern.

Entsprechend der EU-Umgebungslärmrichtlinie können interessierte Bürgerinnen und Bürger daran mitwirken, Maßnahmen zur Lärmminderung durch ihre Kenntnisse vor Ort optimal zu gestalten. Die Beteiligung erfolgt vorrangig - ähnlich dem Bürgerhaushalt - über die städtischen Internetseiten, ist aber auch telefonisch und schriftlich möglich. Wer mitmachen will, kann angeben, wo und warum es seiner Meinung nach in Köln zu laut ist, und vorschlagen, wie der Lärm durch Straßenverkehr, Schienenverkehr, Flugverkehr und Industrieanlagen gemindert werden kann

 

OB Roters ruft zu Beteiligung auf
Oberbürgermeister Jürgen Roters begrüßt diese weitere Form der Bürgerbeteiligung:

 

"Nach dem sehr erfolgreichen und mehrfach preisgekrönten Modell des Bürgerhaushalts werden die Bürgerinnen und Bürger nun auch in die Planungen für weniger Lärm in Köln einbezogen. Ich möchte Sie herzlich aufrufen, von dieser Möglichkeit rege Gebrauch zu machen und sich mit Ihren Erfahrungen vor Ort zu beteiligen!"

Die Beteiligung findet in zwei Phasen statt: Während der ersten Online-Phase werden die eingehenden Bürgerhinweise und -vorschläge bis zum 12. Dezember 2010 (24 Uhr) gesammelt. Diese können im Internet kommentiert und bewertet werden. Für einen störungsfreien Ablauf sorgt die externe Moderation durch die Berliner Firma Zebralog. Am Ende steht eine Liste von hundert am besten bewerteten Vorschlägen. Diese Vorschläge wird das Umwelt- und Verbraucherschutzamt eingehend fachlich prüfen nach ihrer Umsetzbarkeit und den damit verbundenen Kosten, sie fließen soweit möglich in den Aktionsplan ein.

Daneben können aber auch Vorschläge, die nicht zu den hundert Bestbewerteten gehören, in der Maßnahmenplanung Berücksichtigung finden. Neben den aus der Bürgerbeteiligung hervorgegangenen Maßnahmen wird die Verwaltung auch eigene Maßnahmen zur Lärmminderung entwickeln.

Neben dem Internet wird es während der ersten Online-Phase auch die Möglichkeit geben, sich telefonisch unter der Sonderrufnummer 0221 / 221-33311 oder schriftlich mithilfe eines Formulars zu beteiligen. Das Formular liegt im Umweltamt- und Verbraucherschutzamt aus oder kann bis zum 1. Dezember über das Call-Center der Stadt Köln unter der oben angegebenen Rufnummer angefordert werden. Bis zum 6. Dezember muss das Formular abgegeben werden. Außerdem kann man persönlich Vorschläge machen direkt beim Umwelt- und Verbraucherschutzamt im Stadthaus Deutz, Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln, montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr.

 

Zweite Online-Phase im ersten Halbjahr 2011

Die insgesamt entwickelten Maßnahmen legt die Stadt in einer zweiten Online-Phase im ersten Halbjahr 2011 den Bürgerinnen und Bürgern Kölns zur Bewertung und Kommentierung vor. Das Ergebnis dieser zweiten Online-Phase ist dann eine Rangliste aller Maßnahmen zur Lärmminderung. Diese Liste wird anschließend der Politik zur Beratung und Entscheidung vorliegen. In den Beratungen und Beschlüssen werden neben den durch die Bürgerinnen und Bürger bewerteten Maßnahmen auch noch einmal alle Vorschläge der Bestenliste aus der ersten Online-Phase dargestellt, einzeln beraten und entschieden.

Weitere Informationen und Zugang zur Internetplattform finden Sie hier:

Köln aktiv gegen Lärm

Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jörg Wehner

www.stadt-koeln.de

Bild Quelle:  Spiegel: Dauerbelastung - Lärm steigert das Herzinfarktrisiiko http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,386633,00.html