Showroom "INTERACTIONS 5" Jeewi Lee & Maximilian Prüfer - Sexauer Gallery

Interactions 5 Sexauer Gallery Berlin ShowroomInteractions 5 im Showroom konfrontiert Arbeiten der Künstlerin Jeewi Lee und des Künstlers Maximilian Prüfer. Beide beschäftigen sich mit Zeitlichkeit, Veränderungsprozessen und Spuren. Dabei untersuchen sie Prozesse der Natur und des Sozialen. Gegenübergestellt werden nun Arbeiten aus Naturgegenständen von Prüfer und von Lee die Arbeit aus einem Artefakt.

Prüfers Installation Mammut Mobile besteht aus fossilen Knochen von Urtieren der letzten Kaltzeit, einer Zeit, in welcher der Mensch erstmals in die Natur eingriff und durch die Jagd zur Ausrottung von Mammut und Urpferd beitrug, sowie von Höhlenbär, Riesenhirsch oder Wollnashorn. Die Knochen sind ausbalanciert und repräsentieren ein vergangenes Ökosystem. Wird das Mobile in Bewegung versetzt, lässt es in seiner spielerischen Anmutung kaum erahnen, dass die Knochen von unseren Vorfahren auch zur Herstellung von Werkzeugen genutzt wurden.

An der Wand hängen Abdrucke der Schuppen von Schmetterlingsflügeln. Die Drucktechnik hat Prüfer eigens dafür entwickelt. Die Muster der Flügel sind das Ergebnis der evolutionären Entwicklung und nicht eines künstlerischen Akts. Urheber ist die Natur. Die Muster spiegeln damit ein Bild ihrer Umwelt auch vergangener Zeiten. Da die Flügelabdrucke aus vielen Teilen der Welt stammen, bilden sie in ihrer Gesamtheit so etwas wie ein Selbstportrait des Planeten.

Jeewi Lee hat für ihre Einzelausstellung Vor•wurf in der Galerie SEXAUER die Tapete aus dem Haus ihres Großvaters in einem Stück von den Wänden und der Decke seines Zimmers gelöst und von Südkorea nach Deutschland in den Ausstellungsraum gebracht. Dort hängen Wand und Decke aufgefaltet, über zehn Meter lang und freischwebend, von der Galeriedecke herab wie ein riesiges Tafelbild. Vor der schwebenden Wand hängen in Bronze gegossene Haushaltsgegenstände des Großvaters an den Galeriewänden. Eine dieser Bronzen hängt nun im SHOWROOM in Interactions 5: ein Flaschenöffner.

Der Bronze-Flaschenöffner verweist auf das Haus des Großvaters, in dessen Wände sich seine Geschichte eingeschrieben hat. Diesem kleinen Artefakt hängen die versteinerten Knochen der Urtiere gegenüber, auch sie Spuren der Vergangenheit. In beiden Arbeiten nimmt sich der / die Künstlerin als Urheber zurück, weil sie die Objekte auswählten und präsentieren, aber sie nicht gemacht oder gestaltet haben.

Beide Positionen legen Spuren in die Vergangenheit und aus der Vergangenheit frei, sei es nun zum verstorbenen Großvater oder den ausgestorbenen Säugetieren. Lee und Prüfer zeigen bei ihrer künstlerischen Suche, dass Zeit nie verloren geht, dass Abwesendes anwesend ist im Gegenwärtigen, und dass alles Anwesende auch in Zukunft Spuren hinterlassen wird. Fraglich bleibt nur, ob diese noch jemand entdecken, lesen oder gar ausstellen wird.

Showroom: INTERACTIONS 5
Jeewi Lee / Maximilian Prüfer

SEXAUER Showroom
Grolmanstraße 53, 10623 Berlin-Charlottenburg

Wednesday, 28 April – 19 June 2021
Mammut-Mobile visible from the sidewalk day and night

Foto: Maximilian Prüfer, Mammut-Mobile, Bones (Mammut, Ancient horse, Woolly rhinoceros, Megaceros, Bison) 331x223x233cm
Quelle: https://www.sexauer.eu

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