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Unterricht für junge Zugereiste aus dem Ausland - Weitere Kraftanstrengung für das Bildungsdezernat

stadt Koeln LogoIn Köln werden derzeit rund 2.000 zugereiste Kinder und Jugendliche im Primar- und Sekundarbereich I unterrichtet. Das geschieht in Vorbereitungsklassen oder als Einzelintegrationsmaßnahme. Allein im Schuljahr 2013/2014 wurden 950 Kinder zugewiesen, im Schuljahr 2014/2015 wird mit einer Verdoppelung der Zuweisungszahlen gerechnet.

Monatlich bringen wir mittlerweile bis zu 190 Kinder in Schulen unter. Das ist, als ob wir pro Monat eine zweizügigen Grundschule zusätzlich eröffnen würden verdeutlich Dr. Agnes Klein, Beigeordnete für Bildung, Jugend und Sport, die enormen Anstrengungen der Stadt.

Wir haben unser Verfahren aber so optimiert, dass wir die vollzeitschulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in der Regel zwei bis drei Wochen nach der Beratung durch das Kommunale Integrationszentrum einer geeigneten Schule zuweisen können. Weil wir die Bedarfe ständig überwachen und steuern, gibt es auch keine Wartelisten.

Entsprechend hat die Schulaufsicht in enger Abstimmung mit der Stadt Köln die Zahl der Vorbereitungsklassen erheblich gesteigert. Im vergangenen Schuljahr wurden 77 Vorbereitungsklassen in der Primarstufen und der Sekundarstufe I eingerichtet. Bis Ende des laufenden Schuljahrs werden es voraussichtlich schon 145 Vorbereitungsklassen sein, davon 89 Klassen an den Schulformen der Sekundarstufe I und 56 Klassen an Grundschulen. Zwei Drittel der Vorbereitungsklassen werden von jungen Flüchtlingen, aber auch zu einem Drittel von Zugereisten aus dem EU-Gebiet besucht. Insgesamt kommen die Kinder und Jugendlichen aus 60 Herkunftsländern, 80 bis 90 Prozent von ihnen haben keine oder nur sehr geringe Deutschkenntnisse.

Für Schuldezernentin Agnes Klein beginnt die eigentliche Herausforderung dann, wenn die Kinder in der Schule sind: Viele sind schwer traumatisiert, manche noch nicht einmal alphabetisiert oder haben vor der Flucht nur unregelmäßigen die Schule besucht. Nur durch das enorme Engagement der Lehrkräfte in den Vorbereitungsklassen kann die Integration dieser Kinder und Jugendlichen gelingen.

Die Prognose für das Schuljahr 2015/2016 geht von weiterem Zuwachs aus. Deshalb werden bereits zusätzliche Klassen eingeplant. Angesichts des ohnehin steigenden Bedarfs an Schulplätzen in Köln bedeutet das eine enorme Kraftanstrengung. Es ist nicht auszuschließen, dass man zukünftig verstärkt auf außerschulische Räumlichkeiten für die Klassen zurückgreifen muss, um den Bedarf zeitnah decken zu können.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Nicole Trum / http://www.stadt-koeln.de