TORBEN KLEIN »HEIMWEH NACH KÖLN«

 BAD2036Mit dem »HEIMWEH NACH KÖLN«-Album – im Untertitel: »Die größten Hits von Willi Ostermann« – ist Torben Klein ein großer Wurf gelungen. Köln-Romantik auf höchstem Niveau, ein klingendes Denkmal für Willi Ostermann, eine musikalische Uraufführung des bislang nie vertonten Songs »Durch dä ganze Krohm, mache mir ne Schrohm«.

Ex-Räuber-Sänger Torben Klein versammelt auf seinem dritten kölsches Soloalbum 13 Songperlen von Willi Ostermann.
Von 1900 bis zu seinem Tod im Jahr 1936 war Willi Ostermann (1876-1936) einer der erfolgreichsten Vortragskünstler, Sänger und Komponisten seiner Zeit. Und dies nicht nur im Karneval verrückten Köln, sondern bundesweit. Ostermann beschränkte sich nicht nur auf mundartlichen Frohgesang, sondern schrieb auch zahlreiche hochdeutsche Schlager, bevorzugt Walzer- und Marschlieder mit gängigen Heimat-Themen und viel Rhein, Wein, Liebe und Gesang. Der Ostermann-Schlager »Rheinland-Mädel« ging 1926/27 mit einer Million Auflage durch die Plattenpresse. Saisongewinn: 130.000 Gold-Mark« (Der Spiegel 1/1950).

In den ersten Jahren steuerten Kapellmeister wie Emil Neumann oder Emil Palm die Musik bei. Später hielt Ostermann, der selbst keine Noten lesen konnte, seine Songs singend fest und ließ sie dann notieren. Bekannt wurde er auch durch Lieder für Revuefilme, in denen er gelegentlich sogar selbst auftrat.

Unterstützt von Produzent Christoph Siemons (Sinfoglesia), eingespielt mit renommierten Musikern, einer kleinen Brass section um Richie Hellenthal (u.a. Tom Gaebel, Heino) und anderen Gästen gelingt Torben Klein das Kunststück, die populären Ostermann-Klassiker klanglich zu entstauben und behutsam zu modernisieren. Und dies ohne je den Charme der Schunkelhymnen zu beeinträchtigen.

Zum Auftakt mit »Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia« ertönen Fanfaren und führen hin zu einem Evergreen, das um 1930 entstand – in Zeiten, wo Armut und Arbeitslosigkeit in Deutschland für politische Unruhe sorgten. Weiter geht’s mit »Rheinlandmädel«, Blaupause für alle Songs, die die Vorzüge der Damen aus der Region preisen: »Drum sollt’ ich im Leben ein Mädel mal frei’n, dann muss es am Rhein nur geboren sein«. Heiter geht’s weiter mit »Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt (Die Frau vom Schmitz ist durchgebrannt)«, eine augenzwinkernde Abrechnung mit der abtrünnigen Ehefrau und an Rusemondach 1907 ein veritabler Mitsing-Hit. Was folgt ist »Kölsche Mädcher künne bütze«, ein Duett von Torben mit seiner Ehefrau „Domhätzje Nadine“ Fiegen. Zwei weitere Gastauftritte veredeln das Ostermann-Tribute-Album: »Einmal am Rhein«, eine Zusammenarbeit mit Swing-Star Tom Gaebel und JP Weber, der mit seiner Gitarre feine Jazz-Akzente setzt.

 

Besonderes Augenmerk verdient auch ein musikalisch sensationeller Fund. »Durch dä ganze Krohm, mache mir ne Schrohm« entstand 1922, also vor exakt 100 Jahren, und wurde bislang nie vertont. Die musikalische Erstveröffentlichung auf diesem Tonträger wird Ostermann-Exegeten beschäftigen und Fans erfreuen.

Das Highlight auf dem an Höhepunkten wirklich reichen Album kommt zum Schluss mit dem namensgebenden Signature-Song von Willi Ostermann, dem oft gecoverten »Heimweh nach Köln«. Das im Juli/August 1936 entstandene Lied gilt »als inoffizielle Kölner Stadthymne«. Und was schier unmöglich erscheint: Torben Klein teilt seinen Platz am Mikro mit niemand Geringerem als Willi Ostermann. Es ist, als stünde der Mozart des Fasteleer direkt neben ihm, wenn beide zusammen die Domstadt besingen. Ironie des Schicksals: Ostermann hat den Mega-Erfolg seines wohl bekanntesten Songs selbst nicht mehr erleben dürfen.

»Heimweh nach Köln« wurde erst posthum auf seiner Beerdigung 1936 aufgeführt. Die Melodie hatte Ostermann von seinem früheren, hochdeutschen Lied »Sehnsucht nach dem Rhein« übernommen, das für den 1933 in die Kinos gekommenen UFA-Film »Der Traum vom Rhein« geschrieben wurde. Noch im Krankenhaus notierte Ostermann den Text des Refrains mit den ersten Strophen und stellte sie seinem Freund, dem Karnevalisten Thomas Liessem, vor. Der erzählte später, dass er das Lied nach Ostermanns Tod am 6. August 1936 gemäß seiner Notizen vollendet habe. Während der Beisetzung trug Liessem als Abschluss seines Nachrufes am offenen Grab zum ersten Mal den Refrain des Liedes vor.

Es gibt einen Willi-Ostermann-Brunnen, die Willi-Ostermann-Medaille, Willi-Ostermann-Denkmäler und -straßen. Und jetzt gibt es das in Kooperation mit der Willi-Ostermann-Gesellschaft entstandene Tribute-Album »HEIMWEH NACH KÖLN«. Die Cover-Unternehmung ›Torben Klein singt Willi Ostermann‹ ist durchweg gelungen – die Songauswahl klug, die Umsetzung makellos, die Gäste eine echte Bereicherung und die musikalische Mission Impossible Entertainment der Extraklasse.

Das Album erscheint am 30.09.2022 als CD im schicken Digipack, als Download und Stream auf dem eigenen Label von Torben Klein, Kleinkunst Media, innerhalb der neuen Vertriebslabel-Gruppe „M STEHT FÜR MUSIK“ von Manfred Rolef und vertrieben durch Warner Music Germany.

Quelle: www.m-rolef.com
Gruppenfoto v.l.n.r. stehen: Martin Zylka (Go GmbH), JP Weber, Torben Klein, Domhätzje Nadine, Tom Gaebel, Ralf Schlegelmilch (Willi Ostermann Gesellschaft).

 

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