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Museum Ludwig trauert um die Grande Dame der Fotografie Renate Gruber

Filmstill aus Besuch bei Renate GruberRenate Gruber ist, am 30. Oktober 2022, im Alter von 86 Jahren verstorben.

Gemeinsam mit ihrem Mann L. Fritz Gruber (1908-2005) hat sie das Fundament der Sammlung Fotografie im Museum Ludwig gelegt. Bereits 1977 erwarb das Museum Ludwig mit der Sammlung Gruber eine Fotografie-Sammlung von internationalem Rang. Diese wurde kontinuierlich durch Schenkungen des Ehepaars L. Fritz und Renate Gruber ergänzt. So konnte das Museum Ludwig etwa 2012 das Man-Ray-L.-Fritz-Gruber-Archiv von Renate und L.Fritz Gruber erwerben. Aufgrund der persönlichen Beziehung des Ehepaars Gruber zu Man Ray seit den 1950er Jahren ist eine Sammlung von Arbeiten, Archivalien, Korrespondenzen, Objekten und signierten Ausstellungspublikationen entstanden.

2016 dokumentierte Renate Gruber ihre große Verbundenheit mit Fotograf*innen und ihr fundiertes Wissen um Fotografie in einer Videogalerie auf der Webseite des Museum Ludwig, in der sie zwanzig Positionen aus der Sammlung Gruber vorstellt – Zeugnisse gelebter Fotogeschichte. Zuletzt war es dem Museum Ludwig möglich, anlässlich des 85. Geburtstages von Renate Gruber das Archiv der Korrespondenz zur Fotografie anzukaufen.

L.Fritz und Renate Gruber pflegten enge Kontakte zu Fotograf*innen und Fotospezialist*innen im In- und Ausland. Ihr gesamtes Leben war mit der Fotografie eng verbunden. So war auch das Haus Gruber ein wichtiger Treffpunkt für die Fotografieszene. Legendär waren die Feiern der Grubers zum Geburtstag der Fotografie am 19. August. Renate und L. Fritz Gruber führten ihr Haus mit großer Gastfreundschaft. Ihr gesamter Kosmos spiegelt sich im Archiv Gruber wider.

Aus gegebenem Anlass wird das Museum Ludwig die nächste Präsentation im Fotoraum Renate Gruber widmen. Aus 45 Jahren Verbundenheit zwischen Renate Gruber und dem Museum Ludwig werden fotografische Werke und nie gezeigte Archivalien zugänglich gemacht. Laufzeit: 03.12.2022 – 12.03.2023. Die geplante Präsentation „Walde Huth. Material und Mode“ wird auf nächstes Jahr verschoben.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker würdigt die Verstorbene: „Renate Gruber hat gemeinsam mit iherm Mann L. Fritz Gruber die Fotoszene in Köln entwickelt und geprägt wie keine andere. Durch die photokina Bilderschauen hat L. Fritz Gruber Kontakte geknüpft und die Welt der Fotografie nach Deutschland und nach Köln geholt. Durch die Gastfreundschaft von Renate und L. Fritz Gruber hatte die Fotografie in Köln immer ein einladendes Zuhause. Wir werden Renate Gruber vermissen und ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“

„Wir sind tief betroffen über den Tod von Renate Gruber. Sie war eine Grande Dame der Fotografie, immer neugierig auf das Medium Fotografie und die Menschen dahinter. Das Museum Ludwig verdankt Renate und L. Fritz Gruber den Grundstein seiner Fotografischen Sammlung und war so eines der ersten Museen mit einer international bedeutenden Fotografie-Sammlung“, so Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig.

Quelle: www.museum-ludwig.de

Abbildung: Filmstill aus: "Besuch bei Renate Gruber“ © Till Vielrose, art-beats.de, 2021