24.05.2017 "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, nie wieder brennende Bücher!"

faschismusLesung anlässlich des 83. Jahrestages der Bücherverbrennung durch die Nazis Dienstag, 24. Mai, 11 – 17 Uhr, Albertus-Magnus-Platz „Was ist aber diese große Aufgabe unserer Zeit? Es ist die Emanzipation. Nicht bloß die der Irländer, Griechen, Frankfurter Juden, westindischen Schwarzen und dergleichen gedrückten Volkes, sondern es ist die Emanzipation der ganzen Welt, absonderlich Europas, das mündig geworden ist, und sich jetzt losreißt von dem eisernen Gängelbande der Bevorrechteten, der Aristokratie. Mögen immerhin einige philosophische Renegaten der Freiheit die feinsten Kettenschlüsse schmieden, um uns zu beweisen, daß Millionen Menschen geschaffen sind als Lasttiere einiger Tausend privilegierter Ritter; sie werden uns dennoch nicht davon überzeugen können, solange sie uns, wie Voltaire sagt, nicht nachweisen, daß jene mit Sätteln auf dem Rücken und diese mit Sporen an den Füßen zur Welt gekommen sind.“ (Heinrich Heine, Reisebilder, 1826)

Heinrich Heine war ein Freund der Aufklärung und der französischen Revolution und verabscheute zutiefst jede Form von Dünkel und Ungleichheit. Er gehört zu den Autorinnen und Autoren, deren Werke im Mai 1933 – an der Uni Köln am 17. Mai - von den aufgehetzten Anhängern der „Deutschen Studentenschaft“ (DSt) und des „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds“ (NSDStB) öffentlich verbrannt wurden. Die Bücherverbrennung richtete sich gegen jüdische, pazifistische, radikal-demokratische, sozialistische und kommunistische Literatinnen und Literaten wie Erich Kästner, Carl von Ossietzky, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky, Sigmund Freud, Heinrich Mann, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Bertolt Brecht, Karl Marx, und viele andere.

Nichts fürchteten 1933 die Faschisten mehr als dies: Den Gedanken und die Bewegung für die Gleichheit und Freiheit aller Menschen, Satire und den heiteren Anspruch guten Lebens entgegen militaristischen Gehorsam, kriecherischem Obrigkeitsdenken, Zucht und Opferbereitschaft. Dafür mussten die Nazis Rationalität und Humanität zu vernichten suchen. Es ist ihnen nicht gelungen. Die Sehnsucht nach und Hoffnung auf eine menschliche und solidarische Gesellschaft ohne Angst und ohne Krieg sind durch Terror, Vernichtung und Krieg nicht zerstört worden. Sie leben heute weiter im weltweiten Engagement für eine menschenwürdige und erfreuliche Zukunft.

In diesem Sinne lädt der Arbeitskreis Zivilklausel an der Uni Köln zum vierten Mal zu einer Lesung aus den Werken der Autorinnen und Autoren ein, deren Bücher von den Faschisten verbrannt wurden. Wir rufen alle dazu auf, sich daran zu beteiligen, gemeinsam zu lesen, zu lernen und zu lachen gegen rechts, für Frieden und Menschenwürde. Für Kurzentschlossene liegt eine Auswahl von Büchern und Texte vor Ort bereit.

„Es wird freilich noch einige Zeit dauern, bis dieses Fest gefeiert werden kann, bis die Emanzipation durchgesetzt sein wird; aber sie wird doch endlich kommen, diese Zeit, wir werden, versöhnt und allgleich, um denselben Tisch sitzen; wirsind dann vereinigt, und kämpfen vereinigt gegen andere Weltübel, vielleicht am Ende gar gegen den Tod – dessen ernstes Gleichheitssystem uns wenigstens nicht so sehr beleidigt, wie die lachende Ungleichheitslehre des Aristokratismus“. (Heinrich Heine, Reisebilder, 1826)

Alle sind eingeladen, zu der Lesung zu kommen und sich zu beteiligen.
Die Lesung findet am Dienstag, den 24. Mai 2016, zwischen 11 und 17 Uhr zentral auf dem Hauptcampus der Universität zu Köln, dem Albertus-Magnus-Platz, statt. Bei Regen weichen wir zu den Sitzgelegenheiten im Philosophikum neben dem PhilCafé aus.
Wenn ihr auch gerne etwas vorlesen möchtet und schon vor dem 24. Mai wisst, was und wann Ihr gerne lesen wür - det, meldet euch bitte möglichst zeitnah unter lesungen@yahoo.de, damit wir die Beiträge koordinieren können.

www.zivilklausel.uni-koeln.de

V.i.S.d.P.: Arbeitskreis Zivilklausel, c/o Felix v. Massenbach, Marienstr. 3d, 50825 Köln, Kontakt: zivilklausel@uni-koeln.de

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