„Verkannt, versteckt, erschaut“ - Caterina Sforza ist die Mona Lisa
Die Entdeckungen der Leonardo-Forscherin Magdalena Soest
Magdalena Soest wird am Sonntag, dem 26. Februar um 16 Uhr, ins Frauenmuseum kommen, aus ihrem Buch lesen und mit den Gästen diskutieren, moderiert von Heidrun Wirth.
Wer ist die Mona Lisa? Das berühmteste Bild der abendländischen Kunstgeschichte schien sich von Vasaris Zuschreibungen an zu entziehen. Irgendetwas störte an jeder Theorie. Nach dem revolutionären Neuansatz von Magdalena Soest fügen sich die Forschungsergebnisse wie Puzzleteile ineinander.
Für die Historikerin aus Bergneustadt im Oberbergischen kam die Erkenntnis blitzartig, als sie in der Pinacoteca Civica in Forli (Romagna) das Porträt der Caterina Sforza sah, das Lorenzo di Credi zwischen den Jahren 1485 bis 1490 gemalt hatte, also etwa 15 Jahre vor Leonardos Mona Lisa, die zwischen 1503 und 1506 entstanden ist:
Sie wusste:das ist die Mona Lisa.
In jahrzehntelanger Arbeit überprüfte die Forscherin ihre Vermutung, ging den Spuren nach bis in die kleinsten Details von Kleidung, Landschaftshintergrund und Rezeptions-und Zeitgeschichte. Sie arbeitete sich in alte Handschriften und das noch junge Italienisch ein, studierte die französischen Quellen am Hofe von Franz I.
Die Renaissancefürstin, bald als „Illustrissima Madonna“, bald als „la tigressa“ bezeichnet, ist eine der interessantesten Herrscherinnen ihrer Zeit. „Bild“-schön und grausam, kühn „wie ein Mann“, in ihrer Klugheit selbst von Machiavelli bewundert, war sie eine Frau die alles besaß und alles verlor.
Das war das Thema für Leonardo, den Maler, der das Außergewöhnliche in seinen Arbeiten darzustellen suchte.
Unter dem Thema „Verkannt, versteckt, erschaut“ sind auch die Künstlerinnen eingeladen, sich zu einer neuen Themenausstellung im Frauenmuseum inspirieren zu lassen.
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