Schenkung des Hauptwerks Wedge Piece von Gary Kuehn an das Museum Ludwig
Die Kunststiftung im Museum Ludwig erhält das Hauptwerk Wedge Piece, 1969, von Gary Kuehn als Schenkung durch Häusler Contemporary München. Ab dem 9. Oktober präsentiert das Museum Ludwig das Werk gemeinsam mit der Skulptur Straw Pillow von 1963.
In den 1960er Jahren entwickelte Gary Kuehn eine neue skulpturale Sprache, mit der er die Prinzipien der Minimal Art herausforderte. In der Kunstrichtung der Minimal Art bevorzugten die meisten Künstler*innen strenge geometrische Formen und seriell gefertigte Objekte. Gary Kuehn hingegen verwendete Materialien wie Glasfaser, Gips und Stroh auf eine Weise, die sich von industriell hergestellten Gegenständen absetzt. Eines dieser Werke ist Wedge Piece (Keilarbeit) von 1969. Kuehn hat es für die Ausstellung When Attitudes Become Form (Wenn Einstellungen zur Form werden) 1969 geschaffen, die von dem international renommierten Ausstellungsmacher Harald Szeemann (1933 – 2005) kuratiert wurde. Die Skulptur besteht aus vier nebeneinander stehenden Holzkeilen, über die eine annähernd zwei Meter lange und ein Meter tiefe flache Fiberglasform gelegt ist. Ihr Gewicht hat den Keilen nachgegeben und bildet nun eine Wellenform. Die konstruktiven Elemente der aus Holzlatten bestehenden Keile stehen im Kontrast zu dem weich und organisch anmutenden Fiberglas. Die gegensätzlichen Eigenschaften der Materialien wie hart und weich, fest und fließend, starr und flexibel und ihre Beziehung zueinander werden in der Betrachtung körperlich erfahrbar.
Auch die Arbeit Straw Pillow von 1963, die sich seit 2006 in der Sammlung des Museum Ludwig befindet, bezieht sich auf den Körper. An einen Kubus aus gepresstem Stroh ist ein Gipskissen gelehnt. Erneut setzt Kuehn die bestimmte Form des Kubus gegen das lose Stroh und die weiche Form des Kissens gegen den erstarrten Gips. Dieses Material interessierte Kuehn besonders wegen der „Undefinierbarkeit als Material beim Übergang vom Flüssigen zum Festen“. Die von Gary Kuehn verwendeten Materialien vermitteln die Möglichkeit ihrer Veränderbarkeit. Darin liegt ihr Eigensinn, denn die Vorstellung von skulpturaler Form ist, dass sie dauerhaft ist.
Am 11. Oktober gibt Gary Kuehn in einem Vortrag und einem anschließenden Gespräch mit der Kunstkritikerin und Autorin Magdalena Kröner umfassende Einblicke in sein Werk aus Skulpturen, Gemälden, Collagen und Zeichnungen. Bereits seit den 1970er Jahren wird Gary Kuehn in Deutschland kontinuierlich ausgestellt. In seinem Vortrag berichtet Kuehn auch über seine vielen Aufenthalte, Begegnungen und Freundschaften in Deutschland und Köln.
Der Vortrag ist Teil der Reihe Kunst im Kontext der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig. Er findet auf Englisch online über die Plattform Zoom statt.
Montag, 11. Oktober, 19 Uhr, Anmeldung unter anmeldung@gesellschaft-museumludwig.de
Quelle: www.museum-ludwig.de
Bildcredit:
Gary Kuehn
Wedge Piece, 1969
© Gary Kuehn, Courtesy Häusler Contemporary
Foto: Wolfgang Stahl
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