„Der Himmel so blau so blau!" - Verlängerung der Ausstellung bis zum 11.08.2013

Veröffentlicht in Kunst und Kultur in Köln

verlängerung21 Künstler des Atelierhauses „A 24“ im Technologiepark Bergisch Gladbach mit Gästen zeigen ihre Werke.
Diese Ausstellung, der letzte Beitrag einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema „Romantik heute“, wird bis zum 11.08.2013 verlängert!
 
Die Künstler haben das Thema „Romantik heute“ unter ihrem eigenen Titel „… der Himmel so blau so blau …“  sehr individuell, für den Betrachter deshalb umso anregender bearbeitet.
Da gibt es den ironischen Blick auf die Sentimentalität, die an die Stelle echter Gefühle tritt, oder es wurden symbolische Orte der Sehnsucht mit viel Phantasie (einer besonderen Qualität der Romantik) dargestellt; es gibt Fundstücke aus der Natur, die zu Skulpturen herausgebildet wurden; Malereien, Figuren, Collagen, vom Gegenständlichen abstrahiert oder frei komponiert; und vieles mehr.
Der Betrachter wird angeregt, aus der realen Welt heraus zu treten und sie mit der Welt seiner Fantasie und mit seinen eigenen Träumen zu verknüpfen.
Was Caspar David Friedrich einmal meinte, als er sagte: “Der Maler soll nicht nur malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht“: Das kann man den Besuchern dieser Ausstellung auch anraten.
Ich hatte vorab die Gelegenheit, die Werke ausführlich anzusehen. Schon beim Betreten des Areals des TechnoParks war mein erster Gedanke: Hier ist der richtige Ort für Kunst; sie stellt ein gesundes Gleichgewicht zur Technik her!
Und dann, beim Anschauen der Bilder und Skulpturen im Atelierhaus fiel mir ein, dass es in letzter Zeit schon Ausstellungen gegeben hat mit dem Titel „Sehnsucht“. Sehnsucht passt in die Zeit der Romantik.
Was aber hat sie mit uns heute zu tun? Die blaue Blume der Romantik ist das Symbol der Sehnsucht. Blaue Blumen sind eher selten, und daher etwas Besonderes.
Und unser Blick in den Himmel ist auch sehr selten: „… Der Himmel so blau …“, es erfasst mich sofort ein Gefühl der Entspannung, der Erlösung von allem, was anstrengt; ich kann  träumen und mich erholen; ich kann zu mir finden und fühlen: Es gibt sie, meine Seele!
Die Hinwendung zum Gefühl, ja dessen Verherrlichung an Stelle des Intellekts war grundlegend in der Zeit der Romantik, die wir am Anfang des 19. Jahrhunderts zeitlich einordnen.
Damals gab es ein wachsendes Bedürfnis, dem Alltag zu entfliehen, hinein in eine Fantasiewelt denn Aufklärung und Krieg hatten ihre destruktiven Spuren hinterlassen.
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Und heute?
Industriealisierung und Technisierung: wecken sie wieder eine Sehnsucht nach mehr Romantik, nach Emotionen?
Ich meine, wir waren nie ohne Romantik. Wir wissen, dass zum Beispiel jeder Forschung ein romantischer Erkenntnisdrang vorausgeht, oder eine These, „eine blaue Blume“ (so zu sagen), die gefunden werden will. Suchten die Menschen in der Romantik hauptsächlich ihr Glück in der Ferne, in der Natur oder im Fantastischen, in Träumen, vielleicht beim Blick in den Himmel, über das blaue Wasser, so haben heutige Menschen eine großes Bedürfnis, eine Sehnsucht nach Erkenntnissen, die sich sehr viel weiter erstreckt. Sie erstreckt sich sowohl auf das Universum, den Kosmos wie auch auf den Mikrokosmos, auf die Neurobiologie des eigenen Körpers. Sie versuchen zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert, ob Verhaltensweisen auch über Gene vererbbar sind usw.
Die Suche nach der blauen Blume, die Sehnsucht, die Neugier: sie scheinen lebensnotwenig zu sein.
Der Blick in den Himmel, so blau, so blau verbindet uns heute und in Zukunft mit unserer eigenen Tiefe und Weite.
Sehr erwähnenswert ist die Möglichkeit, beim Besuch der Ausstellung gleichzeitig den kleinen Skulpturenpark anzusehen und weitere Bilder im Pavillon des TechnologieParks.
Auch hier steht das Thema „Romantik heute“ im Mittelpunkt. Viel Freude und eine anregende Zeit verspricht ein Besuch des TechnologieParks und seiner Kunst, insbesondere natürlich des Atelierhauses 24.
Im Anschluss an die Eröffnung laden die Künstler des A24 ihre Freunde, Kollegen und Förderer zu einem kleinen kommunikativen „Sommerfest“ ein.

Die Ausstellung ist noch bis zum 11.August 2013 zu sehen im...
 
TechnologiePark
Atelierhaus 24, Galerie
Friedrich-Ebert-Straße
51429 Moitzfeld
Weitere Informationen finden Sie unter
www.tbg.de/Atelierhaus24.aspx
www.maxbruchfestival.de
Gudrun Wallbaum
 

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