Mehr Platz für das Sülzer Gymnasium - Oberbürgermeisterin Reker legt Grundstein für Neubau an der Leybergstraße

grundsteinlegung hvb 02In Köln-Sülz errichtet die Stadt Köln einen Erweiterungsbau mit integrierter Dreifachturnhalle für das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium. Für dieses wichtige Schulbauprojekt hat am Freitag, 15. November 2019, Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Schulleiter Stephan Deister und dem Entwurfsverfasser, dem Architekturbüro "kister scheithauer gross architekten und stadtplaner gmbH", vertreten durch Eric Mertens, den Grundstein gelegt. Für die Zeremonie wurde eine Kapsel mit Tagespresse, einem Satz Euro-Münzen, einem "Kölner Pfennig", wie er im 10. Jahrhundert Zahlungsmittel war, sowie Unterschriften aus der Schulgemeinde gefüllt. Die Kapsel wurde in ein Fundament in der Baugrube eingelassen.

In ihrem Grußwort beschreibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker, wie sehr der Schulbau in Köln Fahrt aufgenommen hat:

Bis zum Ende dieses Jahres werden wir acht große Schulbauprojekte weitgehend fertiggestellt haben: Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen von Longerich bis in die Südstadt. Diese Anstrengungen werden wir mit aller Entschlossenheit auch im kommenden Jahr fortsetzen. In 2020 werden wir bei rund 60 Großprojekten mit der Bauphase starten. Allein im nächsten Jahr wird die Stadt rund 300 Millionen Euro in den Schulbau investieren, 70 Prozent mehr als noch in 2019. Wir gehen im Schulbau weiter mächtig voran.

Der Erweiterungsbau für das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium dient als Ersatz für die dortigen Modulbauten, die für eine Erhöhung in der Sekundarstufe I von drei auf vier Züge und in der Sekundarstufe II von fünf auf sechs Züge erforderlich waren. Durch den Erweiterungsbau können 195 Schulplätze gesichert werden. Das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium verfügt dann insgesamt über 1.000 Schulplätze. Nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus wird die bestehende Turnhalle zum Ganztagsbereich umgenutzt. Die Planungskosten und Baukosten für die Erweiterung in klimaschonender Passivhausbauweise betragen derzeit rund 39,3 Millionen Euro.

Die Baumaßnahme gehört zu dem vom Rat der Stadt Köln beschlossenen "Maßnahmenpaket Schulbau" mit 22 Teilprojekten für 16 Bauvorhaben (Neubauten, Erweiterungen, Generalinstandsetzungen und Interimsbauten) an 11 Schulstandorten, die in einem beschleunigten Verfahren unter der Leitung der Gebäudewirtschaft durch Generalunternehmer (GU) oder Totalunternehmer (TU) geplant und/oder baulich umgesetzt werden sollen. Für das Vorhaben an der Leybergstraße ist ein Generalunternehmer für die Stadt tätig.

Der Rat hatte im April 2017 den Weg für dieses Sonderprogramm freigemacht. Im Juli 2019 wurde es von ursprünglich 15 Teilmaßnahmen auf 22 Teilmaßnahmen erweitert und den aktuellen Marktbedingungen angepasst. Der im Juli 2019 prognostizierte Kostenorientierungswert für die Realisierung der 22 Teilprojekte liegt zwischen 480 und 520 Millionen Euro. Mit den Projekten werden mehr als 7.000 Schulplätze neu geschaffen oder gesichert.

Das Projekt in der Leybergstraße war das erste in dem Paket, das in die Umsetzung ging. Baubeginn war im Mai 2019. Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant. Die zusätzlich geschaffene Nutzfläche wird rund 4.100 Quadratmeter betragen.

Das Haus wird, wie es bei nahezu allen Neubauten der Gebäudewirtschaft zugunsten des Klimaschutzes schon länger Standard ist, in Passivhausbauweise errichtet. Dazu gehören eine sehr gute Wärmedämmung, spezielle Fenster mit Dreifachverglasung, Lüftungswärmerückgewinnung, hohe Luftdichtheit und weitgehende Wärmebrückenfreiheit. "Passiv" heißt die Bauweise deshalb, weil der überwiegende Teil des Heizwärmebedarfs aus passiven Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird und für nur noch einen sehr geringen Teil eine zusätzliche Beheizung erforderlich wird.

Eine Besonderheit bereits vor Baubeginn war die Entdeckung einer alten, seit Jahren nicht mehr betriebenen Brunnenkammer. Gefunden wurde sie unter einer Bronze-Skulptur der Künstlerin und Kunsterzieherin Jutta Osten (1918-2009) auf dem Schulhof, als die Skulptur abgebaut wurde, um sie zu sichern. In den 1960er Jahren beginnend hatte die Brunnenskulptur ursprünglich in einem quadratischen Becken stehend das Wasser durch zahlreiche Schlitze in das Becken verteilt. Von Jutta Osten, die von 1949 bis 1980 Kunstlehrerin am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium war, stammen außerdem ein Stahlkreuz sowie eine große Sonnenuhr aus Chrom und Nickelpyramiden an der Fassade der Schule. Die Künstlerin hat der Schule ein sehr umfangreiches Werk im mittlerweile denkmalgeschützten Bestand hinterlassen. Im zweiten Bauabschnitt wird der Brunnen in der Nähe der Schulaula wieder errichtet.

Hier ein kurzer Überblick über die weiteren Bauprojekte im "Maßnahmenpaket Schulbau":

Inzwischen sind die Totalunternehmerleistungen an sechs Schulstandorten beauftragt.
Die Generalunternehmeraufträge für die Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule am Sürther Feld und das Interim am Schulstandort Alte Wallgasse sind ebenfalls bereits vergeben. Die Baubeginne hier oder aber die vorbereitenden Arbeiten an allen anderen Standorten, wie Abbruch des Bestands oder Errichtung von Interimsgebäuden vor Abbruch und Neubau, sind aufgenommen oder stehen kurz bevor. Dazu gehört auch der Baubeginn für die Interimsschule auf einer Teilfläche des Bürgerparks Nord noch im November 2019. Sobald die Interimsschule fertiggestellt ist, wird das Dreikönigsgymnasium dorthin ausgelagert.
Ein Großteil der Ausschreibungen zur Findung weiterer Generalunternehmer wird ebenfalls noch in 2019 veröffentlicht.
Diese besondere Vergabeform bringt für die Stadt Köln einige Vorteile: Der öffentlichen Bauherrin Stadt Köln bleibt eine zeitlich sehr aufwändige sowie terminlich wie kostenriskante Vergabe nach Einzelgewerken erspart. Die Gebäudewirtschaft übernimmt "nur" die Leitung und das Controlling der Leistungen, sondiert den Markt, bereitet Ausschreibungen vor, regelt alles Vertragliche, definiert die Grundlagen und koordiniert fortlaufend ämterübergreifend bis zur Fertigstellung und darüber hinaus. Zur Unterstützung der Gebäudewirtschaft im Bereich Projektsteuerung und Projektleitung gibt es zwei externe Multiprojektmanager.
Auch nach der Vergabe an einen GU oder TU ist und bleibt die Gebäudewirtschaft weiterhin Herrin des Verfahrens, Kontrollinstanz sowie Eigentümerin der Objekte. Bei Projekten mit einem GU übernimmt dieser, nach den sehr umfangreichen vorbereitenden Planungsarbeiten unter der Leitung der Gebäudewirtschaft die Ausführungsplanung und sämtliche Bauleistungen.
Totalunternehmer nehmen der Stadtverwaltung zu einem noch früheren Zeitpunkt darüber hinaus alle Planungsleistungen ab. Die Grundlagenermittlung, die Festlegung des Flächenbedarfs, die Ermittlung aller Standort relevanten Daten sowie die Klärung des Baurechts und Planungsrechts müssen aber auch hier durch die Verwaltung im Vorfeld erfolgen. Die Gebäudewirtschaft leitet (auch beim TU) umfassende Vorarbeiten in der Planung und bereitet die höchst komplexen Vergaben juristisch vor.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Jürgen Müllenberg / https://www.stadt-koeln.de
Foto © Stadt Köln/ Martina Goyert Foto von der Grundsteinlegung: Von links nach rechts: stellvertretender Schulleiter Heiko Seitzl, Polier Frank Ahac, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Schulleiter Stephan Deister, Schuldezernent Robert Voigtsberger, die technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft, Petra Rinnenburger, und Eric Mertens vom Büro "kister scheithauer gross architekten und stadtplaner gmbh" sowie zwei Schülerin des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums.

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