Fotografien von Walde Huth und Werk von Wade Guyton

bilder presse rat top 2.3 anlage wade guyton rba d045909 01 320Rat der Stadt Köln nimmt Schenkungen für das Museum Ludwig an.

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 14. Mai 2020 die Schenkung eines Konvoluts von rund 300 Fotografien von Walde Huth und eines monumentalen Werks von Wade Guyton dankend angenommen.  

Ich freue mich sehr über diese substantiellen Schenkungen für das Museum Ludwig. Sie stärken dessen Sammlung und damit auch den Kunststandort Köln, so Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.  

Walde Huth (1923 bis 2011) machte sich ab den 1950er Jahren international einen Namen als Modefotografin der Haute Couture in Paris, Florenz und auch in Deutschland. Ikonische Modeaufnahmen für Dior und andere fehlen heute in keiner Rückschau zur Mode und Modefotografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.  

Walde Huth war mit dem Fotografen Karl Hugo Schmölz verheiratet und betrieb mit ihm von 1958 bis in die 1980er Jahre gemeinsam das Atelier Schmölz + Huth in Köln. Dank einer großzügigen Schenkung im Jahr 2017 konnte das Museum Ludwig seinen Bestand an Werken der Kölner Fotografen Hugo Schmölz (1879 bis 1938) und Karl Hugo Schmölz (1917 bis 1986) bereits substantiell erweitern. Ihre Ausbildung zur Fotografin hatte Walde Huth bei dem Architekturfotografen Walter Hege gemacht, von dem das Museum Ludwig ebenfalls zahlreiche Bilder verwahrt. Insofern knüpft die jetzige Schenkung inhaltlich an die Sammlung an und schließt mit dieser starken Fotografin eine spürbare Lücke.  

Die Fotografien, die das Museum Ludwig nun als Schenkung erhält, sind größtenteils Modefotografien aus den 1950er Jahren. Es sind aber auch einige Tanzfotografien darunter, die den US-amerikanischen Baletttänzer James Saunders zeigen, der 1996 im Museum Ludwig bei einer Performance tödlich verunglückte. Die Fotografien von Walde Huth sind für die Kölner Fotogeschichte wie auch die Geschichte der Mode und die internationale Fotogeschichte von großem Interesse. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Werkes von Walde Huth steht aber noch aus. Mit dieser Schenkung entsteht im Museum Ludwig ein Ort, wo sich ihr Werk im Gesamtzusammenhang einsehen, untersuchen und ausstellen lässt.  

Die Schenkenden der Fotografien von Walde Huth möchten anonym bleiben.  

Wade Guyton (geboren 1972, lebt in New York) wurde Anfang der 2000er Jahre mit abstrakten Bildern bekannt, die er mit Hilfe eines Tintenstrahldruckers auf grundierte Leinwand produzierte. Mit diesem Verfahren hatte er einen Weg aufgezeigt, die tradierte Gattung der Malerei neu zu erfinden.  

Der Künstler fühlt sich mit dem Museum Ludwig seit seiner Ausstellung im DC-Saal 2010 eng verbunden. Im Winter 2019 / 20 hat das Museum sein beeindruckendes Œuvre in einer großen Retrospektive vorgestellt. Nun schenkt Wade Guyton dem Haus ein monumentales fünfteiliges Werk. Es ist insgesamt 3,35 mal 13,75 Meter groß und ist 2017 zum Auftakt der Projektreihe "Schultze Projects" entstanden. Der Name der Reihe bezieht sich auf Bernard Schultze und seine Ehefrau Ursula (Schultze-Bluhm), deren Nachlass das Museum Ludwig verwaltet und zu deren Gedenken alle zwei Jahre ein Künstler oder eine Künstlerin eingeladen wird, ein Werk für die Stirnwand im Treppenhaus anzufertigen. Der Herausforderung, an dieser prominenten Stelle ein auf die Architektur bezogenes Werk zu schaffen, begegnete Guyton mit dem reproduzierten Abbild der Skyline New Yorks.  

Neben dem Blick aus dem Fenster seines Ateliers auf der Bowery finden sich als Motive außerdem die Werbeaufnahme eines iPhones sowie Details aus einer stark vergrößerten Bitmapdatei, die sich als abstrakte silbrig-grau umrandete weiße Flächen vor rotem Hintergrund zeigen. Besonders die spektakulären Bauten fallen in den Blick – das One World Trade Center, das vom Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfene Apartmenthochhaus 56 Leonard Street sowie das Long Lines Building, ein fensterloser Bau von 1974 der Firma AT&T, die laut Wikileaks eng mit der NSA zusammenarbeitet.  

Mit der Schenkung dieses außergewöhnlichen Werkes besitzt das Museum Ludwig nun ein bedeutendes und repräsentatives Konvolut eines Künstlers, dessen Œuvre in zentraler Nachfolge der US-amerikanischen Kunst von abstrakten malerischen Positionen über Pop Art bis zur Picture Generation steht und der mit seiner Übersetzung dieser Vorläufer in eine Kunst des 21. Jahrhunderts überzeugt, so Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Simone Winkelhog
Foto: © Wade Guyton Wade Guyton, Untitled, 2017

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