Geschrieben am . Veröffentlicht in Nachrichten und Doku.

Kölner Ehrenamtspreis am Ehrenamtstag auf dem Heumarkt verliehen.

Koeln-Engagiert_2011Der Kölner Ehrenamtspreis wird seit 2001 jährlich vergeben. Eine Jury bestimmt die Preisträgerinnen und Preisträger. In diesem Jahr wurden sechs Einzelpersonen, vier Gruppen und ein Unternehmen ausgezeichnet.

Die Preisverleihung fand am 25. September 2011 im Rahmen des Ehrenamtstages bei besten Wetter auf dem Heumarkt statt.

Ausgezeichnete Einzelpersonen:

Josef Thomas und Franz Dresen

Praxisstationen an Kölner Hauptschulen

In einer Praxisstation können Jugendliche einen realistischen Einblick in die Anforderungen einzelner Berufsfelder erhalten. Herr Thomas und Herr Dresen betreuen an der Hauptschule Hachenburger Straße, die zum kommenden Schuljahr geschlossen wird, und der Kurt-Tucholsky-Hauptschule als Handwerksmeister jugendliche Schülerinnen und Schüler. Diese erlernen grundsätzliche Kompetenzen für die spätere Arbeit in einem Handwerksberuf. Zudem erhalten sie wertvolle Einblicke, Kenntnisse und Fertigkeiten für Berufe in der Metallverarbeitung. Sie lernen durchzuhalten, machen sinnvolle Erfahrungen, die ihnen bei der Berufswahl helfen, und knüpfen bereits ab der 8. Klasse wertvolle Kontakte zu Ausbildungsbetrieben. Die Vermittlungsquote in ein Ausbildungsverhältnis im Handwerk ist mit Einführung der Praxisstationen nachweislich gestiegen.

Josef Thomas und Franz Dresen gehören zum Team von Con Action e. V. Der Verein hat zusammen mit dem Schulamt und der Agentur für Arbeit als Förderer mit dem Projekt Praxisstationen einen Raum geschaffen, in dem Schülerinnen und Schüler mit allen Sinnen praktisch lernen. In inzwischen 40 Projekten für 8. bis 10. Klassen werden alle zwei Wochen nachmittags für vier Stunden praktische Erfahrungen erworben und berufliche Anforderungen getestet.

Con Action e. V.

ehrenamtstag_2011Inge Klaumann

Aktive Tätigkeit in der Drogenberatungsstelle VISION e. V.

VISION e. V. ist ein Drogenselbsthilfeverein, der seit 20 Jahren ein wichtiger Bestandteil in der Kölner Drogenarbeit ist. Inge Klaumann arbeitet dreimal wöchentlich für zwei Stunden in der Außenstelle Köln-Meschenich. Aufgrund eines schweren Schicksalsschlages kam Frau Klaumann 1999 erstmals mit Drogen in Kontakt. Dieser Vorfall bedeutete eine dramatische Zäsur in ihrem bis dahin normal geführten Leben.

2003 meldete sie sich im Methadonprogramm an, um ihren Alltag bewältigen zu können. Aus diesem Grund ist Frau Klaumann ein wichtiges Bindeglied zwischen den Klientinnen und Klienten und der Beratungsstelle VISION e. V. Durch ihre langjährige Selbsterfahrung im Umgang mit Drogen und der heutigen Methadonsubstitution ist Frau Inge Klaumann zudem eine vertrauensvolle Ansprechpartnerin für den Verein.

VISION e. V.

Bernd Kittlass

Finkens Garten

Herr Kittlass verwirklicht und prägt seit vier Jahrzehnten das besondere Konzept von "Finkens Garten" als Naturerlebnis- und Erfahrungsort besonders für Kinder im Vorschulalter. Mit Liebe zur Neugier an und Freude über die ungebändigte Kraft und Schönheit der Natur hat Herr Kittlass einen Garten mit diversen Biotop-Bereichen geschaffen, die Wissenshungrigen mit allen Sinnen die Natur erlebbar und erfahrbar machen. Auch nach seiner Pensionierung vor fünf Jahren als Mitarbeiter der Stadt Köln leistet er unermüdlich eine unschätzbare pädagogische und naturschützerische Arbeit.

Finkens Garten

ob_roters_ehrenamtstagPapa Malick Diouf

Bessere Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen

Herr Diouf ist Musiker und setzt sich für eine bessere Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen in Köln und NRW ein, fördert Toleranz und Verständnis zwischen Menschen und Kulturen und verbreitet westafrikanische Kultur in Deutschland. Seit 15 Jahren führt er vielfältige, regelmäßig stattfindende multikulturelle Veranstaltungen durch. Diese sollen dazu beitragen, Vorurteile gegen Menschen anderer Hautfarben abzubauen. Herr Diouf gründete die westafrikanische Tanz- und Percussiongruppe "Mama Afrika" und den Westafrikanischen Kulturverein Mama Afrika e. V.

Mama Afrika e. V.

Elisabeth Rugaju

Leitung des Turmcafés

Das Turmcafé ist ein Treffpunkt im Gemeindezentrum der evangelischen Nathanael-Gemeinde in Köln-Bilderstöckchen, an dem sich Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, verschiedenem Alter und sozialem Hintergrund begegnen.

Frau Rugaju arbeitet mit viel Engagement und einem großen Herzen im Turmcafé und gibt jeder Besucherin und jedem Besucher das Gefühl angenommen zu sein. Sie nimmt sich Zeit für alle und bringt Menschen zusammen. Gäste können zum Selbstkostenpreis frühstücken oder einen kleinen Imbiss einnehmen. Im Anschluss an den Kindergottesdienst bietet sie den Gemeindemitgliedern ein Mittagessen an, was sich großer Beliebtheit erfreut. Auch bei Festen in der Gemeinde bringt sie sich mit großem Arbeitseinsatz ein. Jeden Freitag leitet Frau Rugaju in der Gemeinde eine kreative Kindergruppe für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Gemeinde behält Frau Rugaju ihr Heimatland Uganda im Blick und versucht Menschen aus Uganda in Köln miteinander zu vernetzen und zu organisieren.

Evangelische Nathanael-Kirchengemeinde Köln-Bilderstöckchen

Ausgezeichnete Gruppen

Kölner Obdachlosenfrühstück

Über 60 Kölner Bürgerinnen und Bürger engagieren sich ehrenamtlich für das Kölner Obdachlosenfrühstück, dass dreimal im Monat in den Räumen der Christlichen Sozialhilfe angeboten wird. Sie besorgen die Lebensmittel, bereiten das Frühstück vor und bedienen die bedürftigen Gäste. Obdachlosen und anderen bedürftigen Menschen wird ein reichhaltiges Sonntagsfrühstück kostenlos angeboten.

Den Gästen soll aber nicht nur Gelegenheit gegeben werden, sich einmal richtig satt zu essen. Das Obdachlosenfrühstück versteht sich vielmehr auch als Treffpunkt, Stätte der Erholung, des Gesprächs und der gegenseitigen Hilfe. Das Frühstück wird von 170 Gästen in Anspruch genommen, von denen einige bereits zur aktiven Mitarbeit gewonnen werden konnten. Es wird aus Spenden finanziert. Unterstützt wird die Initiative von der Kölner Tafel e. V. Logistische und finanzielle Unterstützung erfährt das Obdachlosenfrühstück durch die Dr. Peter Deubner-Stiftung.

Dr. Peter Deubner-Stiftung

Projektteam "Nacht der Technik"

Die Nacht der Technik in Köln wurde gemeinsam von zwei bedeutenden technisch-wissenschaftlichen Vereinigungen des Techniker- und Ingenieurwesens ins Leben gerufen: Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Bezirksverein Köln e. V. und Verband der Elektrotechnik Elektronik (VDE) Informationstechnik Bezirk Köln e. V.

Der Mangel an technischen Fachkräften in der Region Köln und in ganz Deutschland wirkt sich langfristig negativ auf den Standort aus. Anstelle darüber zu klagen, organisiert ein ehrenamtliches Projektteam nun schon im dritten Jahr die "Nacht der Technik in Köln". Es ist ein in Deutschland einzigartiges Vorhaben. Ziel dabei ist es, junge Menschen - insbesondere auch Frauen - für technische Berufe zu begeistern, Köln als Technik-Standort stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Kölner Bürgerinnen und Bürgern die Angst vor der Technik zu nehmen sowie ihnen Technik in begreifbarer, erlebnisorientierter Form nahe zu bringen. Über 40 technisch orientierte Kölner Firmen aus verschiedenen Branchen haben bei diesen Veranstaltungen ihre Tore für jeweils etwa 5.000 Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Die sieben ehrenamtlichen Mitglieder des Projektteams sind alle selbst Ingenieurinnen und Ingenieure. Sie sprechen die Firmen und Organisationen an, werben Sponsorinnen und Sponsoren, helfen die Pressearbeit zu organisieren, verbinden die teilnehmenden Firmen mit einem Netz von Bus-Verbindungen, veröffentlichen ein Programmheft und unterstützen die Werbung bis hin zur persönlichen Verteilung von Plakaten und Flyern.

Nacht der Technik Köln

SeniorenNetzwerk Holweide e. V.

Das SeniorenNetzwerk Holweide e. V. wurde 2006 auf Initiative der Stadt Köln gegründet und feierte im Mai 2011 sein fünfjähriges Bestehen. Das SeniorenNetzwerk wird als Verein geführt, dem ein ehrenamtlicher Vorstand von vier Personen vorsteht. Aus anfänglich 48 Mitgliedern wurden mittlerweile 146 im Alter zwischen 60 bis 94 Jahren. Sinn des Netzwerkes ist es, ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Isolation heraus zu führen. Die Ehrenamtlichen des SeniorenNetzwerks Holweide e. V. möchten, dass die Bürgerinnen und Bürger an gemeinschaftlichen Unternehmungen teilnehmen, nette Leute kennenlernen, neue Freundinnen und Freunde finden und sich in der Gemeinschaft wohlfühlen.

In einem angemieteten Café können sich die Seniorinnen und Senioren bei Kaffee und Kuchen kennenlernen, miteinander reden sowie sich an Gesellschaftsspielen beteiligen. Außerdem sind Spaziergänge, Fahrradtouren, Kochen für Männer, kreative Basteltätigkeiten, gemeinsames Frühstück, Förderung der kölschen Sprache, digitale Kurse in Phototechnik und Computereinweisungen nur ein Teil der Aktivitäten, die vom Vorstand im Seniorennetzwerk organisiert werden.

Das Seniorennetzwerk Holweide erhält den Kölner Ehrenamtspreis stellvertretend für die insgesamt 34 tätigen Seniorennetzwerke in Köln.

SeniorenNetzwerk Holweide e. V.

Ehrenamtliche der Straffälligenhilfe des SKF/SKM

59 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Sozialdienst Katholischer Frauen e. V. Köln (SKF) und Sozialdienst Katholischer Männer e. V. Köln (SKM) leisten im Monat 200 Stunden ehrenamtliche Arbeit für straffällige Menschen. Die Straffälligenhilfe von SKF und SKM Köln unterstützt straffällig gewordene Menschen, die sozial benachteiligt sind, in einer unsicheren materiellen Situation leben und Schwierigkeiten bei der Anpassung an gesellschaftliche Strukturen haben. Ziel der Hilfe ist es, die psychosoziale Stabilisierung der inhaftierten Frauen und Männer zu erreichen und langfristig Hilfesuchende in die Lage zu versetzen, ihr Leben in sozialer Verantwortung ohne weitere kriminelle Handlungen zu führen.

Die Ehrenamtlichen leisten eigenständig Hilfe für Inhaftierte, Haftentlassene und ihre Angehörigen. Sie sind eine wichtige Ergänzung zur professionellen Tätigkeit in der Straffälligenhilfe. Ehrenamtlich engagierte Menschen bilden eine Brückenfunktion von "Draußen nach Drinnen" und wirken als Multiplikatoren in ihrem sozialen Umfeld für die Belange der Betroffenen.

Sozialdienst Katholischer Frauen e. V. Köln Sozialdienst Katholischer Männer e. V. Köln