LUEBRE veröffentlicht mit dem Joy Division Cover Transmission die zweite Single aus dem kommenden Debüt-Album

luebre cover motor entertainmentLUEBRE, die nach Vielmann-Band klingende Einmann-Band, deklariert „Schatten und Licht“! Man könnte den ausdrucksstarken Titel als thematische Roadmap für das Einstandsalbum des Texters, Musikers und Songwriters Felix Breuer deuten. Aber da ist mehr Dimension. Wo viel Licht ist, kann auch viel Wut sein. Es ist ja alles sichtbar, der schöne Schein, unter dem sich die Narben, die Psychosen und der verzweifelte Zeitgeist-Wahnsinn verbergen. Wo viel Schatten ist, kann auch viel Liebe sein. Es braucht ja Empathie, die sichtbare Form der Liebe in der Öffentlichkeit, gerade da, wo die dunkle Seite der Macht ihre von Selbsthass zersetzte Fratze zeigt. „Schatten und Licht“, der Titel, fängt phonetisch kantig an und hört hinten weich auf. Er setzt damit auch unterschiedliche Assoziationen der Gegensätze Hell und Dunkel frei. Derer gibt's viele. Beinahe auf jedem Kontinent andere. Während Schatten und Licht in hiesigen, abendländischen Breitengraden klar mit Gut und Böse gleichgesetzt werden, weisen weiße Taschentücher in Japan auf Trauer hin. Wer hätte das gedacht! „Komm, begleite mich auf meiner Reise durch Schatten und Licht“, singt LUEBRE im Entree. Der Bass trägt dazu im Intro dick auf, wie Simon Gallup im The Cure-Song „Faith“. Die Farbgebung der Hülle von „Schatten und Licht“ erinnert nicht von Ungefähr an das Cover des gleichnamigen Cure-Album-Klassikers, auf dem Robert Smith über Glauben, Treue und Vertrauen respektive über deren Fehlen lamentiert. Aber LUEBRE stimuliert bei weitem nicht nur mit musikgewordener Melancholie oder gar Nostalgie die Rezeptoren. 

Felix Breuer wurde im Jahr von „Hounds Of Love“, „Psychocandy“ und „Meat Is Murder“ geboren, im Elternhaus wurde noch zu „Purple Rain“ getanzt. Das Lauschen von Joy Division, New Order, und kurzzeitig auch der Toten Hosen, ebnete ihm später die DIY-Fährte, auf der er heute lustwandelt. Als die Schule ihn nicht verließ, während er sie gedanklich zumindest temporär verlassen wollte, waren da immer Musikhelden vom Schlage eines Peter Hook, die verstanden was andere nicht verstehen wollten. Später, Anfang der Nullerjahre, nahm ihn die herüberschwappende Nu Metal-Welle mit. Und schließlich verhakten sich auch Rammstein in seinem musikalischen Gedächtnis - der Pose, der Musikalität, aber auch des Humors wegen. Felix Breuer kommt aus Aachen, der Musik-Diaspora am westlichsten Zipfel der Republik, die schon gepuderte Geiger, selbsternannt Gräfliches und Sprechgesangs-Artisten zum ewigen Kostümball Popmusik entsandte. Felix Breuer durchlief dort die übliche Ochsentour: Er spielte in lokalen Bands, die sich immer aus irgendeinem Grunde auflösten, der Familiengründung oder auch der vermeintlich sicheren Job-Verlockungen wegen. Auch er finanzierte sein Brennen für die Musik zunächst als studierter Informatiker. Bis ihn ein Stromschlag, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte, augenblicklich und ohne Rückfahrtschein Richtung Bestimmung als Musikschaffender warf.  Seine Muskulatur ist längst wieder gelockert genug für Tasteninstrumente, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Stimme. LUEBRE, der Eigenname seines Projekts, den er in französischer Anmutung ausspricht, ist frei von Klischees, eine herrlich jungfräuliche Projektionsfläche.

LUEBRE traut sich was: Er singt auf Deutsch und auf Englisch. Außer den Einstürzenden Neubauten und Peter Heppner wagt das hierzulande kaum jemand. Die Texte entstehen meist erst auf Englisch, bevor sie ins Deutsche übersetzt werden. Natürlich könnte man jetzt ganz tief in die Rockmusik-Klischeekiste greifen, und behaupten, dass Felix Breuer auch auf Englisch träumt. Aber soweit muss man nicht gehen, um Breuers betriebener Pedanterie auf den Grund gehen zu können. Er mag keine Texte, die bausteinartig klingen. Mit dem Weg über eine andere Sprache, umgeht er die unappetitliche Gefahr, Duden-Deutsch,  Dictionary-Englisch oder Denglische Sprachklischees zu bemühen. Auch sein Duktus ist genuin. „Digitale ReAnimation“, die schwere, von wattintensiven Gitarren flankierte Kritik an der penetrant-allgegenwärtigen Smartphone-Vernissage, ist ein gutes Beispiel für den wandelbaren und gleichsam genuinen Sprachfluss von LUEBRE. Ist Felix Breuer bisweilen nahe dran am Growling, findet er in diesem Song fast den Schulterschluss mit Eminem.  „1000 Grad“ steckt voller Wut auf selbstverantworteten Phlegmatismus, inklusive angewiderter Zombie-Selbstbetrachtung. Verzerrte Power-Chord-Gitarren definieren „Schwarzer Traum“: Dringlich, revolutionär, dem ganz großen Sentiment auf der Spur. „Ein Gedicht“ ist was es ist, ein Gedicht. Wobei es eigentlich zwei Gedichte sind, weil die Huldigung der 80's-Synth-Texturen aus dem Norden des UK genau genommen ein Gedicht an sich ist. Und immer hacken Panzergitarren durch einen verwunschenen Wald. Metzeln sie nieder oder definieren sie die Stille? Sind sie Verteidiger von Sehnsüchten oder Stimmen des eigenen inneren Feindes? Bei LUEBRE klingt das Echo als Antwort auf die Selbst- und Außenweltbetrachtung meist anders als der Ruf.  

Der Eklektizismus, der dabei entsteht, verleiht „Schatten und Licht“ die Aura des Außergewöhnlichen. Es gibt effektvolle Brüche innerhalb der Songaufstellung, Nahtstellen, die große Teile der Platte zusammenhalten und Ausreißer, die Felix Breuers Selbstermächtigung unterstreichen. Empowerment klingt bei ihm auch nach Power. Die Flying V-Pose? Geschenkt! Die beste Rockmusik war immer schon konfrontativ, offen für Diskussionen, oft sogar zart und zerbrechlich, so schroff und maskulin sie sich auch gab. „Schatten und Licht“ trägt viel Rockmusikhistorie auf den Schultern, nicht nur in den drei Verbeugungen vor Joy Division. Die Leichtigkeit, mit der LUEBRE das Gewichtige, das Profunde stemmt, verleiht der Musik etwas unbedingt Junges, Gegenwärtiges. Mit allem Schmerz, der dazu gehört. Aber eben auch mit dem dringenden Mitteilungsbedürfnis eines Debütanten, der nach Jahren des Ausprobierens hungrig ist nach Verbindung.  

Quelle: Motor Entertainment GmbH

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