HeldInnen des Alltags

Stammtischparolen und theoretische Weltverbesserer gibt es in vielen Farben und hartnäckigen Ausprägungen. Und dann gibt es zum Glück auch die Heldinnen und Helden des Alltags, die praktisch aus dem Stand eine Begegnung unvergesslich werden lassen.

Meine Freundin Sandra machte an einem Freitagnachmittag einen Spaziergang und kaufte ihre Lieblingsblumen. Glücklich, mit einem Arm voller Blumen, machte sie sich auf den Weg nach Hause. Auf einer belebten Straße sah sie plötzlich, wie ein Auto langsam die Ausfahrt von der Autobahn nahm und mitten auf den Straßenbahnschienen, die diese belebte Straße durchkreuzten, stehen blieb. Es war Feierabendverkehr und Autos fuhren langsam in beiden Richtungen am Pannenfahrzeug vorbei. Meine Freundin sah plötzlich eine heranfahrende Bahn, die laut bimmelnd sich dem Fahrzeug von hinten näherte, und zwei Kinder auf dem Rücksitz, die dem verzweifelten Fahrer die Ohren voll heulten. Sandra warf die Blumen auf den Gehweg und rannte zu dem Auto, um dem Fahrer, der mittlerweile ausgestiegen war, beim Anschieben des Autos zu helfen. Es war zu schwer, um es zu zweit zu bewegen. Viele Autos hupten, doch es dauerte eine gefühlte Unendlichkeit bis schließlich zwei weitere Autofahrer ihre Fahrzeuge abstellten und das Pannenfahrzeug mit um die nächste Ecke in eine ruhige Seitenstraße schoben. In dieser Straße wohnte Sandra. Die beiden Kinder, Leon und Sarah, erzählten ihr aufgeregt, dass sie zu einem Kindergeburtstag eingeladen waren und jetzt sicher zu spät oder gar nicht mehr dort hinkommen würden. Sebastian, ihr Vater, war erst mal erleichtert, dass sie alle unverletzt waren. Sandra überlegte nicht lange und lud die drei spontan zu sich nach Hause ein. Dort gab es zwei freundliche Katzen, ein paar leckere Kekse und Zeit, um weiter zu planen. Schnell war klar, dass sich das Pannenfahrzeug heute nicht mehr von der Stelle bewegen konnte. Sandra, die selbst Kinder hat, und weiß, wie wichtig Kindergeburtstage sind, schlug vor, sie alle zum Geburtstag zu fahren. 30 Minuten später standen die Gäste im Haus ihrer Freunde und hatten viel zu erzählen. Sandra machte sich auf den Heimweg.

 

Regina Nußbaum

 

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