Der Holzfäller - Eine Weihnachtsgeschichte
Vor langer, langer Zeit, als es noch keine Kaufhäuser gab, lebte ein Holzfäller mit seiner Frau am Waldesrand.
Auch wenn das Leben hart war, waren sie doch zufrieden und glücklich, mit dem was sie hatten. Bald gebar die Frau ihm einen Sohn und es sollten noch zwei weitere folgen.
Die Jungen entwickelten sich prächtig. Der Älteste war ein starker, kräftiger Bursche, der Mittlere war flink wie ein Kaninchen und er Jüngste namens Hannes wurde ein kluger junger Kerl. Allen dreien fehlte es weder an Fleiß, noch konnte ihnen irgendetwas ihre Zufriedenheit rauben.
Eines Tages, als seine Söhne zu stattlichen jungen Männern herangewachsen waren, sagte der Vater: „Meine lieben Kinder! Ihr seid alt genug, um das Handwerk des Holzfällers nun selbst auszuüben. Ihr habt alles gelernt, was man über die Bäume wissen muss und wie man mit dem Kaufmann verhandelt. Nun zieht in die Welt hinaus und sucht euch eine Anstellung bei einem anderen Holzfäller. Wenn ihr genug Erfahrung gesammelt habt und eine Frau gefunden habt, dann kommt wieder zurück.“
Also machten sie sich auf den Weg.
Der Älteste ging in Richtung Osten. Den Mittleren zog es nach Westen. Und Hannes der Jüngste wollte im Norden sein Glück versuchen.
Als zwei Jahre vergangen waren, kam der Erstgeborene zurück nach Hause. Er berichtete, dass es im Osten riesige Wälder gab und er brachte seinen Eltern einen Beutel voller Gold- und Silbertaler mit. Zudem hatte er eine fürsorgliche Frau gefunden und wolle bald mit ihr Hochzeit halten. Die Eltern waren sehr stolz und freuten sich, dass ihrem Größten so viel Glück durch seine Hände Arbeit beschert wurde.
Im nächsten Jahr kehrte der Mittlere zu seinen Eltern zurück. Auch er hatte viel Arbeit gefunden und brachte seinen Eltern einen noch größeren Beutel voller Gold- und Silbertaler mit. Er hatte eine liebreizende Frau kennen gelernt, die er bald heiraten wolle. Voller Freude willigten die Eltern ein.
Es verging Jahr um Jahr, aber von Hannes kam keine Nachricht. Die Holzfällersleut glaubten, er sei von einem Baum erschlagen worden und fanden sich damit ab, ihn nie wieder zu sehen. Die beiden wurden greis und die Freude über ihre beiden ersten Kinder, konnte die Trauer über das Verschwinden ihres Jüngsten nicht schmälern. Eines Abends im Advent klopfte es an der Tür. Der Vater öffnete und sein Sohn Hannes stand in voller Gestalt vor ihm. „Was für eine Freude, dass du noch am Leben bist. Du siehst ja aus wie vor zwanzig Jahren. Was ist mit dir geschehen, mein Sohn?“ fragte er erstaunt.
Hannes berichtete, dass er jahrelang im Norden umhergewandert sei. Er hatte mal hier und mal dort gearbeitet. So trug es sich zu, dass er für einen Grafen, bei dem er eine Anstellung fand, einen Weihnachtsbaum fällen sollte. „Ich fand schnell eine wunderschöne Fichte, die auf einer Lichtung stand.“ ,erzählte er weiter. „ Sie wäre genau richtig für das festliche Schloss gewesen. Aber als ich die Axt ansetzen wollte, erschien mir eine Frauengestalt, die so schön war, dass ich erschrak.“ „Guter Mann ihr solltet diesen Baum nicht fällen.“, sagte sie mit einer zauberhaft weichen Stimme. „Denn dieser hat es nicht verdient nach ein paar Wochen als Gestrüpp zu enden. Er steht majestätisch auf dieser Lichtung und die Tiere und Pflanzen brauchen ihn. Doch sieh nur dort drüben steht eine Kiefer. Sie ist genauso groß, nur nimmt sie den jungen Bäumen das Licht. Diesen Baum kannst du fällen und deinem Herrn bringen.“ Er hielt inne, überlegte und befand es für richtig, was diese wundersame Frauengestalt ihm vorschlug. Noch ehe er sich bedanken konnte, verschwand sie.
„Am Heiligen Abend, als ich wie gewohnt meine Arbeit verrichtete, erschien erneut diese Gestalt.“ „Hallo Junger Holzfäller! Ich bin die Fee Maralea. Du bist ein kluger und fleißiger Mann.“ ,sagte sie. „Jedes Jahr stehen Weihnachtsbäume in den Stuben, die gar nicht hätten gefällt werden dürfen. Andere wiederum, die alt sind und sich ausbreiten, um alles Grün um sich herum eingehen zu lassen, die bleiben stehen. Ich bin die Behüterin des Gleichgewichts und möchte dich fragen, ob du mir dienen willst und jedes Jahr zum Weihnachtsfest die richtigen Bäume zum Fällen aussuchen möchtest. Als Gegenleistung schenke ich dir ewige Jugend und ein Heim, dessen Tisch immer reich gedeckt sein soll.“ „Wie konnte ich da nein sagen. Also nahm ich das Angebot der schönen Fee Maralea an. Ich hatte viel zu tun und bald stellte ich mir Gehilfen an, die mir bei der Arbeit halfen. So zog Jahr um Jahr ins Land.“
Hannes brachte seinen Eltern einen besonders schönen Weihnachtsbaum mit und sie waren so froh darüber, dass sie es sich verbaten ihn zu schmücken. Nun hatten ihren Seelenfrieden wieder. Danach verabschiedete sich der Sohn und verschwand wieder in den Wäldern, wo noch eine Menge Arbeit auf ihn wartete.
Liebe Kinder, nun wisst ihr, wer die Weihnachtsbäume aus dem Wald holt. Und wenn ihr mit offenen Augen und Ohren durch die Wälder streift, könnt ihr mit viel Glück Hannes oder einen seiner Gehilfen bei der Arbeit beobachten. Vielleicht ist es ja euer Christbaum, der da gerade achtsam ausgesucht und gefällt wurde.
Fröhliche Weihnachten wünscht Helene
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