KLANG–SPIEL Klanginstallation Fassade der Kammerspiele / Bad Godesberg von Gordon Monahan, stadtklangkünstler bonn 2016

gordon monahan c BoeschmeyerDie neue Klanginstallation 'KLANG–SPIEL' verwandelt die Fassade der Kammerspiele in ein künstlerisch animiertes Tableau.

Das in den Theaterferien eigentlich "stumme" Gebäude wird durch ein raffiniertes Spiel aus Klang und Bewegungen auf ungewohnte Weise lebendig. Monahans 'KLANG–SPIEL' ist ein kleines akustisches Theater, das den öffentlichen Raum als einen offenen Begegnungsraum versteht und aktiviert.

Die Installation besteht aus zwei Komponenten – einem Set aus vier unterschiedlich großen Bronze-Becken, die links und rechts des Eingangsportals angebracht sind, und drei kinetischen Regenstab-Skulpturen über dem Eingang der Kammerspiele. Gordon Monahan verwendet die Becken als Resonatoren. Sie werden durch Körperschallwandler immer wieder neu in Schwingung versetzt. Da das Zuspielmaterial aus Aufzeichnungen von Beckenklängen besteht, werden die Klangquellen wie in einer akustischen Schleife zu Resonatoren ihrer selbst. Doch die Resonanzeigenschaften der Becken verändern den Klang. Einerseits filtern sie bestimmte Frequenzbereiche heraus, andererseits verstärken sie die Eigenresonanzen. Die Klänge entwickeln dabei je eigene Charakteristiken, die nur noch entfernt an die Klänge eines Beckens erinnern. Da die Becken direkt an der Fassade angebracht sind, entfaltet sich eine nuancenreiche, akustisch bewegte Schattierung der Gebäudefront.

Die drei motorgetriebenen Regenstäbe auf dem Eingangsvordach hingegen sind rein analoge Mitspieler. Ihre Klänge, die seltsam verzögert der Bewegung der Stäbe folgen, erinnern an Regen- oder Windgeräusche. Ihre kreisenden Bewegungen gehorchen keiner festgelegten Choreographie, sie kontrapunktieren die Klänge der Becken auf ständig sich verändernde Weise. Im Zusammenspiel entwickeln sich immer neue klangliche und räumliche Konstellationen, die mehr oder weniger weit in die akustische Atmosphäre des Platzes vor dem Theater ausstrahlen.

Eröffnung: Sa. 2.7.2016 um 18 Uhr
Laufzeit: So. 3.7. — Mo. 3.10.2016 / täglich 9:30 – 19:30
Ort: Fassade der Kammerspiele Bad Godesberg Am Michaelshof 9, 53177 Bonn

Biografie
Gordon Monahan, geboren 1956 in Kingston (Kanada), spielte 1968–1973 als Musiker in Rockbands und studierte anschließend Physik an der Universität Ottawa sowie Klavier und Komposition an der Mount Allison University (Sackville / Kanada). Seit Ende der 1970er Jahre entwickelt er multimediale Klanginstallationen und Performances mit Lautsprechern, Instrumenten, Videos oder kinetischen Skulpturen. Zugleich entstanden auch immer wieder Ã¤olische Arbeiten. Als Pianist und Interpret konzentrierte er sich auf die Werke von John Cage und James Tenney. Ab den 1990er Jahren entwickelte er interaktive mechanische Klanginstallationen, multifunktionale computergestützte Klangmaschinen und integrierte Elektronikschrott in seine Arbeiten. Er war Mitbegründer des Undergroundclubs Schmalzwald (1996) in Berlin und E-Organist der Band Fuzzy Love. Gordon Monahan trat als Musiker, Performer und Klangkünstler international auf, seine Arbeiten wurden u.a. in Kanada, den USA und Deutschland gezeigt. 1992 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 2013 erhielt er den Governor-General’s Award in Visual and Media Arts (Kanada). Er lebt in Meaford (Kanada).

www.gordonmonahan.com

Kurator und Projektleiter von bonn hoeren: Carsten Seiffarth. Informationen zu bonn hoeren und zu Gordon Monahan: www.bonnhoeren.de

Die Installation ist Teil des Projekts bonn hoeren der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn. In Zusammenarbeit mit dem Theater Bonn.
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Bonn und des Bezirks Bad Godesberg. Kulturpartner: WDR3 Kulturradio / Medienpartner: nzfm

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