Wieviel Kommunikation brauchen Architekten? Kooperationsprojekt „GrenzWertig“ startet an der Alanus Hochschule

Alanus Architektur Foto Nola BunkeArchitekten entwerfen und realisieren Gebäude, planen ganze Städte – sie müssen aber auch darüber sprechen. In ihrem Arbeitsalltag kommunizieren sie ständig mit Bauherren, Auftraggebern und Nutzern: Architektur kommt ohne Kommunikation nicht aus. Dem Thema Architektur und Kommunikation widmet sich deshalb die Projektreihe „GrenzWertig“ der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn in Zusammenarbeit mit dem Museum für Architektur und Ingenieurkunst (M:AI) und den Hochschulen FH Dortmund, TH Köln und RWTH Aachen. „Das M:AI hat ein Thema aufgegriffen, das hochaktuell und zentral ist, aber trotzdem nicht im Fokus der Architekten steht: die Kommunikation. Wir wollen darüber diskutieren und erklären, warum Kommunikation so wichtig ist und wie Architekten sie professionell gestalten können“, erklärt Florian Kluge, Professor für Architektur an der Alanus Hochschule.

Vier Jahre, vier Hochschulen
Die Kooperation beginnt im Oktober. Den Auftakt macht die Alanus Hochschule mit der Ringvorlesung „Worte+Werke“, die am 12. Oktober um 11.30 Uhr startet. Peter Köddermann, Projektleiter des Museums für Architektur und Ingenieurkunst, spricht über Kommunikation in der Architektur und Stadtplanung und wie das M:AI als Museum ohne eigene Sammlung und festes Ausstellungshaus Architektur vermittelt. An den folgenden Terminen referieren Experten aus der Praxis über Kommunikationssituationen in der Architektur. „Das Besondere an dem Projekt ist, dass auf Initiative des M:AI vier Hochschulen über einen Zeitraum von vier Jahren zusammenarbeiten“, so Kluge. In den kommenden Semestern wechseln sich die beteiligten Hochschulen ab. Die angehenden Architekten lernen, dass Kommunikation selbstverständlich in ihrem zukünftigen Beruf ist. Entwerfen, planen und Bauvorhaben umsetzen – die Architektenausbildung sorgt dafür, dass sie diese fachlichen Kompetenzen erwerben. Architekten sind aber zugleich als Moderatoren in ihren eigenen Projekten und als regelrechte Projektmanager gefragt, die in viele Richtungen kommunizieren müssen. Bei „GrenzWertig“ suchen Dozenten und Experten aus der Praxis daher zusammen mit den Studenten Antworten auf Fragen wie: Wie kommuniziere ich Architektur am besten? Welche Rolle spielt die Kommunikation im Projekt zwischen den Beteiligten? Wie kommuniziere ich mein architektonisches Vorhaben in der Gesellschaft?

„GrenzWertig“ entlang der Linie 18 zwischen Köln und Bonn
Neben der Ringvorlesung „Worte+Werke“ beschäftigen sich Studenten auch in anderen Lehrveranstaltungen mit dem Thema Kommunikation: Im Seminar „Linie 18“ geht es um die Straßenbahnlinie 18, die Köln und Bonn verbindet. Die Studenten untersuchen den Übergang vom städtischen in den ländlichen Raum. „GrenzWertige“ Situationen auf der Linienstrecke zwischen dem Kölner und Bonner Hauptbahnhof – hierfür entwickeln sie stadträumliche und architektonische Lösungen. Auch hier spielt die Kommunikation eine Rolle: Die Studenten sollen herausfinden, was die geeigneten Kommunikationskanäle und -partner für ihr jeweiliges Projekt sind. Als Abschluss der Veranstaltungsreihe ist im Februar 2017 eine künstlerische Intervention entlang der Linie 18 geplant, die den Austausch mit dem Publikum sucht.

Programm: Ringvorlesung „Worte und Werke“
Ringvorlesung zum Thema Kommunikation in Architektur und Stadtplanung

12.10.: Peter Köddermann | M:AI (Gelsenkirchen)
26.10.: Leonard Streich | Something Fantastic (Berlin)
09.11.: Roland Gruber | nonconform (Wien)
23.11.: Prof. Dr. Ursula Stein | Stein+Schultz (Frankfurt)
07.12.: Wojciech Czaja | (Wien)

Ort:
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Campus II, Villestraße 3, 53347 Alfter bei Bonn
Seminarraum 14

Zeit:
11:30 – 13:00 Uhr

Foto: ©Nola Bunke