Köln/Flüchtlinge: Freier Wähler hakt nach: Wohnhaus für homosexuelle und weitere schutzbedürftige Flüchtlinge im Kölner Süden geplant

freie waehler„Der Bau eines richtigen Wohnhauses ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation homosexueller Flüchtlinge in Köln. Dies war schon lange eine Forderung von mir, der die Verwaltung jetzt nachgekommen ist“, lobt Torsten Ilg von den FREIEN WÄHLERN die Reaktion der Stadt auf seine neuerliche Nachfrage in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung: „Es wird eine gemischte Einrichtung bleiben, was ich ausdrücklich befürworte. Jede Art von Ghetto-Bildung erachte ich als kontraproduktiv, zumal viele Flüchtlinge aus islamischen und westafrikanischen Ländern kommen, in denen sie wegen ihrer Sexualität teilweise um ihr Leben fürchten müssen. Solche Erfahrungen machen es schwer, offen zu seiner Sexualität zu stehen.“

Vorausgegangen war eine Anfrage der FDP, die sich mit dem Fertigstellungstermin des Wohnhauses an der Josef-Kallscheuer-Straße beschäftigte, nicht aber mit seiner Belegung. Der geplante Baubeginn im Frühjahr 2017, sei realistisch allerdings nicht mehr zu erreichen, weil für die Beratungsfolge zum Baubeschluss der gesamte Vorgang nochmals durch das Rechnungsprüfungsamt geprüft werden müsse.

„Dadurch verzögert sich das Projekt nochmals um etliche Monate. Ob dies u.a. daran liegt, dass die Stadt zur Umsetzung der Pläne lieber auf die klassische Wohnungsbauförderung des Landes zurückgreifen wollte, statt auf Fördermittel zur Unterbringung von Flüchtlingen - was letztlich eine höhere Fördersumme beinhaltet hätte - wird aus der Antwort der Verwaltung leider nicht klar ersichtlich. Fakt ist: Der Termin zur Beantragung von Fördermitteln für Flüchtlinge ist leider verstrichen, sodass sich nicht mehr genau klären lässt, ob der andere Weg nicht vielleicht doch der bessere gewesen wäre. Die Verwaltung steht jedenfalls auf dem Standpunkt, dass man so das Objekt ggf. nach der Flüchtlingskrise als Obdachloseneinrichtung nutzen könne. Für mich eine eher unbefriedigende Begründung zumal anzunehmen ist, dass besonders schutzbedürftige Flüchtlinge ein eher langfristiges Thema bleiben. Auch weil sich die Situation für Homosexuelle in vielen islamischen und afrikanischen Ländern, auf absehbare Zeit nicht bessern wird“, so Ilg in einer aktuellen Pressemitteilung.

Torsten Ilg hatte bereits bei anderen Flüchtlingsprojekten den Nachweis einer Beantragung von Fördermitteln zur Unterbringung von Flüchtlingen angemahnt.

Quelle: www.freie-waehler-koeln.de