FourPlay @ 30works

WEB 30works FourPlay900x1200Realismus 3.0: Mit „Fourplay“ präsentiert 30works eine neue Generation zeitgenössischer Künstler, die sich explizit auf das Zeichnen und Malen als Ursprung und Essenz des künstlerischen Ausdrucks berufen – und mit dem Spiel um Wirklichkeit, Illusionen und Emotionen eine neue Form von Bildwahrheit implementieren...

Dabei variieren Rainer Augur, Benjamin Burkard, Max Gärtner und David Uessem ihre jeweilige Konnotation von Realismus, den sie wahlweise mit verfremdenden, hybridisierenden oder abstrahierenden Elementen aufbrechen. Um so einen neuen Anspruch an den Begriff der Bildwirklicheit zu erheben. Denn beim gemalten Bild geht es nie um einen greifbaren, tatsächlichen Wahrhaftigkeitsanspruch, sondern immer um die individuelle Perspektive – sowohl auf Seiten des Künstlers, als auch auf denen des Betrachters. Die wahre Macht des Bildes gründet auf den Emotionen, die es entfacht. Indem es Gefühle evoziert, wahlweise abstößt, polarisiert oder einfach „nur“ erfreut, dringt ein Bild in den tiefsten Kern unseres limbischen Systems vor – und wirkt dort mitunter sehr lange nach.

Rainer Augur, Benjamin Burkard, Max Gärtner und David Uessem belegen in „Fourplay“ eindrucksvoll, dass das künstlerisch geschaffene Abbild von Entität uns ungebrochen berührt und beschäftigt. Weil sich nur in der Darstellung von Subjekten und real exisitierenden Dingen die Parameter unserer Zeit, die Sorgen, Ängste, aber auch die Hoffnungen und Träume unserer Gesellschaft ablesen und reflektieren lassen. Genauso, wie sie mithilfe von Verfremdungen und Stilisierungen den motivischen Wahrheitsgehalt hinterfragen und uns so die suggestive Kraft von Bildern im Bezug auf Täuschung und Manipulation vor Augen führen.

Rainer Augurs fotorealistische Porträts zeigen Menschen in intimen, sehr persönlichen Gefühlsmomenten. Sie scheinen dabei in sich selbst versunken und auf poetische Weise entrückt; selten suchen sie den Blick des Betrachters, sondern gehen in ihrer jeweiligen Situation, losgelöst vom Rest des Geschehens, auf. Augur projiziert die Emotionen seiner ProtagonistInnen auf den Betracher und entspinnt dabei ein empathisches Spiel um Nähe und die Flüchtigkeit des Augenblicks. Diesen transitorischen Charakter weisen auch seine Stadtporträts auf, die Gebäude, Straßen und auch Menschen im Moment „einzufrieren“ scheinen und ihnen mittels einer ausgefeilten Licht- und Schattentechnik trotz des offensichtlichen Stillstands Drive und Dynamik geben.

Rainer Augur studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration an der Kunsthochschule Wuppertal und arbeitete u.a. als Storyboard-Zeichner und Art Director in der Werbe- und Modebranche. Seit 2010 widmet er sich wieder verstärkt der Malerei; er lebt und arbeitet in der Nähe von Hamburg.

Zeichnen und Malen, Mensch und Maschine: Benjamin Burkards Arbeiten bilden eine eklektische Fusion aus künstlerischen Techniken und originärer Motivik, die bisweilen zum Surrealistischen tendiert. Dabei orientiert sich der 30-Jährige an mechanischen und maschinellen Objekten, die er mit Menschen oder auch Tieren hybridisiert. Dabei entstehen jedoch keine künstlichen Mischwesen, sondern ebenso anmutige wie dramatische Verschmelzungen, die einmal mehr die Fragen nach Überlegenheit, Nutzen und Bedrohung aufwerfen. Burkard beharrt dabei auf der steten Symbiose beider Materien, die laut seiner These nie voneinander getrennt waren. Und so lassen sich die Andeutungen von Menschen in seinen Bildern auch nicht zwangsläufig als von Maschinen und Technik bedrohte Wesen interpretieren; vielmehr können sie auch als autarke Schöpfer und Profiteure von Maschinen gesehen werden, die sich davon Schutz, Komfort oder zumindest eine friedliche Ko-Existenz erhoffen.

Benjamin Burkard studiert Kunst und Biologie an der Universität Landau und hat bereits zahlreiche Kunst- und Förderpreise gewonnen. Seine Werke waren u.a. auf der Art Karlsruhe ausgestellt und sind in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Die Basis von Max Gärtners Werken bildet die handgezeichnete Linie; aus der sichgrafisch abstrahierte, eindringliche Tierporträts entspinnen, die die Grenzen zwischen Natur und Übernatürlichem virtuos verwischen. Dabei dringt der Wahlberliner in die Bereiche des Metaphysischen vor, wo die Trennung von subjektiver und objektiver Realität ausgelöscht scheint. Auch wenn sich seine Werke stark am Grafik- und Illustrationsgenre orientieren, lassen sie Einflüsse von Klimt und Schiele erkennen – ihres Zeichens Meister der psychologisierenden Zeichnung. Und so offenbaren Gärtners Interpretationen von Tigern und Bären, aber auch von Menschenschädeln ein komplexes Seelenleben, das – in Freud’scher Anlehnung – vom Taumel zwischen Es und Über-Ich, Traum und Realität, Schein und Sein geprägt ist. Jüngst fertigte der Deutsch-Spanier auch Holzschnitte seiner Tierantlitze, die seinen alternativen Weltentwurf meisterhaft fortspinnen.

Max Gärtner studierte Graphic Arts in Barcelona, lebt und arbeitet heute in Berlin. Als Grafik-Designer und Illustrator war er an vielen internationalen Projekten beteiligt und gestaltete u.a. eine Kollektion für das deutsche Mobelabel German Garment. Seine Werke wurden bereits im Marco Museum in Monterrey/Mexiko sowie im La Gaîté Lyrique Zentrum in Paris ausgestellt und sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.

David Uessems Bildwelten oszillieren zwischen Foto- und Hyperrealismus – und eröffnen damit ein Spannungsfeld aus konträren Techniken, gegensätzlichen Motiven und divergierenden Stilen. So detailgetreu, lebensecht und nahbar seine Menschenporträts auch wirken; der tatsächliche Schauwert definiert sich hier mittels subtiler Wisch- und Spachteltechniken über Schleier-, Spiegel- oder Wassereffekte, die die Zeit anhalten und seinen Protagonisten im geschützten Raum des Moments etwas Mysthisches verleihen. Abstrakte Elemente, die manchmal gänzlich ohne Zusammenhang scheinen, unterstreichen den geheimnisvollen Charakter von Uessems Situationsutopien; und so geht es hier auch nicht um Rationalität und Wahrhaftigkeit, sondern um individuelle Erfahrungen, Erinnerungen und die situative Wahrnehmung. So bringt der 35-Jährige mit diametral eingesetzten Mitteln die Zwiespältigkeit und Widersprüchlichkeit unseres Fühlens auf den Punkt.

David Uessem studierte Illustration und Malerei am IBKK Bochum, wo er heute auch als Dozent tätig ist. National bekannt wurde er durch ein gemaltes, täuschend echt wirkendes Foto in seinem Personalausweis, was zu einer Anzeige und zum Entzug des Dokuments führte. Er lebt und arbeitet in Gummersbach; seine Werke waren bislang u.a. auf der Art Fair in Köln zu sehen.

FourPlay @ 30works
Sneak Preview: Samstag 11.02.2017, 14 bis 20 Uhr Uhr
Ausstellung vom 11.02.2017 bis 04.03.2017
Öffnungszeiten: Di - Fr 15-19 Uhr, Sa 11-18 Uhr

30works Galerie
Antwerpener Str. 42
50672 Köln

www.30works.de

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