Welttheatertag - Bühne frei für die Deutschlandstipendiatinnen der Alanus Hochschule

Symposium Foto1 Gerit MaybaumAm 27. März ist Welttheatertag. Zahlreiche Schauspielhäuser und Theater öffnen dann ihre Türen, um die Öffentlichkeit auf die Bedeutung ihrer Bühnenkunst aufmerksam zu machen. An der Alanus Hochschule studieren junge Theaterschaffende, die zukünftig im Scheinwerferlicht oder hinter den Kulissen ihre Kreativität zum Ausdruck bringen. Seit 2012 konnte die Alanus Hochschule bereits sechs Schauspielstudenten auf ihrem Weg dorthin mit einem Deutschlandstipendium unterstützen. Auch im Studienjahr 2016/2017 konnten zwei besonders talentierte Schauspielstudentinnen mit Mitteln vom Bund und privaten Förderern in ihrer Laufbahn unterstützt werden.

Eine von ihnen ist Sina Große-Beck. Die Schauspielstudentin erhielt 2016 als eine von 41 Studenten und Studentinnen der Alanus Hochschule ein Deutschlandstipendium, das mit Hilfe von Spenden privater Förderer und Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vergeben wird. Die finanzielle Unterstützung im Monat bedeuten ihr vor allem eins: mehr Zeit. „Durch die 300 Euro monatlich bin ich nicht darauf angewiesen neben meinem Studium zu arbeiten und habe so mehr Zeit für mein Studium und kann nebenbei noch an verschiedenen Projekten teilnehmen und Aufgaben innerhalb meines Jahrgangs übernehmen“, erklärt Sina Große-Beck, die sich im Studierendenrat der Hochschule engagiert und sich um Gastspiel- und Festivalbewerbungen für Produktionen ihres Jahrgangs kümmert.

„Theater ist für mich eine Form des Geschichten Erzählens“

Gerade hat sie mit Kommilitonen des dritten Studienjahres die Premiere ihres Diplomstücks „Nachtasyl“ von Maxim Gorki unter der Regie von Christina Schelhas erfolgreich auf die Bühne gebracht. Nun bereitet sie sich im Szenenstudium auf die Vorsprechen vor den Theaterintendanten zum Abschluss ihres Studiums vor. „Theater ist für mich eine Form des Geschichten Erzählens. Geschichten von Utopien und Dystopien, über Hoffnung und Kampf. Geschichten, die ein gutes oder ein abschreckendes Beispiel vom menschlichen Zusammenleben liefern“, berichtet die 23-Jährige. Anlässlich des Welttheatertags wünscht sich die angehende Schauspielabsolventin, „dass die Gesellschaft und das Theater erkennen, dass Theater kein Luxus ist, sondern wichtiger Bestandteil unserer Kultur, die die Aufgabe hat, die Gesellschaft zusammenzubringen“. Ihrer Meinung nach sollen sich die Theaterschaffenden nicht mehr die Frage stellen müssen, wem sie gefallen müssen, sondern: Was will ich wem erzählen?

Zukunft der Schauspielausbildung

Dieser Frage und ähnlichen geht auch ein großes Schauspielsymposium an der Alanus Hochschule am 29. April 2017 nach. In Kooperation mit Sören Fenner, Vorstand von art but fair e.V., und Jakob Arnold, Vorstand des jungen Ensemble-Netzwerkes, beschäftigt sich das Fachgebiet Schauspiel mit der Zukunft der Schauspielausbildung. Fachgebietsleiter Dominik Schiefner erklärt: „Schauspielerinnen und Schauspieler werden künftig mit einem neuen Berufsbild konfrontiert sein, das neben den künstlerisch-praktischen Fähigkeiten ein hohes Maß an Empathie für sozialpolitische Vorgänge sowie Eigenverantwortlichkeit und die Bereitschaft zur Erarbeitung und Erprobung von innovativen künstlerischen Konzepten verlangen wird.“ Vertreter aus der Schauspielszene und die Studenten diskutieren gemeinsam, wie die Ausbildung künftig aussehen sollte und kann. „Es geht um eine neue Art der Investition in den Kulturbetrieb. Die Studierenden können, wenn sie es denn erlernt und erlebt haben, das Theater von morgen prägen und neu formen“, ergänzt Schiefner.

Wer selbst erleben möchte, wie die Schauspielausbildung an der Alanus Hochschule aussieht, ist herzlich eingeladen zu den Tagen der offenen Tür vom 31. März bis 2. April. Aufführungen, Schnupperstunden und Beratungsgespräche geben Einblick in die Ausbildung zum Schauspieler. Auch das Diplomstück „Nachtasyl“ wird am Samstag, 1. April um 19.30 Uhr erneut aufgeführt.

Über das Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium ist das bis heute größte öffentlich-private Stipendienprogramm in Deutschland und fördert junge Talente an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen. Studierende aller Fachbereiche erhalten einkommensunabhängig 300 Euro im Monat. Das Besondere: 150 Euro tragen private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen. Die andere Hälfte steuert der Bund bei. An der Alanus Hochschule konnten für das Studienjahr 2016/2017 41 Deutschlandstipendien vergeben werden. Damit hat die Hochschule mehr als doppelt so viele Stipendien wie im Vorjahr vergeben.

www.alanus.edu
Foto: ©Gerit Maybaum