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Lonely point of view: Alanus-Künstlerin zeigt filigrane Rundbilder im Kurfürstlichen Gärtnerhaus in Bonn

Lonely point of view Foto Alanus HochschuleEin Tagebuch in filigranen Bildern: Wer ab dem 6. August die Ausstellung von Nina Chubinishvili im Kurfürstlichen Gärtnerhaus in Bonn besucht, kann in ihre Gefühls- und Gedankenwelt blicken. Auf mehr als 40 bierdeckelgroßen Rundbildern – italienisch Tondo – erzählt die 22-jährige Malerei-Studentin der Alanus Hochschule behutsam komprimierte Geschichten über Einsamkeit. Chubinishvili spielt mit Gesehenem und Erfundenem. Ihre Spezialität sind Miniaturformate, die wie Schlüssellöcher geheime und geheimnisvolle Einblicke in menschenleere Räume preisgeben.

„Ich bin vor zwei Jahren aus Georgien nach Bonn gekommen. Am Anfang habe ich mich sehr einsam gefühlt. Ich bin viel im Rheinland, aber auch in ganz Deutschland herumgereist und habe Freunde besucht. Meine Gedanken, Erlebnisse und Gefühle habe ich erst aufgeschrieben und später dann gezeichnet“, sagt Chubinishvili, die im Gärtnerhaus ihre erste Einzelausstellung hat. Dort zeigt sie schwarz-weiße Tondi, aber auch farbige Rundbilder. „Ich sehe hier eine sehr eigenwillige und originäre junge Künstlerposition, die eine kongeniale Nähe zu Anna Lea Hucht hat, die 2015 den Bonner Kunstpreis erhielt“, sagt Kunstprofessorin Ulrika Eller-Rüter, die Chubinishvili in ihrer Malerei-Klasse ausbildet. „Nina Chubinishvili benutzt Tondi als Kind des 21. Jahrhunderts, als Miniatur, als serielles Prinzip, in rasterhafter Strukturierung der Tondi untereinander und im Charakter von Schlüssellöchern. Insofern ist es ihre originäre und erfinderische Umcodierung eines bekannten Topos“, erläutert Eller-Rüter.

In ihren Werken könne jeder etwas anderes entdecken, sagt Chubinishvili: „Manche finden meine Bilder sehr romantisch und traurig. Für mich steckt darin aber viel schwarzer Humor. Ich kann darüber lachen.“

Ausstellungsort
Kurfürstliches Gärtnerhaus
Beethovenplatz 1
53115 Bonn

Vernissage
Sonntag, 6. August 2017 // 11.00 Uhr

Ausstellungsdauer
6.8. bis 24.8.2017

Öffnungszeiten
Di.-Sa. 14-18 Uhr
So. 11-14 Uhr

Über die Alanus Hochschule
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine staatlich anerkannte Kunsthochschule in Alfter bei Bonn. Wichtiger Teil des Konzepts der Hochschule ist die Begegnung von Kunst und Wissenschaft. Sie vereinigt unter ihrem Dach Studiengänge aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Schauspiel, Eurythmie, Kunsttherapie, Pädagogik und Betriebswirtschaftslehre. Der Blick über den Tellerrand des eigenen Studienfachs ist ein wesentlicher Teil des Bildungskonzepts der Alanus Hochschule. Alle Studenten besuchen das fach- und jahrgangsübergreifende „Studium Generale“. Zu den konkreten Disziplinen des kulturwissenschaftlichen Ergänzungsstudiums gehören unter anderem Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Philosophie- und Kulturgeschichte sowie Kunstwissenschaft. Zurzeit sind rund 1600 Studenten eingeschrieben, die von etwa 70 Professoren betreut werden. Alle Abschlüsse der Alanus Hochschule sind staatlich anerkannt.

Foto: ©Alanus Hochschule