Beethoven-Koryphäen auf musikalischer Zeitreise

LeConcertLe Concert Olympique mit seinem Gründer und Leiter Jan Caeyers ist unter den spezialisierten Reisebegleitern in vergangene musikalische Epochen seit seiner Gründung 2010 beim Publikum allererste Wahl. Insbesondere in Sachen Beethoven gelten dessen Interpretationen – nicht zuletzt dank der Forschungsarbeit von Caeyers, die u.a. in einer international gefeierten Bestseller-Biografie mündete – als Maßstab und künstlerischer State of the Art. Im Herbst 2017 geht Le Concert Olympique nun mit der Rekonstruktion der sog. „Akademie“ von 1803 auf Europatour – jenem Wiener Konzert, in dem Beethoven persönlich drei seiner großen Werke zur Uraufführung brachte. Mit von der Partie ist als Solist des Klavierkonzerts Nr. 3 Kristian Bezuidenhout, der das Hammerklavier im modernen Konzertsaal zum Star gemacht hat, bei diesem Programm jedoch auf einem modernen Konzertflügel spielen wird.

„Bei der Gründung von Le Concert Olympique ging es uns darum, alle Parameter eines Konzerts bewusst zu gestalten, natürlich vor allem musikalische Parameter. Aber ich habe mich auch gefragt, wie man das Drumherum noch lebendiger, zeitgemäßer machen könnte“, erläutert Jan Caeyers das Ausgangskonzept. Für diese Idee konnte er seinerzeit 45 Musiker aus verschiedenen europäischen Spitzenorchestern (u.a. Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks) gewinnen, mit denen er seit sieben Jahren aus konsequent musikhistorischer Perspektive Werke und Partituren in intensiven Projektphasen neu erstehen lässt – das selbstverständlich in historisch informierter Aufführungspraxis und mit einem adäquaten Instrumentarium.

Jan Caeyers wichtigster dirigentischer Lehrmeister war niemand Geringeres als Claudio Abbado, dem er als Assistent beim Gustav Mahler Jugendorchester (1993-1997) zuarbeitete. Wichtige Erfahrungen sammelte der gebürtige Flame zudem bei Bernard Haitink und Pierre Boulez sowie parallel seit 1993 als Chefdirigent der von ihm selbst ins Leben gerufenen Beethoven Academie, mit der er die wichtigsten Konzertsäle Europas bespielte. Nach 2003 arbeitete er – neben seiner intensiven Forschungs- und Lehrtätigkeit als Professor an der Universität von Leuven (seit 1984) – vornehmlich als Gastdirigent u.a. an der Stuttgarter Oper sowie am Pult von Orchestern in Berlin, Paris, Madrid, Barcelona und Prag.

Ludwig van Beethoven ist sein unbestreitbares Steckenpferd – und damit auch das von Le Concert Olympique, das seit seiner Gründung im deSingel in Antwerpen residiert. Gemeinsam haben sie für die Herbst-Tour 2017 nun das Originalprogramm eines besonderen Konzerts des 32-jährigen Beethoven rekonstruiert: „Die Akademie des 5. April 1803 im Theater an der Wien hat eine große Bedeutung in Beethovens Biografie, weil es das erste sinfonische Konzert war, bei dem ausschließlich Orchester- und Chorwerke von ihm auf dem Programm standen. Dadurch war sie – mehr noch als die erste Akademie vom 2. April 1800 – Beethovens offizielle Vorstellung als Komponist repräsentativer Musik. Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass darin nur groß angelegte Werke gespielt wurden, die Beethoven während und unmittelbar nach der sogenannten ‚Heiligenstädter Krise‘ komponiert hatte – einer monatelangen dunklen Periode seines Lebens, nachdem er mit seiner nicht heilbaren Gehörkrankheit konfrontiert worden war. Diese existentielle Krise führte zu einer Wende in der Karriere Beethovens, der sich entschied, künftig nicht mehr primär als Pianist in Erscheinung zu treten, sondern das Komponieren zu seiner Lebensaufgabe zu machen. Diese Entscheidung hatte unmittelbare Konsequenzen für seine Musik, die auf allen Ebenen grenzüberschreitend wurde, was sich in der Akademie des 5. April 1803 hörbar manifestierte,“ so Caeyers selbst zum Programm.

Damals erklangen als Uraufführungen die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36, das Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 (mit dem Komponisten selbst als Solist) und das Oratorium „Christus am Ölberge“ op. 85: „Man kann die drei Stücke als Schlüsselwerke betrachten, weil Beethoven sich hier entschlossen von der klassischen Tradition absetzte und in ihnen seinen typischen Stil und Klang gefunden hat. Ihr Verständnis ist also eine Grundbedingung für einen besseren Begriff der später entstandenen ‚heroischen‘ Meisterwerke.“ Diese musikalische Sternstunde der Beethovenschen Biografie wird durch Le Concert Olympique nun gleich an vier Terminen für das interessierte Publikum rekonstruiert: erstmals in Innsbruck (26.09., Saal Tirol Congress), anschließend dann im Rahmen des Beethovenfests Bonn (29.09., World Conference Center) sowie in Antwerpen (30.09., deSingel) und Amsterdam (02.10., Concertgebouw). Die Solistenpartie übernimmt mit Kristian Bezuidenhout einer der profiliertesten Tastenvirtuosen der Alte-Musik-Szene, dessen Leidenschaft für die historisch informierte Aufführungspraxis der von Jan Caeyers in nichts nachsteht – eine längst überfällige, von vielen sehnlichst erwartete Zusammenarbeit, die ein ganz singuläres authentisches Klangerlebnis verspricht. Der gebürtige Südafrikaner wird auf einem Klavier spielen. Die Vokalpartien bei dem abschließenden Oratorium gestalten Marlis Petersen (Sopran), Steve Davislim (Tenor) und Dietrich Henschel (Bass) sowie der Arnold Schoenberg Chor, mit dem Caeyers bereits mehrfach zusammengearbeitet hat.

Ausblick: Das nächste Beethoven-Projekt von Le Concert Olympique steht dann bereits für November 2017 an. An insgesamt sieben Konzertabenden (u.a. in Ludwigsburg, Wien und Berlin) setzen die Musiker unter Jan Caeyers ihre musikalischen Zeitreisen zu Beethoven dann chronologisch fort: Neben einer Haydn-Sinfonie werden das Tripelkonzert op. 65 von 1804/05 und das Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 von 1809 erklingen – wiederum unter Beteiligung bewährter Originalklang-Virtuosen, namentlich Till Fellner (Klavier), Antje Weithaas (Violine) und Maximilian Hornung (Violoncello).

Quelle: www.schimmer-pr.de
Foto © Marco Borggreve

 

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