3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn: BürgerInnen kaltgestellt
Köln. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) antwortete jetzt auf eine mit 4.000 Unterschriften unterstützte Petition aus dem Sommer 2016 in einem persönlich gezeichneten Schreiben. Sie erklärte, weshalb diese Anregung bis heute nicht dem dafür gewählten zuständigen Gremium vorgelegt wurde.
Die Petenten wollten das Fällen der mehr als 300 Bäume entlang der Bonner Straße, die zum großen Teil weit über 70 Jahre alt und teilweise denkmalgeschützt waren, hinausschieben. Trotz einer laufenden Klage wurde ein finanzierbarer, umwelt- und denkmalschutzgerechter Kompromiss für die 3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn angestrebt.
Reker, politische Vertreter der Stadt Köln und der Bezirksvertretung Rodenkirchen sowie die zuständigen Amtsleiter erhielten zum geplanten Umbau der Bonner Straße – bereits vor mehr als einem Jahr – 17 Fragen. Die wurden bis heute nicht beantwortet! Stattdessen stürzte sich die Stadtverwaltung mit ihrer Kritik ausschließlich auf einen von mehreren Lösungsvorschlägen, die renommierte Verkehrsplaner zusammen mit Bürgervertretern entwickelt hatten.
In den letzten sieben Jahren wies die Stadt Köln die Anregungen aus der Bevölkerung immer wieder mit dem Hinweis zurück, dass die seit 2004 im Bau befindliche Nord-Süd Stadtbahn ökologisch, ökonomisch und verkehrlich sinnvoll sei sowie vorrangig dem öffentlichen Interesse am Schienenausbau und – neuerdings stärker betont – auch der Luftreinhaltung diene.
Doch die Realität sieht anders aus: über 300 Baumfällungen, Kosten von 1,3 Mrd. € mit fast 40%iger Kölner Beteiligung, keine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs bis 2026 und zunehmende Verkehrsstaus zwischen Chlodwigplatz und Verteilerkreis Köln-Süd!
Die Petenten bestehen weiterhin auf die Beantwortung ihrer Fragen!
Quelle: V.i.S.d.P.: Andreas Wulf, Heidekaul 11, 50968 Köln, Sie finden uns auch auf www.eco-lonia.de
Foto: Statt Antworten lässt die Stadt über 300 Bäume fällen. Am Verteilerkreis über 70 u.a. für eine Buswendeschleife und eine Busspur, die gar nicht genutzt werden können. Foto © A. Wulf