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Stadtgespräch zu den "Kölner Perspektiven 2030" in Mülheim - Oberbürgermeisterin Reker begrüßte rund 130 Bürgerinnen und Bürger

foto stadtgespräch mülheim2Oberbürgermeisterin Henriette Reker war am gestrigen Mittwochabend, 13. Juni 2018, zu Gast im "Carlswerk 2" in Mülheim. Dorthin hatte sie für die zweite Runde der "Stadtgespräche" eingeladen. Rund 130 Bürgerinnen und Bürger, meist aus dem Stadtbezirk Mülheim, waren gekommen. "Wie wollen wir in Köln 2030 leben?", lautete das Thema des Abends.

Wie soll es mit Köln weitergehen? Heute möchte ich von Ihnen im Stadtbezirk Mülheim wissen, was geändert werden muss, sagte Reker.

Im Mittelpunkt der zweiten Runde der Stadtgespräche steht die Stadtstrategie "Kölner Perspektiven 2030", die unter der Federführung des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik bearbeitet wird. Amtsleiterin Brigitte Scholz zeigte in ihrem Vortrag am Mittwochabend die zahlreichen thematischen Facetten auf, mit denen sich die Stadtentwicklung derzeit beschäftigt: Zum Beispiel der prognostizierte Anstieg der Bevölkerung, die demographische Entwicklung in den Kölner Stadtteilen oder die zunehmende Pkw-Dichte.

Die "Stadtgespräche" sind eine Informations- und Mitmachveranstaltung, um in einem ersten Schritt ein erstes Stimmungsbild aus den Bezirken zu gewinnen. Deshalb waren anschließend die Bürgerinnen und Bürger an den Stationen eines Mitmachparcours an der Reihe. Dort konnten sie eine Stunde lang zu unterschiedlichen Fragestellungen aktiv mitarbeiten und ihre Erfahrungen und Ideen zu ihrem Bezirk einbringen. Schriftlich und mündlich. Aber auch spielerisch.

Eine erste Bestandsaufnahme wurde noch am gleichen Abend durch die Oberbürgermeisterin gemacht. Bei "3 Bälle für meinen Bezirk", bei dem rote Bälle in Eimer geworfen werden konnten, zeigte jeder Eimer ein Entwicklungsfeld, das gewichtet werden konnte. In den Eimer "Umwelt" waren die meisten Bälle geworfen worden. Dann folgten "Wohnen" und "Mobilität".

foto stadtgespräch mülheimBei der Station "Mein Köln ..." konnten Bürgerinnen und Bürger auf eine große Karte schreiben, was sie mit dem Stadtbezirk Mülheim besonders verbinden, um sich anschließend mit der Karte fotografieren zu lassen. Die Bandbreite reichte von "... sauber, aber vernachlässigt", über ".... umweltfreundlich" bis zu "... meine große Liebe". Bei der "Kreativstation" wurden mit Kleber, Papier, Textmarkern und anderen Materialien viele Ideen für die Zukunft Kölns und des Bezirks entwickelt. Außerdem konnten auf einer großen Karte mit roten Punkten die jeweiligen Lieblingsplätze markiert werden: Ganz vorne lagen das Rheinufer rund um die Mülheimer Brücke und Stammheim, gefolgt vom Dünnwalder Wildpark und dem Carlswerk. An den anderen Stationen forderten die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel: "Kampagnen gegen Dreck auf den Straßen." Oder auch: "Parks und Hinterhöfe schützen!" sowie "Autofreier Clevischer Ring".

Viele Menschen aus dem Stadtbezirk nutzten an diesem Abend auch die Gelegenheit, um mit der Oberbürgermeisterin während des Mitmachparcours und bei der abschließenden Diskussionsrunde persönlich zu sprechen. Die Themen waren unter anderem: Verdichtete Bebauung in Hinterhöfen, Falschparker, Müll und Lärm. Ein Bürger forderte: Bei Bauprojekten in der Innenstadt solle von den Investoren ein "Kreativ-Euro" pro gebautem Quadratmeter gezahlt werden, der direkt an die freie Kultur-Szene fließen müsse. Reker sagte: Das nehme ich mal mit.

Eine andere Bürgerin monierte, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum für Normalverdiener in Mülheim gebe. Die Oberbürgermeisterin verwies auf das Bauprojekt Mülheim-Süd und unterstrich noch einmal die Wichtigkeit des sozialen Wohnungsbaus. Sie betonte, dass an der dortigen 30-Prozent-Quote nicht gerüttelt werde.

Die Oberbürgermeisterin bedankte sich abschließend bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Vielen Dank, dass Sie hier waren und so engagiert mitgearbeitet haben! Wir müssen nicht immer einer Meinung sein. Wichtig ist aber, dass wir den Prozess gemeinsam gestalten. Die heutigen Ergebnisse werden in die Stadtstrategie einfließen.

Bei den Kölner Perspektiven 2030 soll eine über alle Politikfelder abgestimmte Stadtstrategie entstehen. Die Aufgabe der in den kommenden zwei Jahren (2018 bis Ende 2019) entstehenden, themenübergreifenden Strategie, ist es, die einzelnen Verwaltungsfachbereiche mit ihren Teilstrategien zu vereinen und somit eine sichere Zukunftsperspektive für die Stadtgesellschaft und Politik sowie für die Verwaltung zu schaffen. Diesen Prozess hat der Rat am 11. Juli 2017 beschlossen. Er wird durch umfassende Beteiligungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten begleitet. Daran beteiligt sind Politik, Verwaltung, Expertinnen und Experten und insbesondere alle Kölner Bürgerinnen und Bürger, die sich ein-bringen möchten. Sämtliche Beiträge der Bürgerinnen und Bürger aus den Bezirken werden gesichtet und sorgfältig ausgewertet. Und sie werden am Ende der Öffentlichkeit, wie auch thematischen Teams (Urbanes, Vernetztes, Offenes und produktives Köln), vorgestellt und zugänglich gemacht. Auf diese Weise fließen sie in den weiteren Prozess zur Erarbeitung des strategischen Stadtentwicklungskonzeptes "Kölner Perspektiven 2030" ein.

Das nächste Stadtgespräch findet am Dienstag, 3. Juli 2018, ab 18.30 Uhr in den BALLONI Hallen, Ehrenfeldgürtel 96, in Köln-Ehrenfeld, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Lars Hering / http://www.stadt-koeln.de
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