Beschluss des Bundesrates über Maßnahmen gegen die Dioxin-Belastung in Futter- und Lebensmitteln.

220px-White_chicken_egg_squareFacebook um acht Uhr morgens am vorletzten Freitag lief die erste Nachricht über den „Agentur-Ticker“ – danach stand das Telefon kaum mehr still bei foodwatch. Das Medienecho auf die Verleihung des Goldenen Windbeutels an die Milch-Schnitte war gewaltig. Doch während TV, Hörfunk, Print- und Online-Medien ausführlich über die Werbelüge des Jahres berichteten, wurde einem anderen – aus Sicht von foodwatch ebenso wichtigen – Ereignis kaum Beachtung geschenkt: dem Beschluss des Bundesrates über Maßnahmen gegen die Dioxin-Belastung in Futter- und Lebensmitteln.
Richtig, Dioxin – war da nicht was? Keine sechs Monate ist es her, da bestimmte der Skandal um dioxinbelastete Eier die Schlagzeilen. Mittlerweile stehen andere Themen im Fokus der schnelllebigen Medienwelt. Nahezu unbeachtet haben Bundestag und Bundesrat einige Dioxin-Maßnahmen verabschiedet und Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) zusätzlich eine Verordnung auf den Weg gebracht. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, genau hinzuschauen. Denn die beschlossenen Regelungen sind vor allem eines: Alibi-Politik. Am Grundproblem der illegalen Untermischung von dioxinhaltigen Zutaten werden sie wenig ändern. Schreiben Sie daher jetzt direkt an Frau Aigner und fordern Sie wirksame Maßnahmen gegen Dioxin in unserem Essen:
www.foodwatch.de/dioxin-aktion

Bestes Beispiel für die Wirkungslosigkeit der Dioxin-Maßnahmen sind die Meldepflichten: Zwar sollen Unternehmen zukünftig verpflichtet werden, jegliche Belastung mit Dioxin zu melden. Gleichzeitig können Futtermittelhersteller jedoch unzulässig hoch belastete Ware erst verkaufen und dann Meldung erstatten – und gehen dabei straffrei aus. Völlig absurd. Außerdem müssen viele Zutaten auch weiterhin nicht lückenlos kontrolliert werden. Getreide etwa ist von der Kontrollpflicht ganz ausgenommen – obwohl ein Dioxin-Fall im Mai 2010 durch belastetes Getreide ausgelöst wurde. foodwatch fordert weiterhin: Futtermittelhersteller müssen per Gesetz verpflichtet werden, jede Futtermittelzutat auf Dioxin zu testen – und zwar bevor sie die Zutat in das Futter mischen. Es darf keine einzige Zutat in das Futter gelangen, die nicht die Grenzwerte einhält. Unterstützen Sie jetzt unsere Forderung unter: www.foodwatch.de/dioxin-aktion

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