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Grenzüberschreitende Evakuierung in Deutschland und der Schweiz

ECHD LogoWenn aufgrund von Katastrophen grenzüberschreitend evakuiert werden muss, stehen Rettungskräfte und Behörden vor vielfältigen Herausforderungen: Deshalb gilt es vor allem, die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Vorgehensweisen in den betroffenen Ländern vor einem Ereignis zu klären. In einem dreijährigen Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) der TH Köln am Beispiel von Deutschland und der Schweiz Handlungsempfehlungen für eine gemeinsame grenzüberschreitende Evakuierungsplanung entwickelt.

Darin werden nach einem vorbereitenden Teil die drei wesentlichen Planungsbereiche detailliert erläutert: die interinstitutionelle Kommunikation, das Mobilitätsmanagement sowie die Alarmierung, Warnung und Information der Bevölkerung. Für jeden Bereich bietet die Handlungsempfehlung des IRG eine Checkliste mit generellen wie auch szenariospezifischen Empfehlungen.

„Die grenzüberschreitenden interinstitutionellen Kommunikationsprozesse sind die Grundvoraussetzung für eine Evakuierungsplanung und müssen als Metaebene für alle weiteren Maßnahmen betrachtet werden“, sagt Projektmitarbeiter Florian Steyer vom IRG. In der Checkliste empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem den Austausch von Verbindungspersonen, die Einrichtungen nationaler Kontaktstellen als „Single Point of Contact“ und einen Austausch über die Begrifflichkeiten, Abkürzungen und Sprachregelungen in der jeweiligen Landessprache.

Darüber hinaus müsse beim grenzüberschreitenden Mobilitätsmanagement sichergestellt werden, dass die betroffene Bevölkerung die Gefahrenzonen möglichst schnell verlassen kann und der Verkehr ungehindert über die Grenzen fließt. Neben der Erhebung der Kapazitäten aller relevanten Verkehrswege sollten daher auch gemeinsame Maßnahmen zur Verkehrslenkung festgelegt werden. Dazu gehören für die Forscherinnen und Forscher auch eine eindeutige Angabe über die Kapazität des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eine grenzüberschreitende Abstimmung und Planung zur Frage, welche Verkehrsmittel zur Evakuierung eingesetzt werden sollten.

„Die koordinierte Alarmierung, Warnung und Information der Bevölkerung in den Grenzregionen ist von großer Relevanz, da die Menschen umso eher zur Kooperation bereit sind, je schneller und professioneller die Kommunikation der Behörden gestaltet ist“, erklärt Steyer. So sollten beispielsweise einheitliche Sprachregelungen, Hinweise zum Gesundheitsschutz und empfohlene Evakuierungsrouten abgestimmt sein.

Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der BBK Website unter: https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BBK/DE/2018/ECHD_Projektabschluss.html

Die Forschungsergebnisse und die Handlungsempfehlungen können abgerufen werden unter: https://www.th-koeln.de/anlagen-energie-und-maschinensysteme/echd_57660.php
PDF und Webversion: https://www.th-koeln.de/hochschule/grenzueberschreitende-evakuierung-in-deutschland-und-der-schweiz_57717.php

Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 26.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

Mehr zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) siehe www.BBK.Bund.de

Quelle: www.th-koeln.de