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Eisige Kälte draußen, drinnen Kaffeeduft , dazu Geschichten … und was für welche!



Koch und GaesteBis zum letzten Platz war das Wallraf Richartz-Café-Restaurant besetzt, angefüllt mit Menschen von 18 – 80, als die  „Gute-Laune-Stimme“ von Thomas Koch erklang und die Zuhörer ein etwa 2-stündiges Feuerwerk literarisch gefasster Alltagserlebnisse „auf die Ohren“ bekamen.

Der erste Vortrag kam von Thomas Koch, der sich u.a. einen Namen als „Ghostwriter“ gemacht hat. Zu empfehlen ist an dieser Stelle seine Website www.thomas-koch-ghostwriter.de. Hier kann man die Bekanntschaft mit der Vielseitigkeit seines Talents machen. Er las aus seinem Buch mit dem Titel „Buch“ vor.

Ich muss gestehen, mir fehlen die Worte, die Art von Ironie, Albernheit, Verballhornung zu beschreiben, die hier auf 120 Seiten gute Laune machen. Dazu kam seine klare, fast strahlende Vorlesestimme. Ich muss einfach an den Sender „Eins life“ denken, während ich das hier schreibe. Dort nämlich moderiert Thomas Koch manchmal (wie auch auf anderen Sendern).

„Eins life“ höre ich immer dann, wenn sich mein Lebensgefühl dank der vielen Hiobsbotschaften aus aller Welt im Minus befindet. Thomas Koch, das will ich damit sagen, hat es fertig gebracht, in mir ein absolutes Stimmungshoch zu erzeugen.

Angekommen in der Midlife-Crisis berichtete uns Torsten Sträter vergnüglich-ironisch-amüsant, gespickt mit Alltagskomik  von dieser Lebensphase und aus vielen anderen Phasen seines Lebens: Ereignisse und Episoden aus Kindheit, Pubertät, Erwachsensein.  Seine bildhafte Sprache ließ uns Zuhörer unmittelbar Teilnehmer der vielen erinnerten komischen Alltagserlebnisse werden. Er heizte die Stimmung, entsprechend seiner 20-jährigen Erfahrung als Poetry-Slammer (Dichtung im Wettbewerb) so an, dass ich ihn zukünftig „verfolgen“ werde. Entsprechend war der Applaus für ihn.

Etwas anders, ja gegensätzlich, wurden wir Zuhörer von den tiefsinnig bis melancholischen Beschreibungen des Jüngsten der Autoren, Maximillian Humpert, berührt. Er verstand es, Erinnerungen vor unseren Augen erstehen zu lassen, die zumeist von Erlebnissen vor der Midlife-Crises herrühren: Erinnerungen, die verknüpft sind mit der Verletzlichkeit, die Liebe mit sich bringt, mit Abschieden,  mit Versäumtem. Maximiliam Humpert lässt mit seiner Sprache Bilder in uns empor steigen, die betroffen machen; seine Sprache lässt miterleben. Auch hier gab es verdienten Applaus.

Nach dem Erlebnis des gestrigen Abends, empfehle ich allen Interessierten, sich beim  nächsten Lese-Ereignis rechtzeitig im Café einzufinden. Das Haus wird sicher voll! Es findet statt am Donnerstag, den 15.3.2012, um 20.00 Uhr. Thomas Koch wird dann wieder zwei „Poetry-Slammer“ vorstellen, und zwar Patrick Salmen und Quichotte. Beiden eilt ein guter Ruf voraus.

Selbstverständlich werde ich wieder dort sein!

Gudrun Wallbaum

http://www.wallraf-richartz-cafe.de/

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