BRIXTONBOOGIE - John The Revelator - klingt so das Ende der Welt?

BB JTR 800Die Hamurger Band BRIXTONBOOGIE brachte ein Minialbum als Vorbote zum Ende März erscheindenden Album heraus, "John The Revelator".

Ende Dezember 2012 schafften es die vier Tracks auf Platz 1 der ITunes Blues Charts.

 

John The Revelator - klingt so das Ende der Welt?

Das Video auch auf www.brixtonboogie.com

Die Melodie einer Spieluhr erklingt. Verführerisch. Beats beginnen. Es tönt geheimnisvoll, was wird hier beschworen? Die Apokalypse? Das Ende der Welt? Möglich. Am 21. Dezember 2012 endet der berühmte Mayakalender und unsere Welt soll untergehen. Wie diese Apokalypse, das Ende der Welt, aussieht? Und ob sie nicht vielleicht schon längst eingetroffen  ist, wer weiß das schon?

John the Revelator sagt:  der Sündenfall ist geschehen, das Leiden hält an und nun geht es um die Frage, wann die Auferstehung kommt?

John the Revelator – das ist Johannes aus Patmos aka Apostel Johannes aka Johannes der Prediger. Er hat vor vielen Jahrhunderten eine göttliche Offenbarung durchlebt und kann den Beginn des Jüngsten Gerichts genauestens beschreiben.
Die Sonne wird sich verfinstern und der Mond wird seinen Schein verlieren. Die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken geraten. Und John The Revelator beschreibt, dass er an jenem Tage eine große Stimme hört, eine Stimme, wie die einer Posaune.

BRIXTONBOOGIE haben „John The Revelator“ neu interpretiert und die alte Weissagung ins Hier und Jetzt geholt. Das Blues-Kollektiv schafft mit dem Song eine dunkle Atmosphäre,  Wayne Martin singt mit einer Tiefe, die das Schlimmste erwarten lässt.
Immer wieder die selbe Frage: wer schreibt es, das Buch der sieben Siegel? Und immer wieder kommt die Antwort: John The Revelator. Er schrieb das Buch der sieben Siegel, das letzte Buch der Bibel, das Buch der Apokalypse.

„John The Revelator“ ist ein typisches Blues-Lament, ein Klagelied, ein Wehgesang, der die Menschen an ihren Zustand, an den Schmerz, die Abwesenheit der Liebe, das Ende erinnert.

Und doch: auch in der dunkelsten Stunde gibt es Hoffnung. Der Gedanke der Auferstehung wächst in die Zukunft, der Mensch kann sein Schicksal überwinden, kann sich entscheiden, kann die Ängste besiegen, Auch das steckt in „John The Revelator“.

Und BRIXTONBOOGIE bringen all diese Gedanken zum Klingen. Mit einer großen Blues-Hymne.

So stellt sich schließlich, wenn die Spieluhr am Ende des Songs ausklingt und den Bogen zum Anfang schlägt: ist der 21. Dezember 2012 das Ende – oder kann es auch ein neuer Anfang sein?

 

Zur Historie:

Blues heißt auch: Die Situation präzise zu analysieren. Kraft zu sammeln, Seelenfrieden zu finden. Sich gegen Demütigungen zu Wehr setzen. Und aufgeschlossen und durchaus fröhlich nach vorn zu schreiten.

So sieht es auch der Hamburger Musik-Produzent Krisz Kreuzer. Seit seiner Jugend liebt er den Blues, spielte auch Harmonika in diversen Bands. Inzwischen ist der 49jährige zwar Co-Besitzer der Musikproduktionsfirma »BASS« die u. a. Commercials produziert und Heinz Strunk zu ihren Kunden zählt, doch die Liebe zum Blues ist geblieben.

Mit jenen Nachlassverwaltern aber, die noch heute auf Stadtteilfesten „Ten Years After“ niederknüppeln, hat Kreuzer wenig im Sinn. Um seine Vorstellung eines modernen urbanen Blues zu realisieren, gründete er 2005 BRIXTONBOOGIE. »Ich spielte meinem Studiopartner damals zufällig ein paar alte Blues-Vinyle vor, die alle Plünderungen meiner Plattensammlung überstanden hatten. Das war, als ob plötzlich uralte Freunde aufgetaucht wären.«

In derselben Sekunde entstand die Idee: Man behält die tiefe musikalische Kraft des Blues, paart sie behutsam mit zeitgenössischen Klängen – und transformiert sie so zu etwas Neuem. Zu modernem, jetzigem urbanen Blues. Das klingt einfach – und ist wie alles Einfache verflucht schwer.
Denn das Kollektiv schraubt nicht einfach Beats unter Samples. Sondern besinnt sich auf die Tiefe und Spiritualität einer uralten Tradition.

Ruhig, ohne äußeren Druck entwickelte Kreuzer verschiedene Songs und suchte Mitstreiter, die wie er Genre-Grenzen nicht akzeptierten. Zu ihnen gehören Masha, die ihre Breitband-Stimme auch im Electro-Bereich erklingen lässt, die im Schwarzwald geborene und in Kamerun aufgewachsene Pastoren-Tochter Nataly Dorra oder der 69jährige Soulsänger Wayne Martin aus New Orleans. »Wenn er mehr als einen Take wiederholen sollte, beschimpfte er mich als motherfuckin’ slavedriver«, erzählt Kreuzer »Alter, sagte ich dann, was willst du? Ich bin weiß.«


»URBAN BLUES« heißt das Debutalbum von BRIXTONBOOGIE, dass u.a. für den PREIS DER DEUTSCHEN SCHALLPLATTENKRITIK nominiert wurde und darüber hinaus schon Platz 1 der iTUNES BLUES CHARTS war.

 

 

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