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Ausstellung Alin Klass "same same but different"

Mittwoch, 25. Februar 2015
18:00-20:00 Uhr

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Die Galerie Display freut sich in ihrem Raum eine Einzelausstellung von Alin Klass zu präsentieren, einer Künstlerin die sowohl an der Alanus Hochschule als auch an der ABK-Maastricht ihr Studium der Malerei abgeschlossen hat.

Alin Klass zeigt in dieser Ausstellung Zwillingspaare, die mit den Gesichtern dem Betrachter und nie einander zugewandt sind. Aufgrund von Photovorlagen wird die Zwillingsthematik vor schlichtem, fast formlosen Hintergrund als Identitätsfrage malerisch umgesetzt. Nicht wie in der klassischen Portraitmalerei das ganz persönliche Wesen, das typische Merkmal des jeweilig Dargestellten tritt in den Vordergrund, sondern im Kern geht es um die Frage nach der Persönlichkeit, das bedrohliche Infragestellen von Identität, durch das ganz Ähnliche. So wirken die Zwillingspaare, auch wenn sie sich an den Händen halten, seltsam beziehungslos. Selbst wenn sie sich um die Schwester oder den Hund gruppieren, fehlt dem Gestus die Zuneigung, die freiwillige Zuwendung. So verwandt, so ähnlich die Zwillingspaare einander auch sind, strahlen die Bilder eine gewisse Distanziertheit und Kühle aus.

Ein distanzierter Blick, der sich erklärt, wenn man die Künstlerin nach ihren Motivvorlagen befragt. Zum einen ist es das Komplizierte der familiäre Verbundenheit, in denen Begriffe wie Familienmuster, Geheimnisse, Prägungen, Komplizenschaft eine Rolle spielen. Als einander bedingende Schicksalsgemeinschaft ist die Familie ein Bündel äusserst komplex verknäulter Fäden. „Die Familie ist eine Schwarze Kiste. Sie kann nicht restlos analysiert werden." (Vilem Flusser)

Aber auch die ideologisch belastete Zwillingsforschung, hier vor allem im Deutschland der Nationalsozialisten spielt in die Bildwelten mit hinein. So beschäftigte sie sich mit dem grausamen Wirken des Lagerarztes Dr. Josef Mengele von April 1943 bis Januar 1945. Sein Laboratorium war das KZ Auschwitz-Birkenau. Er separierte Kinderzwillingspaare für seine perfiden Experimente, um herauszufinden wie das Erbgut gezielt zu manipulieren sei. Schätzungen gehen davon aus, dass von rund 1500 Zwillingspaaren (3000 Menschen) circa 80-100 Zwillinge Auschwitz überlebt haben.

Diese und andere angstauslösende Bilder wie der Film „The Shining" von Stanley Kubrick oder die fast unglaubliche Realität von lebenden siamesischen Zwillingen als einer schicksalsgegebenen Lebensweise, in der zwei unterschiedliche Identitäten fest miteinander in einem Körper leben, bewegen Alin Klass.

Eine weitere Variante ist die Vorstellung dass jeder sein eigenes Zwillingsbild in sich trägt wie es in den Doppelbildern von Margret Thatcher und Josef Mengele sichtbar wird. Der Zwilling kann die andere Seite in uns verkörpern, das Gute wie das Böse, das Yin wie das Yang.

So vielfältig die Aspekte sind, die Alin Klass zu ihrer Malerei von Zwillingsbildern führt, so vielfältig ist das Feld an Folgefragen, die sie in ihren Bildern vorführt. Was bleibt vom Ich ohne Beziehung? Wird der Mensch im immer beziehungsreicheren Netz des Gesellschaftsspiel zunehmend beziehungsloser? Sind wir freier und einsamer denn je? Was bedeutet Schicksal, was Familie, was Geschwisterlichkeit?

Fragen, die einmal gestellt, unbewusste Ängste aus- und auflösen können. Je augenöffnender unser Blick auf diese Bilder, umso näher werden wir uns.

Text: Martina Schleppinghoff
Vernissage: 14.02.2015 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 14.- 25.02.2015
Mi und Fr 18:00 - 20:00

 

Ort 

Galerie DISPLAY

Höningerweg 218 b
50969 Köln
Deutschland NRW
0221/9227679
http://www.galerie-display-koeln.de/ 

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