Konsumtempel als zweite Heimat

regina-nussbaumIch bin vorgestern in ein Einkaufszentrum im Kölner Westen geraten, weil ich noch schnell etwas besorgen wollte.  Ich fühlte mich verloren und überfordert. Tatsächlich meide ich solche Besuche seit Jahren, wo ich kann. Meine Vorliebe für kleine Geschäfte, die ein individuelleres Angebot haben, hat sich immer mehr verstärkt. Als ich nun vor zwei Tagen in diesem Einkaufszentrum war, stellte ich Folgendes fest: Durch Vergrößerung (jahrelange Mega-OP ohne Narkose für die Anwohner) des EGOs (Einkaufszentrums) ist jetzt für den Bürger (Frau und Mann und Kind und Hund und so weiter) das

rundumsorglos-Narkosemittel mit Kreditmöglichkeiten geschaffen, dass für

viele das Bad in der Masse ohne Klasse mit noch mehr Schaum erleichtert. Alle oder fast alle Bedürfnisse werden hier, sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind, befriedigt. Und

wo soll man denn sonst auch hingehen, in dieser Wüste des Einzelhandels, die

durch den EGO-Ausbau hinterlassen wurde? Die meisten kleinen Geschäfte, die es früher hier in der Umgebung gab, haben aufgegeben. Verbrannte Erde ist eben nicht leicht zu beackern. Die üblichen Verdächtigen (bekannte Ketten) haben übernommen. Ich beobachtete, dass sich viele ältere Menschen hier aufhielten. Fast erschien es mir, als hätten sie in diesem Zentrum der neuen Zeit ein zweites Zuhause gefunden. Es gab andere Menschen zu sehen, die hin und her liefen. Mütter mit Kindern, die einkaufen gingen. Ein Teilbereich des öffentlichen Lebens bildete sich ab. Beschallung der werbewirksamen Art überschwemmte die einzelnen Bereiche. Sehen und gesehen werden konnte ausgespielt werden. Alles wunderbar. Schöne neue Welt.



Regina Nußbaum

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