…Alle Jahre kommt sie wieder, die Adventszeit. Völlig überfrachtete Erwartungen, was denn jetzt noch alles bis Weihnachten zu erleben sei, und vor allen Dingen zu erledigen, gehen vielen an die Nerven. Da sind Fragen wie, welche Deko soll ich nehmen oder weltbewegende Probleme wie, was schenke ich meinen Liebsten? Auch die Frage, welche Weihnachtsleckereien jetzt unbedingt gekauft, gemacht, gegessen oder getrunken werden müssen. Da gibt es Trendfarben in der Weihnachtsdekoration und Make up -Trends für Weihnachten. Gruselig. Wo und wann kommt denn die Einkehr, das weihnachtliche Miteinander? Die Kölner Innenstadt ist für Wochen vom Massentourismus überschwemmt. Nicht selten wird die City gesperrt wegen Fußgängerstau. Wer so etwas schon mal persönlich erlebt hat, ist für Jahre davon kuriert und sucht eher andere Gebiete auf. Auch die Weihnachtsmärkte haben für mich eher abschreckende Wirkungen. Wenn ich mal einen Glühwein trinken möchte, dann doch bitte ohne Ellbogen eines Fremden in meinem Gesicht. Diese Suche und dieses Strömen von vielen Menschen, was in dieser Zeit häufig zu beobachten ist, befremdet mich immer wieder aufs Neue. Was soll denn im Konsumrausch zu finden sein oder in den endlosen Schlangen an der Kasse? Wenn die Jäger ihre Beute und sich selbst nach Hause geschleppt haben, bleibt die Frage, sind sie jetzt glücklicher und wenn ja, wie lange?

Regina Nußbaum