Geschrieben am . Veröffentlicht in Kunst und Kultur in Köln.

BOOK RELEASE: ANDREA BÜTTNER: IMMANUEL KANT. KRITIK DER URTEILSKRAFT

andrea büttnerIm Rahmen der Ausstellung Andrea Büttner. 2 erscheint am 10. November eine von Andrea Büttner bebilderte Ausgabe von Immanuel Kants „Kritik der Urteilskraft“ (1790). Darin sucht Kant nach philosophischen Kriterien für das ästhetische Urteil. Büttner hat sich sein Buch noch einmal vorgenommen und befragt es danach, welche konkreten Bilder der Philosoph beim Schreiben vor Augen gehabt haben könnte, bzw. welche Bilder es beim Lesen hervorruft. Ihre Auswahl von historischen Bildern unter anderem aus Kants Bibliothek und von aktuellen Bildern aus dem Netz ist nun dem kompletten Text von Kant beigestellt. Andrea Büttner Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft Herausgegeben vom Museum Ludwig Köln.

Verlegt bei Felix Meiner, Hamburg. 610 Seiten. Mit 200 Abbildungen und dem vollständigen Text von Immanuel Kant in der Ausgabe von Heiner Klemme. Format 16,5 x 23,0 cm. 978-3-7873-2759-1 Fadenheftung, kartoniert 38.00 Euro

Die Ausstellung von Andrea Büttner 2 im Museum Ludwig ist noch bis zum 15. März 2015 zu sehen. Sie teilt den größten Raum des Museums in zwei Teile, einen hellen und einen dunklen. Im dunklen zeigt Andrea Büttner ihre neueste Video-Installation Piano Destructions 2014. Zu sehen ist einerseits historisches Material – Künstler, fast ausschließlich Männer, die Klaviere zerstören –, andererseits eine eigene Performance, in der neun Pianistinnen synchron Stücke von Schumann und Chopin spielen. Die Arbeit ermöglicht ein neues Nachdenken über Geschlechterverhältnisse, über die Funktion des Klaviers als Instrument der bürgerlichen Mädchenerziehung, über Performancekunst und das Klavier als ihr klassisches – auf jede erdenkliche Weise malträtiertes oder manipuliertes – Requisit. Im Zentrum des hellen Teils der Ausstellung steht Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft. Mit Dutzenden von Bildern – historischen und heutigen – gelingt es ihr, Kants Begriffe sinnlich zu machen. In großen Offset-Drucken stellt Büttner die Bilder zusammen und konfrontiert sie in der Ausstellung mit ihren Holzschnitten und Glasarbeiten. Wie schon in früheren Arbeiten untersucht Büttner, wie Bilder das Urteil beeinflussen und nach welchen Kriterien wir Bewertungen anstellen. Dabei beachtet sie stets den historischen und kulturellen Kontext, der die Bewertung überhaupt erst möglich macht. http://www.museum-ludwig.de/de/ausstellungen/andrea-buettner-2.html

Weitere Informationen unter: http://www.museum-ludwig.de/