Schnellerer Schulbau durch Baukastenprinzip - Mehrere Erweiterungsbauten für Schulen in modularer Bauweise

bilder presse 2018 modulbauweise 320In den vergangenen zwölf Monaten hat die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln drei Erweiterungsbauten für drei Schulstandorte in Modulbauweise realisiert. Auf dem Schulgrundstück der Katholischen Grundschule Fußfallstraße in Köln-Merheim hat die eigenbetriebsähnliche Einrichtung am Mittwoch, 29. August 2018, symbolisch für alle Fertigstellungen das neue Gebäude an die Schulleitung der Grundschule übergeben.

Für den Standort Fußfallstraße wurde ein Erweiterungsbau mit neun zusätzlichen Klassen sowie einem Sanitärbereich geplant und errichtet. In gleicher Bauart wurde an der Heßhofstraße in Köln-Vingst für die dortige Katholische Grundschule sowie die benachbarte Gemeinschaftsgrundschule (Heinzelmännchen-Schule) ein Gebäude für acht zusätzliche Klassen sowie den Offenen Ganztagsbetrieb gebaut. Drittens wurde in der Nußbaumerstraße in Köln-Neuehrenfeld eine Mensa mit Küche für die dortige Gemeinschaftsgrundschule ermöglicht. Darüber hinaus konnte an einem vierten Standort mit der Firma Hochtief PPP als öffentlich-privatem Partner eine neue Mensa am Dellbrücker Mauspfad in Modulbauweise übergeben werden, die ab sofort von drei Schulen genutzt werden kann: der Heinrich-Schieffer-Hauptschule, der Realschule Dellbrücker Mauspfad sowie der Willy-Brandt-Gesamtschule, die am Dellbrücker Mauspfad einen Teilstandort errichtet hat.

Der Modulbau in der Fußfallstraße
Das Gebäude befindet sich auf einer Rasenfläche auf dem Schulgelände, die direkt an der Fußfallstraße liegt. Die Anlage, die auf einer Stahlrahmenkonstruktion basiert, ist zweigeschossig. Über einen zentralen Erschließungskern mit Treppe und Zugang werden pro Geschoss vier Klassen erschlossen. An den beiden Giebelseiten befindet sich je ein zusätzlicher zweiter Fluchtweg. Die Bruttogrundfläche beträgt rund 970 Quadratmeter. Pro Klasse werden voraussichtlich etwa 30 Kinder unterrichtet. 100 Zweitklässlerinnen und Zweitklässler haben den Erweiterungsbau nun bezogen. Inklusive der nun neu eingeschulten Erstklässler werden damit im neuen Schuljahr insgesamt 430 Schülerinnen und Schüler an der KGS Fußfallstraße lernen. Mit dem Erweiterungsbau wird die Zügigkeit der Grundschule temporär von vier auf fünf Züge erhöht. Mittelfristig soll eine zweite Grundschule in Merheim entstehen. Zudem entscheidet der Rat der Stadt Köln am 27. September 2018 abschließend über die Planungsaufnahme für den Neubau der Turnhalle für die KGS Fußfallstraße, da die alte Halle zu klein geworden ist.

Was bedeutet Modulbauweise?
Beim Modulbau werden die Bauteile industriell im Werk vorgefertigt, zeitgleich können die Arbeiten vor Ort, wie etwa Erd- und Fundamentarbeiten, erfolgen. Die Bauteile, die je nach Anbieter bereits mit Fenstern, Sanitärinstallationen oder Ähnlichem ausgestattet sind, werden angeliefert und vor Ort nur noch zusammengesetzt. Die Vorfertigung im Werk ist frei von Witterungseinflüssen, kann also ganzjährig sowie im Schichtbetrieb erfolgen. Die Anzahl der Schnittstellen im Zusammenhang mit Aufträgen und Rechnungen sind bei der Modulbauweise deutlich geringer, da es hierbei jeweils nur einen oder wenige Vertragspartner gibt. Module sind einzelne Elemente aus Holz, Stahl oder Stahlbeton, die wie beim Fertighausbau in Systembauweise zusammengefügt werden. Nicht immer lässt sich jedoch ein Bau komplett modular errichten. Viele Grundstücke eignen sich aufgrund ihres Zuschnitts oder ihrer Topographie, auch nicht in Teilen, für eine Modulbauweise.

Preis für eine Mensa mit „Sandwich-Fassade“ in Kalk
Es gibt unterschiedliche Vorfertigungsgrade von Modulen, angefangen von einzelnen Bauteilen bis hin zu komplett ausgestatteten Raumzellen. Es können ganze Gebäude, wie mehrgeschossige Bürokomplexe oder nur einzelne Bauteile wie Fassaden und Wandelemente, in Modulbauweise realisiert werden. So wurde etwa der Neubau der Mensa für die Katharina-Henoth-Gesamtschule in Köln-Kalk, die im Jahr 2015 die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2015“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erhalten hat, in Teilen modular errichtet. Der eingeschossige Neubau in Massivbauweise wurde mit einer Gebäudehülle aus Sichtbeton-Sandwichelementen konzipiert.

Worin unterscheiden sich Modul- und Containerbau?
Der größte Vorteil von Containern ist ihre Mobilität und Kombinierbarkeit miteinander. Unter architektonischen Gesichtspunkten sind die Gestaltungsmöglichkeiten jedoch eher eingeschränkt. Konstruktionsbedingt sind gewisse standardisierte Strukturen vorgegeben. Dagegen sind Modulbauten als hochwertiger zu bezeichnen sowie hinsichtlich der Flächenplanung im Rahmen des jeweiligen Herstellers etwas individueller gestaltbar. Modulbauten lassen mehr Geschosse sowie mehr Möglichkeiten der Ausstattung als Container zu. Ihre Qualität kommt der von Neubauten in konventioneller Bauweise am nächsten. Deshalb wird die Modulbauweise, im Gegensatz zu temporären Containerlösungen, eher für dauerhafte Raumbedarfe eingesetzt.

Neubau von drei weiteren Schulen in modularer Bauweise
Derzeit plant die Gebäudewirtschaft drei weitere Schulen komplett in Modulbauweise neu zu errichten. Bei allen drei Projekten handelt es sich jeweils um den Neubau einer dreizügigen Grundschule mit Turnhalle. Es entstehen jeweils 276 Schulplätze an den Schulen, 69 in den Eingangsklassen. Es handelt sich um die Standorte Gaedestraße (drei Züge, Neugründung, zusätzlich Einfachturnhalle), Statthalterhofallee (drei Züge, Neugründung, zusätzlich Einfachturnhalle) sowie Thessaloniki-Allee (Umzug der KGS Kapitelstraße, Zweifachturnhalle). Aufgrund offener planungsrechtlicher Fragen wurde die Planung zunächst am Standort Gaedestraße vorangetrieben. Die Planung wird derzeit auf die übrigen Standorte übertragen und angepasst. Alle drei Neubauten sollen, sofern die planungsrechtlichen Fragen geklärt sind, bis 2021 fertiggestellt sein.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Jürgen Müllenberg / https://www.stadt-koeln.de

Foto © Stadt Köln Module nach dem Baukastenprinzip

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