Stadt gibt historische Wetterfahne zurück - Kölner Regiment hatte das Objekt im Ersten Weltkrieg erbeutet

bilder presse wetterfahne 320Mit einem großen Festakt erinnern das französische Verteidigungsministerium und die Ortschaft Souain-Perthes-les-Hurlus in der Champagne am kommenden Sonntag, 20. September 2015, an die schrecklichen Geschehnisse des Ersten Weltkriegs. Die Region war in den Jahren 1914/1915 Schauplatz zahlreicher Schlachten, unzählige Soldaten ließen hier ihr Leben: Die Kriegsgräberstätten zeugen davon noch heute.

Eingeladen zum Festakt ist auch eine Delegation aus Köln: Bürgermeister Andreas Wolter, der Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Dr. Mario Kramp, und weitere Mitarbeiter des Hauses reisen nach Souain-Perthes-les-Hurlus, um der Gemeinde ein wichtiges Erinnerungsstück an den Ersten Weltkrieg zurückzugegeben: die 1915 vom 5. Rheinischen Infanterie-Regiment 65 aus Köln eroberte Wetterfahne der Windmühle von Souain.

Am 7. August 1914 waren die Kölner Soldaten von der Kaserne an der Mühlheimer Heide (an der heutigen Slabystraße) an die Westfront nach Frankreich verlegt worden. Nach ersten Kämpfen an der Marne wurde eine neue Verteidigungslinie auf der Höhe nördlich von Souain aufgebaut. Hier gruben sich die Kölner Infanteristen sechs Monate lang in der Nähe einer Windmühle ein, um die strategisch wichtige Stellung gegen die Franzosen zu verteidigen. Unter verlustreichen und erbittert geführten Kämpfen gelang ihnen dies bis zum 1. April 1915 mit dem Abmarsch der Franzosen.

Die Wetterfahne aus Metall der mittlerweile zerstörten Windmühle nahmen die Soldaten als "Andenken" mit nach Köln. Im Kriegsgefangenenlager in Wahn fassten russische und französische Gefangene die Fahne in Form eines Müllers mit Esel in eine geschnitzte Holzplatte ein.

Nach der Auflösung des Infanterie-Regiments kam die Wetterfahne 1919 als Schenkung in das Historische Museum, dem Vorläufer des Kölnischen Stadtmuseums. 2014 entschied die Stadt Köln, der Gemeinde Souain-Perthes-les-Hurlus dieses wichtige Erinnerungsstück an die Kämpfe des Ersten Weltkriegs zurückzugeben. Wolter und Dr. Kramp überreichen die Wetterfahne feierlich bei dem Festakt, der unter anderem auf dem französisch-deutschen Soldatenfriedhof stattfindet. Neben den Bürgermeistern und den Mitarbeitern des Kölnischen Stadtmuseums nehmen auch Oberstufenschülerinnen und -schüler des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und zahlreiche französische Schüler und Schülerinnen an den Feierlichkeiten teil. Die Kölner Gymnasiastinnen und Gymnasiasten lesen im Rahmen der Zeremonie aus Kriegstagebüchern deutscher und französischer Soldaten.

Die Wetterfahne kommt ins Museum von Souain-Perthes-les-Hurlus. Künftig erinnert sie dort an die Gräueltaten des Ersten Weltkriegs – aber auch an die deutsch-französische Aussöhnung.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Stefan Palm / http://www.stadt-koeln.de
Foto: Wetterfahne© Rheinisches Bildarchiv

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