Das art’otel berlin mitte sucht weitere Zeitzeugen: Ausstellung zum Baudenkmal Ermelerhaus geplant

2012 oct abm 58736Berlin – „In ist, wer drin ist” hieß es zu DDR-Zeiten über das traditionsreiche Ermelerhaus am historischen Stadthafen Berlins. Prominente aus Ost und West gaben sich ab 1969 die Klinke des wunderschönen Rokoko-Palais in die Hand, um in einer der wenigen Luxusgaststätten der DDR zu speisen. In dem denkmalgeschützten Gebäude, das 1966/67 an der Breiten Straße abgerissen und ein paar Hundert Meter weiter wieder aufgebaut worden war. Am 7. Oktober 1969, dem Tag der Republik der DDR, feierte das Ermelerhaus seine Wiedereröffnung – und den Beginn seines zweiten Lebens. Zum 50. Jahrestag plant das art’otel berlin mitte, zu dem das Ermelerhaus seit 1995 gehört, eine Ausstellung mit den schönsten Erinnerungen an diesen Sehnsuchtsort im Herzen Berlins.

Ein Hochzeitspaar, ein Kellner und die Ur-Ur-Enkelin des alten Ermeler erinnern sich

Bereits im April 2019 hatten die Hotelbetreiber Zeitzeugen aufgerufen, sich mit ihren Geschichten und Erinnerungen zum Ermelerhaus zu melden. Tatsächlich gingen so viele Mails, Briefe und Anrufe ein, dass das art’otel berlin mitte nun eine größere Ausstellung und ein verlängertes Wochenende (5. bis 7. Oktober) der offenen Tür plant. Dabei sein wird dann das Ehepaar Christa und Axel Paul, das am 1. August 1970 im ein Jahr zuvor wieder aufgebauten Ermelerhaus seine Traumhochzeit feierte. Noch heute spazieren sie regelmäßig am Gebäude vorbei und blicken zum prunkvollen „Rosenzimmer” hinauf. Oder der Kellner René Dressler, der schon als Kind vor dem Eingang des Ermelerhauses für die Touristen russische Lieder sang und zu Beginn der 1990er Jahre der Industrie- und Handelskammer nachwies, wie gut er tranchieren, flambieren und dekantieren kann. Und dann ist da Eva Martin, geborene Ermeler, deren Ur-Ur-Großvater Ferdinand-Wilhelm das Haus einst gehörte und dessen Namen es bis heute trägt. Die inzwischen 79-Jährige lebt mit ihrer Familie in Kalifornien (USA) und reist Anfang Oktober extra nach Berlin, um das Jubiläum „50 Jahre Ermelerhaus” zu feiern.

50 Jahre Ermelerhaus am Märkischen Ufer – wer weiß noch etwas?

Geschichten wie diese möchte das art’otel berlin mitte weiterschreiben und sucht weitere Zeitzeugen: Wer erinnert sich an Abriss und Wiederaufbau des historischen Gebäudes? Wer hat an den Arbeiten mitgewirkt? Wer feierte Omas Geburtstag bei Kaffee und Kuchen im Café Ermeler im Hochparterre? Wer hat bei hausgebeiztem Havelzander und Wein von der Elbe im Weinrestaurant neben einem der berühmten Gäste aus Ost und West gesessen? Wer hat in der zünftigen und preiswerten Raabediele im Untergeschoss mehr als einmal die Nacht zum Tag gemacht? Wer hat noch Fotos und Postkarten aus dieser Zeit, wer nennt noch heute eine historische Speisekarte sein eigen?

Die schönsten Fotos und Erinnerungsstücke sollen vom 5. bis 7. Oktober 2019 im Ermelerhaus gezeigt werden. Zudem sind an diesen Tagen selbstverstndlich alle Zeitzeugen herzlich eingeladen. Unter allen Einsendungen werden wertvolle Preise verlost, darunter ein Verwöhnwochenende in einem art’otel nach Wahl.

Einsendungen bitte per Mail an ermelerhaus@artotels.com oder per Post an:

art’otel berlin mitte
Stichwort: Ermelerhaus
Wallstraße 70-73
10179 Berlin

Das Ermelerhaus ist eines der wenigen erhaltenen Patrizierhäuser Berlins

Das Ermelerhaus stand ursprünglich in der Breiten Straße 11, nahe dem Roten Rathaus in Mitte. Es war eines der wenigen erhalten gebliebenen Patrizierhäuser im alten Berlin. Seinen Namen verdankt es dem Tabakhändler Ferdinand-Wilhelm Ermeler, der das Gebäude 1824 erwarb und es mit Salon- und Kulturveranstaltungen zu einem der geistig-kulturellen Mittelpunkte Berlins machte. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ er es mit den bis heute charakteristischen Wand- und Deckengemälden, Statuen, Reliefs und Supraporten zu einem Rokokopalais umgestalten.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das traditionsreiche Haus trotz zahlreicher Bombentreffer so glimpflich, dass es zwischen 1952 und 1961 in Etappen restauriert werden konnte. Obwohl es schon zu DDR-Zeiten unter Denkmalschutz stand, wurde es 1966/67 trotz zahlreicher Proteste abgerissen, um Platz für das neue Staatsratsgebäude und dessen Nebengebäude zu machen. Als Versuch der Wiedergutmachung wurde das Ermelerhaus am Märkischen Ufer 11, wo es endgültig zur Legende wurde, wieder aufgebaut. Im Weinrestaurant in den historischen Salons in der oberen Etage wurde internationale Küche serviert. Im Hochparterre und auf der Sommerterrasse am historischen Stadthafen bot es Café Kuchen, Eis und Caféhaus-Spezialitäten. Wer es rustikaler mochte, fand im Souterrain die rustikale Raabediele mit 55 Plätzen. Glücklich durfte sich schätzen, wer auf einer der drei Etagen einen Tisch oder auch nur einen Stuhl ergatten konnte. Viele waren es auch und teilten den Daheimgebliebenen ihr Glück auf einer Ermelerhaus-Postkarte mit. Die DDR-Post widmete dem Haus 1971 sogar eine eigene 25-Pfennig-Briefmarke.

Kurzreisen und Verwöhnwochenenden zu gewinnen

Hans de Waart, Hotel Manager des art’otel berlin mitte: „Wir hegen und Pflegen unser Ermelerhaus und freuen uns, dass so viele Menschen es so positive in Erinnerung haben. Wir können sehr dankbar sein, dass es 1968/69 eine zweite Chance erhalten hat und nun perfekte Bedingungen für eine romantische Hochzeit, einen Geburtstag oder jede andere Familien- und Firmenfeier bietet. Vom 5. bis 7. Oktober warden wir das Haus feiern und servieren das Erfolgsmenü des Eröffnungsjahres und schwelgen in Erinnerungen. Wir laden alle Zeitzeugen herzlich ein und möchten ganz viel über die Geschichte unseres Hauses erfahren. Unter allen Einsendungen verlosen wir Einladungen zum Essen, für Hotelübernachtungen und Kurzreisen in Hotels der ARENA Hospitality Group.“

Quelle: www.berlinieros.de

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